Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und ewig seid ihr mein

Und ewig seid ihr mein

Titel: Und ewig seid ihr mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
Vom Netzwerk:
bat Levy. Er durfte die Spur von Michaelis und Demandt nicht verlieren.
    Die beiden waren die Treppe hinuntergegangen. Oder sollte er nicht besser hier sein Glück versuchen? Demandt und Michaelis würden wohl aller Wahrscheinlichkeit nach nach Hause fahren und mit der Auswertung der Datensätze anfangen. Die liefen ihm nicht weg. Er ging ins Büro, zu dem Mann, der widerwillig Personaldaten herausgegeben hatte.

7
    Die ganze Rückfahrt nach Hamburg über haderte Levy mit sich.
    Er hatte die Liste nicht in seinen Besitz bringen können. Der Mitarbeiter ließ sich nicht zur Herausgabe einer zweiten Diskette erweichen, hatte auf Demandt und Michaelis verwiesen und verlangte von Levy, dass er sich gefälligst als Mitarbeiter der beiden ausweisen sollte, um die Sicherheitskopie, nach der er gefragt hatte, zu erhalten.
    Levy war sicher, dass unter den knapp hundert Menschen Anubis zu finden war. Er konnte es sich nicht erklären, woher diese Überzeugung kam, aber als er die Exponate gesehen hatte, war ihm sofort klar – Anubis war der Gott, der die so kurze Spanne zwischen Tod und Staubwerdung ewig hinauszögern wollte.
    Jetzt waren Demandt und Michaelis eindeutig im Vorteil. Sie würden die Identität von Anubis aufdecken. Früher oder später. Auf jeden Fall vor ihm.
    Sollte er nochmals Alexej anrufen? Er würde ihm die Liste beschaffen können. Sicher. Aber würde er es tun? Ein Versuch war es wert.
    Wieder schrieb er ihm eine E-Mail .
Melde dich. Dringend!
    Dann wartete er. Die Zeit verstrich. Minuten. Eine Stunde. Nichts geschah. Was war los? Wollte Alexej keinen Kontakt mehr zu ihm haben?
    Er musste es wissen. Er tippte die Telefonnummer ein. Das Freizeichen erklang. Er wartete. Nichts geschah. Noch bevor er die Verbindung trennte, um es erneut zu versuchen, wurde der Anruf angenommen.
    «Sven Demandt.»
    Levy stockte der Atem. Was sollte er sagen?
    Nichts. Er würde das Gespräch einfach wegdrücken und es später versuchen, wenn Alexej wieder an seinem Platz war.
    «Hallo? Wer ist dort?», hörte er aus dem Lautsprecher.
    Verdammt, die Rufnummernerkennung war eingeschaltet. Demandt würde die Nummer auf dem Display erkennen.
    Levys Hand schnellte zur Maus, der Button
Auflegen
war nur ein paar Zentimeter entfernt.
    Zu spät. «Levy. Was soll das? Wieso rufst du hier an?»
    Levy zögerte zwischen Antworten und Schweigen.
    «Sprich mit mir», hörte er Demandt. «Wieso rufst du hier an?»
    Levy versuchte es mit Gelassenheit. «Ich wollte hören, welche Fortschritte ihr macht.»
    «Das geht dich nichts mehr an.»
    «Ich weiß. Ich war nur neugierig.»
    Beide schwiegen, warteten, wer das Gespräch weiterführen würde.
    «Levy, ich glaube, du solltest mal abschalten. Richtig ausspannen. Dieser ganze Fall zieht sich jetzt seit über zweiJahren hin, und ich habe gemerkt, dass er dir näher geht, als ich dachte.»
    «Was soll das heißen?»
    «Am Anfang war ich mir sicher, dass du die Schlappe von damals und deine Alkoholprobleme in den Griff gekriegt hast, sonst hätte ich dich gar nicht für den Job vorgeschlagen. In der Zwischenzeit musste ich jedoch feststellen, dass ich mich geirrt habe. Du hast weder dich noch deine Sauferei unter Kontrolle. Was ist mit dir los? Sag es mir.»
    Die Direktheit Demandts überraschte und verunsicherte Levy. «Deine Fürsorge weiß ich zu schätzen. Zurzeit geht es ein wenig drunter und drüber. Das ist nichts Ungewöhnliches. Jeder hat das mal. Na ja, und du hast deinen Teil dazu beigetragen.»
    «Du hast Bockmist gebaut. Damals wie heute. Ich kann nicht verstehen, was du hier in den letzten Tages alles
nicht
gemacht hast. Die Ermittlungen sind kaum einen Schritt weitergekommen. Es blieb mir gar keine andere Wahl, als dich zu feuern.»
    Das war ein wunder Punkt. Levy wollte sich das nicht gefallen lassen. «Und du glaubst, du wirst alles besser machen als ich?»
    «Ich bin gerade dabei. Keine Sorge.»
    Schweigen.
    Levy hörte im Hintergrund Stimmen, die er nicht erkannte. Hatte Michaelis neues Personal organisiert?
    «Ihr habt die Abteilung aufgestockt», sagte Levy trocken. «Ja, wir haben eine Spur.»
    Levy brannte es auf den Lippen. Wie weit seid ihr? Habt ihr schon einen Verdächtigen?
    «Ich muss jetzt Schluss machen», sagte Demandt. «Tut mir Leid. Wir sprechen uns später.»
    Demandt hatte das Urteil über ihn gesprochen. Es würde in Kürze die Runde machen.
    Was sollte er jetzt tun? Was könnte er jetzt noch tun?
    Er war aus dem Spiel. Seinen einzigen Kontakt in die

Weitere Kostenlose Bücher