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Und ewig seid ihr mein

Und ewig seid ihr mein

Titel: Und ewig seid ihr mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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der Staatsanwaltschaft gegenüber erklären, dass die verdächtigten Satanisten nicht mehr länger ihre Hauptverdächtigen waren.
    «Und Sie haben das Gespräch tatsächlich nicht mitgeschnitten?», fragte sie.
    Levy suchte vergeblich nach einer passenden Antwort. «Nein. Ich gebe zu, ich war in dem Moment voll damit beschäftigt, in meiner Überraschung dem Anrufer meine ganze Aufmerksamkeit widmen zu können. Zuerst wollte ich ihm nicht glauben, und dann   …»
    «Ja, ich höre   …»
    «…   und dann war es zu spät. Es ging alles sehr schnell. Das Gespräch war zu Ende, und erst dann habe ich realisiert   …»
    «Darum geht es nicht», schnitt Michaelis ihm das Wort ab, «wir hätten die Stimme und das, worüber er gesprochen hat, analysieren können, um auf ihn und womöglich sogar auf seinen Aufenthaltsort zu schließen. Verdammt, Levy, wie konnten Sie nur so nachlässig sein?»
    Levy schwieg. Es hatte keinen Sinn, weiter mit ihr zu diskutieren. Er wusste selbst, dass er die auf dem Silbertablett dargebotene Möglichkeit nicht genutzt hatte. Normalerweise hätte er beim ersten Verdacht sofort die Aufnahmetaste drücken müssen, aber er war letzte Nacht nicht bei der Sache gewesen. Damit musste er sich nun einmal zufrieden geben – und die Michaelis auch.
    «Konntest du den Anruf zurückverfolgen?», fragte sie Alexej.
    «Der Kerl hat einen Proxy-Server benutzt», antwortete Alexej. «Keine Chance.»
    «Was heißt das?»
    «Proxy-Server vermischen eingehende Anrufe und deren Herkunft zu einer einzigen chaotischen Melange. Da kann man den einzelnen Anrufer nicht mehr identifizieren. Das ist ja auch der Sinn von Proxies. Ich benutze sie auch, wenn ich unerkannt im Netz unterwegs sein will.»
    «Na, bravo, wir müssen also davon ausgehen, dass sich unser Täter einigermaßen gut in diesen Dingen auskennt», stellte Michaelis fest.
    «Und es gibt keine Chance, die eingegangenen Anrufe bei den Betreibern zu identifizieren?», fragte Falk.
    «Es ist möglich», bestätigte Alexej, «doch wenn nur ein einziger Nutzer herausfindet, dass sein Anruf zurückverfolgt werden kann, kann der Betreiber den Server gleich abschalten.Dann hat er seine Glaubwürdigkeit verloren. Sinn und Zweck ist ja die Verschleierung. Und bei diesem Proxy handelt es sich um einen in Frankreich, der von Szeneleuten genutzt wird. Vergiss es, jede Anfrage in diese Richtung wird bestraft.»
    «Wie meinst du das?», fragte Naima.
    «Ich wünsche keinem von euch, auf die Liste von Hackern zu kommen, die sich in ihrer Ehre verletzt fühlen. Dann solltet ihr am besten gleich jede Art von elektronischer Kommunikation einstellen. Das geht vom Handy über Geldautomaten bis hin zum Online-Banking. Alles ist inzwischen mit Computern vernetzt. Selbst das Navigationssystem in deinem Auto arbeitet mit einem Chip. Überall gibt es Möglichkeiten, einzudringen und Unfug anzustellen. Also, wenn ihr nicht gleich Selbstmord begehen wollt, lasst die Finger davon.»
    «Das bedeutet aber», schaltete sich Luansi in die Diskussion ein, «dass unser Mann, wie Hortensia schon sagte, über wirklich ausgeprägte ED V-Kenntnisse verfügen muss, wenn er einen Proxy-Server zur Verschleierung benutzt.»
    Alexej schüttelte den Kopf. «Nein, nicht unbedingt. Wer den Computer regelmäßig nutzt, wird irgendwann damit konfrontiert. Von einem Computerfachmann würde ich da noch nicht sprechen.»
    «Aber er hat meine Geheimnummer herausgefunden», gab Levy zu bedenken.
    «Das ist allerdings von einem Freizeit-Hacker nicht so leicht zu bewerkstelligen», bestätigte Alexej. «Dazu gehören umfangreiche Kenntnisse. Oder er hat einen Hacker beauftragt, sich in den Rechner der Telefongesellschaft einzuklinken.»
    «Oder er hat einen Mitarbeiter der Gesellschaft bestochen», fügte Falk hinzu.
    «Richtig», antwortete Michaelis, «es gibt einige Möglichkeiten. Alexej, kümmere du dich darum. Frag in der Szene herum, ob es irgendwelche Auffälligkeiten gibt, sowohl auf Anbieter- wie auch auf Nachfragerseite, was derartige Informationsbeschaffungen betrifft. Kommen wir nun zum Ergebnis der gestrigen Vernehmungen.»
    Falk begann als Erster. «Im Großen und Ganzen bleibt es dabei, was der Kopf der Satanistengruppe, Dirk Sauter, bereits ausgesagt hat. Sie benutzen die Organe für ihre Rituale. Zur Herkunft schweigt er sich aus.»
    «Und die anderen wollen nichts gewusst haben», fügte Naima hinzu.
    «Das Gleiche bei mir», ergänzte Luansi. «Sauter sei der Macher und Organisator

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