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Und ewig seid ihr mein

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Titel: Und ewig seid ihr mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Geständnis und nicht seinen Freispruch.»
    Falk griff sich kurz ans Ohr, in dem Michaelis’ Stimme widerhallte. Dann erhob er sich, verließ das Zimmer.
    Nach wenigen Schritten stand er bei Levy und Michaelis. «Wo liegt das Problem?», fragte er Michaelis, sichtlich über den Anpfiff irritiert.
    «Ich will, dass Sie ihn zweifelsfrei überführen und ihm nicht Brücken bauen, auf denen er uns entkommt.»
    «Darum bemühe ich mich auch.»
    Sein Blick ging schnell zu Levy. Er war es gewesen, der die Sache mit Meister auf den Tisch gebracht hatte.
    Levy schritt ein. «Aus dem E-Mail -Verkehr geht eindeutig hervor, dass nicht er, sondern ein Dritter die Opferbeigaben besorgte. Wir sollten diese Information nicht unterschlagen, schließlich wollen wir doch alle den richtigen Mann überführen.»
    «Ich warne Sie, Levy», drohte Michaelis, «Sie haben uns die Teufelsanbeter eingebrockt. Jetzt haben wir sie, mitsamt einem Beweis, der, verdammt nochmal, ausreicht, um sie zu überführen.»
    Unbemerkt tauchte Dragan hinter ihnen auf. Er räusperte sich. «Entschuldigung, ich glaube, ich habe hier etwas, das Sie wissen sollten.»
    Alle schauten auf ihn.
    «Wir haben einen Volltreffer. Das DN A-Material , das ich von dem Bruder und der Schwester dieses Musikers bekommen habe, passt zum Herzen und dem Atmungstrakt. Somit haben wir das Opfer identifiziert. Es heißt Eberhard Finger.»
    Nicht ohne Stolz wartete Dragan auf eine Reaktion. Sie kam so unterschiedlich, wie die Interessen der anwesenden Personen waren.
    Die Michaelis war sichtlich erfreut. «Na also, endlich mal eine gute Nachricht.»
    Levy hielt sich in der Euphorie zurück. Nichtsdestoweniger fügten sich die Teile zusammen, die er ausgegraben hatte. Er begann mit Blick auf den Hohepriester zu zweifeln. Vielleicht hatte Michaelis Recht. Vielleicht verrannte er sich in etwas und sah nicht die offensichtlichen Zusammenhänge.
    Ebenso verhielt sich Falk. Auch er wollte sich nicht so recht begeistern.
    «Was ist los mit Ihnen, meine Herren», bohrte Michaelis nach. «Sie bekommen die Lösung eines Mordfalles auf dem Silbertablett präsentiert. Greifen Sie zu und setzen Sie die Staatsanwaltschaft in Kenntnis. Und das bitte sofort.»
    Sie ließ sie stehen.
    Dragan brach das Schweigen. «Habe ich was verpasst?»
    Levy schüttelte stumm den Kopf, richtete den Blick ins Vernehmungszimmer. Dort saß der, den Michaelis als Mörder überführt sehen wollte. War das wirklich der Mann, der einen menschlichen Körper meisterhaft sezieren konnte?
    Falk schien Levys Gedanken zu lesen. «Sie sind nicht überzeugt. Oder?»
    Levy zuckte mit den Schultern. «Sie?»
    «Die DN A-Vergleiche sind eindeutig», fügte Dragan ungefragt hinzu.
    «Sicher», antwortete Levy. «Glauben Sie, dass dieser Mann da drin des Sezierens fähig ist?»
    Dragan schaute hinein.
    Der Hohepriester förderte soeben einen Rest Schminke aus seinem Ohr zutage.
    «Ach, da ist noch etwas», sagte Dragan. «Hätte ich fast vergessen. Ich habe Spuren von Epoxydharz an dem aufgefundenen Organ entdeckt. Ich habe keine Ahnung, wie das dort hingekommen ist. Vielleicht ist es auch völlig unwichtig», entschuldigte er sich und wollte bereits zurück ins Labor gehen.
    «Warte!», befahl Levy. «Was ist das, Epoxydharz?»
    Dragan drehte sich um. «Epoxydharz gehört zur Gruppe der Polymere. Du findest es in vielen Produkten des täglichen Bedarfs als Klebemittel oder Überzug. Zum Beispiel bei elektrischen Geräten, Spielzeug oder Sportgeräten.»
    Levy nickte. Wenn weiter nichts war.
    «Oder bei der Plastination», fügte Falk hinzu.
    «Genau», bestätigte Dragan, «wenn Körperteile   …», er stockte, fügte schließlich hinzu, «oder Organe imprägniert werden. Woher weißt du das?»
    «Gehörte zur Ausbildung bei uns in Israel. Habt ihr das nicht gelernt?»
    «Was meint ihr?», fragte Levy.
    «Bereits die alten Ägypter haben Leichen mit Harzen behandelt, um sie für das Jenseits zu erhalten. Präparatoren benutzen heutzutage unter anderem Epoxydharze, damit sie Körperteile oder Organe für die Lehre oder für Museen zur Verfügung stellen können.»
    Das war es also. Levy durchfuhr es. Er hatte wieder dieses selbe, seltsame Gefühl, wie abends zuvor, als er am Fluss entlanggelaufen war.
    Über Bord geworfen.
    Jetzt wusste er, wieso sie damals wie heute keine Körper zu den Organen gefunden hatten. Der Täter hatte, was er für seine Arbeit nicht brauchte, einfach in den Fluss geworfen.
    Die ausgeschlachteten Körper

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