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Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Titel: Und endlich siegt die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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hindurchzwängte, überlief sie ein wohliges Schaudern. Sekundenlang schloss sie die Augen und atmete tief die würzige Abendluft ein. Sie kannte hier jeden Quadratzentimeter Grund und Boden und hatte sich früher immer vorgestellt, das ganze Land gehöre ihr. Im Herrenhaus selbst, das sie düster und bedrückend in Erinnerung hatte, war sie nur selten und sehr ungern gewesen.
    Auch Annabelle hatte sich damals in Mollies gemütlichem Zuhause viel wohler gefühlt als in ihrem eigenen Heim. Das von einem kleinen Garten umgebene Gärtnercottage lag weitab vom Herrenhaus, versteckt hinter einer weiteren hohen Hecke.
    Doch Mollie fand den Weg ohne Probleme. Als sie unversehens von einem lieblichen Duft eingehüllt wurde, spürte sie einen dicken Kloß im Hals. Trotz der Dunkelheit sah sie ihren Vater vor sich, wie er behutsam die üppig blühenden Rosenstöcke beschnitt. Sie waren sein ganzer Stolz gewesen. Selbst nachdem Wolfe Manor verwaist war und jeder seiner eigenen Wege ging, blieb Henry Parker auf dem verwilderten Anwesen und hielt wenigstens seinen geliebten Rosen die Treue – bis zu seinem Tod vor sieben Monaten.
    Mollie blinzelte ein paar Tränen weg, während sie den Schlüssel in ihrer Tasche suchte. Keine Sentimentalitäten! rief sie sich streng zur Ordnung. Vor dir liegt ein fantastisches neues Leben, mein Mädchen!
    Im Hausinnern war es stickig. Es roch nach Staub und Einsamkeit. Sie hätte Bekannte aus dem Dorf bitten können, das Cottage zu lüften. Aber der ohnehin lose Kontakt zu alten Kindheitsfreunden war in der letzten Zeit völlig eingeschlafen. Seufzend suchte sie nach dem Lichtschalter und … nichts passierte.
    Sie tastete sich weiter in die Küche, doch auch die Uhr am Herd leuchtete nicht, und der Kühlschrank war ebenfalls aus, wie sie feststellte. Hatte sie etwa vergessen, die Stromrechnung zu bezahlen, als sie vor sechs Monaten zu ihrem Europatrip aufgebrochen war?
    Mit einem tiefen Seufzer schob Mollie ihr Gepäck aus dem Weg. Anstatt sich als Erstes eine Tasse Tee zu kochen, wie sie es vorgehabt hatte, suchte sie nach der Taschenlampe, die ihr Vater im Garderobenschrank deponiert hatte. Zum Glück funktionierte wenigstens sie noch! Als Mollie im matten Lichtkegel die vertrauten Möbel sah, machte sich doch noch Wehmut in ihr breit.
    Alles war wie immer. Der Tisch stand an gewohnter Stelle, genau wie das altersschwache Sofa. Sogar die Arbeitsstiefel ihres Vaters waren wie gewohnt neben der Hintertür aufgereiht und mit Gartenerde verdreckt. Sie wirkten so passend und richtig an dieser Stelle, dass sie gar nicht daran denken konnte, sie wegnehmen zu müssen. Und doch würde sie niemand mehr tragen …
    Erst in diesem Moment wurde Mollie bewusst, wie einsam und allein sie war. Allein in dem kleinen Cottage, allein auf Wolfe Manor – als einziges Kind ihrer Eltern, die nun beide tot waren –, allein auf der Welt.
    Jacob konnte nicht schlafen, wie so häufig. Aber eine durchwachte Nacht war immer noch besser, als zu träumen. Denn seine Träume waren so ziemlich das Einzige, was er nicht unter Kontrolle hatte. Ohne dass er es verhindern konnte, drängten sie aus seinem Unterbewusstsein an die Oberfläche und vergifteten sein Gemüt mit unerwünschten Erinnerungen, die er im wachen Zustand niemals zulassen würde.
    Von Unruhe getrieben verließ er sein Schlafzimmer und gleich darauf auch das Haus. Er wollte nicht wie ein gefangenes Raubtier durch die düsteren Räume tigern, in denen so viel Schmerz und Kummer gehaust hatten.
    Gib zu, du erträgst es einfach nicht! korrigierte er sich, unfähig, sich selbst zu belügen, und sei es auch nur in Gedanken. Seit sechs Monaten in Wolfe Manor zu leben, um die notwendigen Renovierungen zu überwachen und den anschließenden Verkauf in die Wege zu leiten, hatte er sich selbst als seelischen Belastungstest auferlegt.
    Und jetzt, da er immer weniger Schlaf bekam, und ihn die belastende Vergangenheit einholte und zu überwältigen drohte, betrachtete er sich fast als Versager.
    Mit langen Schritten lief er an den Schlafräumen seiner Geschwister vorbei, die sich alle leer und verlassen aneinanderreihten, und zwang sich, die breite gewundene Treppe hinunterzugehen, eines der architektonischen Schmuckstücke des Hauses. Er passierte das Arbeitszimmer, in dem er den Entschluss gefasst hatte, Wolfe Manor, seine Familie und sich selbst hinter sich zu lassen …
    Nur vor sich selbst konnte man nicht wirklich davonlaufen.
    Draußen war die Luft frischer,

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