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Und Finsternis wird kommen

Und Finsternis wird kommen

Titel: Und Finsternis wird kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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waren. Von irgendeiner außenstehenden Kraft.«
    Thorn hob die Augen, und sein Blick begegnete dem des anderen.
    »An Ihrer Stelle würde ich davon zu niemanden sprechen. Die Sperre war nur zwei Minuten lang offen. Wenn irgend etwas passiert wäre, wenn nur ein Grashalm hereingedrungen wäre, hätte sich das in unseren Bakterienkulturen innerhalb von einer halben Stunde gezeigt, und in Teufelsfliegenkolonien in wenigen Tagen. Bevor es uns befallen könnte, würde es sich in den Hasen, Hamstern und Ziegen feststellen lassen. Schlagen Sie sich das nur aus dem Kopf, Oldenn. Es ist nichts passiert.«
    Oldenn drehte sich auf den Absätzen um und ging. Er näherte sich bis auf zwei Fuß dem Gegenstand, der in der Ecke des Raumes lag, ohne ihn zu bemerken.
     
    Er unterbrach den Kontakt und beschloß, die Eindrücke zu vergessen. Diese Lebensfragmente waren nicht wichtig. Sie waren nicht fähig, das Leben fortzusetzen. Sogar als Fragmente waren sie unvollständig.
    Aber bei diesen anderen Arten von Fragmenten mußte er vorsichtig sein. Die Versuchung würde zwar groß sein, aber er durfte seine Anwesenheit auf dem Schiff nicht verraten, nicht, bevor sie auf ihrem Heimatplaneten gelandet waren.
    Er schaltete den Empfang wieder ein, suchte sich Gedankenvermittler in anderen Teilen des Schiffes und wunderte sich über die verschiedenen Spielarten des Lebens. Jedes Wesen, so klein es auch sein mochte, lebte aus sich selbst heraus. Er zwang sich, darüber nachzudenken, aber bald wurden ihm diese Gedanken unangenehm, und er sehnte sich nach Normalität.
    Die meisten Gedanken, die er von den kleineren Fragmenten empfing, waren erwartungsgemäß vage und flüchtig. Sie waren sinnlos, aber das bedeutete, daß sie ergänzt werden mußten. Und gerade das interessierte ihn.
    Da hockte ein Lebensfragment auf seinen Schenkeln und fingerte an dem Drahtnetz herum, das es gefangenhielt. Seine Gedanken waren klar, aber begrenzt. Hauptsächlich beschäftigten sie sich mit der gelben Frucht, die sein Gefährte gerade verspeiste. Und das Fragment wünschte sich diese Frucht so sehnlich, daß nur die Netze, die die beiden trennten, es daran hindern konnten, sich das begehrte Objekt mit Gewalt zu holen.
    Zutiefst verwirrt schaltete er den Empfang aus. Diese Fragmente stritten sich um das Essen!
    Seine Gedanken schweiften in die Friedlichkeit und in die Harmonie seiner Heimat zurück, aber davon war er jetzt weit entfernt. Er konnte nur in das Nichts fliehen, das ihn von seinem gesunden Verstand trennte.
    In diesem Augenblick sehnte er sich sogar danach, die tödliche Zone zwischen der Sperre und dem Schiff zu spüren. Letzte Nacht hatte er sie durchschritten. Alles Leben war verschwunden, aber es war sein Heimatboden gewesen. Und er hatte das angenehme Gefühl verspürt, daß sich jenseits der Sperre immer noch ein Rest von organisiertem Leben befand.
    Er konnte sich an den Augenblick erinnern, da er auf der Tragfläche des Schiffes gekauert und sich verzweifelt gegen den Sog gewehrt hatte, als die Schleusen sich öffneten. Dann war er in das Schiff gekrochen, hatte sich vorsichtig zwischen schnellen Füßen hindurchbewegt. Jetzt lag er hier, selbst ein Lebensfragment, träge und unbemerkt.
    Vorsichtig schaltete er den Empfang wieder ein. Das kauernde Fragment zerrte wütend an dem Drahtnetz. Immer noch wollte es das Futter des anderen haben, obwohl es weniger hungrig war als sein Kamerad.
     
    »Füttern Sie das verdammte Ding nicht«, sagte Larsen. »Sie ist nicht hungrig. Sie ist nur wütend, weil Tillie zu fressen wagte, bevor sie selbst sich vollgestopft hatte. Dieser gierige Affe! Ich wollte, wir wären zu Hause, und ich müßte keines von diesen Biestern mehr sehen.«
    Stirnrunzelnd blickte er die alte Schimpansin an.
    »Okay, okay«, sagte Rizzo. »Was haben wir hier noch verloren? Die Fütterungszeit ist vorbei. Gehen wir.«
    Sie gingen an den Gehegen der Ziegen, den Hasenställen und den Hamsterkäfigen vorbei.
    »Da meldet man sich freiwillig zu einer Forschungsexpedition«, sagte Larsen bitter. »Man ist ein Held, sie schwingen große Reden, bevor sie einen auf die Reise schicken, und dann ist man nichts anderes als ein Zoowärter.«
    »Dafür erhalten wir auch den doppelten Lohn.«
    »Na und? Ich habe mich nicht nur des Geldes wegen verpflichtet. In der Einsatzbesprechung sagten sie, daß es sogar fraglich sei, ob wir jemals wieder zurückkehren würden, ob wir nicht dasselbe Schicksal wie Saybrook erleiden müßten. Ich habe

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