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Und ewig seid ihr mein

Und ewig seid ihr mein

Titel: Und ewig seid ihr mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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sinken.
    «
Wer
sind Sie?», fragte er ungläubig.
    «Wie ich schon sagte, ich bin das Ziel Ihrer Arbeit.»
    «Hören Sie auf mit den Scherzen. Das ist eine Geheimnummer, die nur ein paar Personen bekannt ist. Wie zum Teufel kommen Sie   …»
    «Beruhigen Sie sich. Ich wünsche mir nichts weniger, als Sie zu verärgern. Ihr Wohl liegt mir am Herzen. Glauben Sie mir.»
    Levy besann sich. Diese Stimme und der Ton, den der Unbekannte anschlug, waren höflich und einlenkend.
    Dennoch. «Sagen Sie mir, wer Sie sind und wie Sie an diese Nummer gekommen sind.»
    «Wer ich bin, wissen Sie bereits. Und die Nummer herauszufinden war nicht gerade eine Herausforderung.»
    Allmählich wurde Levy die Sache unheimlich. Der Mann, den er seit damals suchte und der jetzt mit der grausamen Zerstümmelung von Eberhard Finger wieder in sein Leben trat, sollte bei ihm anrufen? Zu schön, um wahr zu sein.
    «Geben Sie mir einen Beweis, dass Sie tatsächlich der sind, welcher Sie behaupten zu sein.»
    Eine überraschte Frage drang an Levys Ohr. «Wollen Sie mich beleidigen?»
    «Nein, ich will mich nur versichern, dass ich mit dem Richtigen spreche.»
    Die Antwort kam mit einem müden Seufzen. «Nun, gut. Was wollen Sie wissen?»
    «Sagen Sie mir etwas, was ich noch nicht weiß.»
    Eine kleine Pause trat ein. Dann: «Eberhard Finger ist nicht der Letzte.»
    «Wie bitte?»
    Levys Herz schlug hinauf bis zum Hals.
    «Sie haben richtig gehört. Die Sache ist noch nicht ausgestanden. Weder für Sie noch für mich.»
    «Wie kann ich Ihnen glauben? Ich habe keinen Beweis.»
    «Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Aber dazu später. Zuvor wollte ich Sie kennen lernen – den Mann, der mich von meinem Vorhaben abbringen will.»
    «Welchem Vorhaben? Gibt es einen Plan, dem Sie folgen? Wie einer dieser durchgeknallten Typen, die meinen, die Welt an ihrem kranken Hirn teilhaben lassen zu müssen?»
    «Bitte, ich weiß, dass Sie mich provozieren wollen, damit ich einen Fehler begehe. Dennoch sollten Sie mir ein wenig mehr Respekt entgegenbringen. Ich bin es schließlich, der Ihnen Hilfe anbietet.»
    «Sie wollen mir helfen? Nun gut, stellen Sie sich und machen Sie mich glücklich.»
    «Nicht so schnell, nicht so leicht. Lassen Sie uns ein wenig unterhalten, uns kennen lernen.»
    «Wo können wir uns treffen?»
    «Für ein persönliches Treffen ist es eindeutig zu früh. Ich möchte Sie fragen, was Sie bei Ihrer Arbeit empfinden. Wie ist es, Menschen wie mich zu verfolgen, ihnen nachzustellen, bis Sie sie ins Gefängnis gebracht und dort für alle Zeit weggesperrt haben?»
    «Es ist ein Job, genauso gut oder schlecht wie jeder andere.»
    «Das glaube ich Ihnen nicht. Empfinden Sie nicht Stolz und Genugtuung, diese Arbeit auszuführen?»
    «Ich weiß nicht, was Sie damit meinen.»
    «Nun, Sie könnten jeden x-beliebigen Verbrecher jagen, vom Urkundenfälscher bis zum Kinderschänder. Macht es Sie nicht stolz, sich mit Personen meiner Klasse zu beschäftigen?»
    «Ich kann mir Schöneres vorstellen, als psychopathischen Serienmördern hinterherzujagen.»
    «Halten Sie mich wirklich für einen Psychopathen?»
    «Etwa nicht?»
    «Früher hieß es: Macht kaputt, was euch kaputtmacht. Ich sehe darin nichts Krankhaftes. Eher das Gegenteil, es nicht zu tun, wäre krankhaft selbstzerstörerisch. Wie ist es bei Ihnen? Erzählen Sie mir, wie Sie gegen Ihre Dämonen vorgehen.»
    Levy wurde dieses Frage- und Antwortspielchen allmählich zu persönlich. Er saß hier nicht auf der Couch. Er musste es irgendwie schaffen, dass der Anrufer mehr über sich erzählte. «Wissen Sie, ich glaube, dass Sie ernsthafte Probleme haben, die dringend behandelt werden sollten. Warum treffen wir uns nicht an einem Ort Ihrer Wahl? Ich verspreche Ihnen, dass ich alleine komme. Was halten Sie davon?»
    Levy hörte ein Seufzen. Dann: «Wie ich schon sagte, dafür ist es noch zu früh. Wir werden uns treffen, dessen bin ich mir sicher. Doch für heute Abend soll es genug sein. Ich melde mich wieder.»
    «Warten Sie   …»
    «Sie werden morgen ein Geschenk von mir erhalten. Es war schön, mit Ihnen zu sprechen. Gute Nacht, Herr Levy.»
    Er hatte aufgelegt.
    Jetzt musste es schnell gehen. Levy wählte die Nummer der Bereitschaft. Nach dem dritten Klingeln antwortete Alexej.
    «Gut, dass ich dich erwische», sagte Levy. «Du wirst es nicht glauben, der Mörder hat gerade bei mir angerufen.»
    «Jetzt spinnst du völlig.»
    «Verfolge den Anruf zurück. Auf meinem Bildschirm war die

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