Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

gerettet …
    Alles, was er momentan spürte, wenn er in sich hineinhorchte, waren Ruhe, Frieden und eine große Dankbarkeit für die Frau, die ihn liebte und die er liebte, und für seine Familie, mit der er sich wieder versöhnt hatte.
    Nachdem Mollie sich ein erfrischendes Bad gegönnt hatte, zog es sie erneut nach draußen. Doch diesmal führten ihre Schritte sie in das verwilderte Gelände hinter den angelegten Gärten, das seit Jahren unberührt geblieben war.
    Das bewachsene Ufer des dunklen geheimnisvollen Sees war eine der Lieblingsecken ihrer Kindheit gewesen. Hier hatte sie sich mangels echter Spielkameraden mit Feen und Elfen getroffen, die ihre Träume teilten und sie ins Land der Fantasie entführten, wo sie eine Prinzessin mit einem riesigen Hofstaat gewesen war.
    In tiefe Gedanken versunken schlenderte sie weiter, bis sie sich auf dem familieneigenen Friedhof wiederfand, dessen Existenz sie völlig vergessen hatte.
    Und hier traf sie Jacob. Er stand am Grab seines Vaters. Still gesellte sie sich zu ihm. Auf dem schlichten Stein waren neben dem Namen, den Geburts- und Sterbedaten nur drei weitere Worte eingraviert: Lass Gnade walten …
    „Etwas anderes fiel mir damals einfach nicht ein“, murmelte Jacob rau, und Mollie drückte in stummem Einverständnis seine Finger.
    „Ich habe ihn so lange gehasst und war furchtbar wütend auf ihn, aber das ist nun vorbei“, erklärte Jacob ruhig, während sie Hand in Hand zum Haus zurückgingen. Mit jedem Schritt fühlte er sich leichter und freier. „Heute Morgen habe ich mit Lucas telefoniert, und selbst er hat gemerkt, dass ich verändert bin. Das verdanke ich allein dir, meine kleine Lebensretterin. Deine Liebe und Hartnäckigkeit haben eine Last von mir genommen, unter der ich fast zusammengebrochen wäre. Jetzt fühle ich mich frei wie ein Vogel und das soll für den Rest meines Lebens so bleiben!“, verkündete er nahezu euphorisch und brachte Mollie damit zum Lachen.
    Es blieb ihr allerdings vor Schreck im Hals stecken, als Jacob mitten im Glockenblumenwald ohne Vorwarnung vor ihr auf die Knie fiel. „Willst du mir dabei Gesellschaft leisten, meine einzige Geliebte?“, fragte er mit schwankender Stimme.
    „Aber ich …“ Völlig aus der Fassung, presste sie die Handflächen gegen ihre brennenden Wangen.
    „Heirate mich, Mollie Parker!“ Jacob legte eine Hand auf sein Herz, seine schwarzen Augen funkelten vor Liebe und Begehren. „Willst du?“
    Jetzt gab es für sie kein Halten mehr. „Ja“, sagte Mollie, „ich will!“

EPILOG
    Am Hochzeitsmorgen war der Himmel klar, und nach dem Regen in der Nacht versprach es ein warmer, sonniger Tag zu werden.
    Mollie stand am Fenster ihres Kinderzimmers und blickte verträumt in den herbstlichen Bauerngarten. Spontan hatte sie beschlossen, ihre letzte Nacht als Single hier im Cottage zu verbringen. Nach der Hochzeit sollte es renoviert und als Büro für ihr eigenes kleines Gartenarchitekturunternehmen genutzt werden.
    Es war Jacobs Vorschlag gewesen, nachdem er Mollie mitgeteilt hatte, dass er Wolfe Manor behalten und mit neuem Leben und neuen positiven Erinnerungen füllen wollte. Und damit meinte er nicht nur all seine Geschwister, die seine Idee mit großer Begeisterung aufgenommen hatten, sondern zählte ganz besonders auf die Unterstützung seiner zukünftigen Frau.
    „Ich kann es kaum erwarten, das Getrappel kleiner Füße auf den langen Korridoren zu hören!“, hatte er mit einem tiefen Blick in ihre goldbraunen Augen gesagt und Mollie damit tatsächlich zum Erröten gebracht.
    Jetzt lächelte sie verträumt bei der Erinnerung an diesen einen von vielen wundervollen Momenten.
    Mit den Vorbereitungen für einen ganz besonderen Tag waren die letzten Monate wie im Flug vergangen. Die Hochglanzmagazine nannten es: die Hochzeit des Jahres. Um am Glück ihres ältesten Bruders und seiner strahlenden Braut teilzuhaben, kamen sämtliche Wolfe-Geschwister aus allen Teilen der Welt zusammen.
    Mollie war völlig überwältigt von dem Ansturm und wusste, dass es Jacob ebenso erging. Als sie sich gestern Abend alle im großen Esszimmer zusammengefunden hatten, war es wie ein nach Hause kommen gewesen.
    Wolfe Manor war endlich wieder ein Heim.
    „Wie geht es der Braut?“, schreckte Annabelles klare Stimme sie aus ihren Gedanken hoch. „Ich wollte dir beim Ankleiden helfen.“
    „Mir geht es fantastisch, bis auf die Hunderte von Schmetterlingen in meinem Bauch!“, erwiderte Mollie mit schiefem