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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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Er war erledigt.
    Erledigt bedeutete bewußtlos. Ich hatte gewonnen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis das eingesickert war. Dann konnte ich die Menge durch das Läuten in meinen Ohren vernehmen. Ich hatte gewonnen! Ich ließ die Holokamera los, und sie richtete sich automatisch wieder auf. Blumen und Bierflaschen flogen durch die Luft. Ich scherte mich nicht im geringsten darum.
    15 000 Pesas warteten auf mich am Ende des Flures. Aber bevor ich es vom Sand herunter geschafft hatte, gaben meine Beine unter mir nach, und ich muß wohl eine Zeitlang die Besinnung verloren haben.
    Denn als ich die Augen öffnete, war B'oosa da. Der Dekan auch. Pancho war da, alles war verschwommen, meine Augen wollten sich nicht scharf einstellen. Sie stritten erregt mit jemandem. Ich versuchte, mich hinzusetzen, schaffte es nicht. Meine Brust war mit Plastifleisch besprüht. Das beste, was ich tun konnte, war, die Augen zu öffnen und zu versuchen, sie auszurichten.
    Alle waren wütend; auf mich, auf Pancho, auf Mr. Wolfe, auf den Rechtsanwalt. Jeder schien auf jeden wütend zu sein. Ich fühlte mich sofort ganz wie zu Hause.
    »War auch Zeit, daß Sie sich der Party anschlossen«, sagte Herr B'oosa, als er bemerkte, daß meine Augen offen waren. Meine Augen mochten offen gewesen sein, aber mein Gehirn funktionierte nicht besonders gut.
    »Sie haben mich gefunden«, sagte ich.
    »Ein Riese wie Sie hinterläßt große Fußspuren; jeder erinnert sich an Sie. Es war leicht, Ihre Spur hierher zu verfolgen. Aber wir konnten nicht herausfinden, wo Sie sich letzte Nacht aufhielten. Die Leute in dieser Stadt scheinen bemerkenswert verschwiegen.« Er warf Mr. Wolfe, der hinter seinem Anwalt und mehreren Leibwächtern stand, einen finsteren Blick zu. »Und diese Gorillas«, er deutete auf mehrere herumstehende Polizisten, »hielten uns zurück, so daß wir nicht in der Lage waren, diesen lächerlichen Kampf zu stoppen.«
    Einer der Polizisten trat vor. »Gorillas?« sagte er. »Dagegen möchte ich mich verwehren. Wir sind achtbare -«
    »Ach, halten Sie den Mund«, sagte B'oosa mit beträchtlicher Gereiztheit in der Stimme. Keiner griff ihn deswegen an. Sie wären auch Narren gewesen, es zu versuchen.
    Ich versuchte, mich aufzusetzen, schaffte es diesmal. »All das ist unwichtig«, meinte ich. »Es ist vorüber und vorbei. Lassen Sie mich mein Geld holen und verschwinden.«
    »Es gibt Komplikationen, Carl«, sagte B'oosa. »Anscheinend wird es kein Geld geben.«
    »Kein Geld?«
    »In Ihrem Vertrag ist eine Klausel«, sagte der Rechtsanwalt, »die Sie für alle Schäden verantwortlich macht, die Sie vielleicht während des Kampfes verursachen. Das ist eine normale Vorsichtsmaßnahme von unserer Seite. Sie haben den Vertrag unterzeichnet; er ist rechtsgültig und wird von jedem Gericht anerkannt werden. Sie sind haftbar für alle Schäden.«
    »Was für Schäden?« Der einzige Schaden, den ich sehen konnte, war mir zugefügt worden.
    »Die Holokamera, die Sie malträtierten, hat eine erhebliche Belastung erlitten.«
    »Sie sind praktisch unzerstörbar«, brüllte ich. Darum hatte ich sie schließlich in die Hand genommen.
    »Dennoch haben wir festgestellt, daß sie Schäden in Höhe von, sagen wir, 15 000 Pesas davongetragen hat.«
    »Das ist lächerlich!« Plastifleisch oder nicht, ich würde ihn in Stücke reißen.
    Pancho und B'oosa hielten mich zurück. So wütend wie ich auch war, kostete es sie doch nicht sehr viel Anstrengung. Ich war erledigt. In mehr als einer Hinsicht.
    Dr. M'Bisa, der Dekan, kam zu mir herüber. Er war echt verstimmt. »Vergessen Sie's, Carl«, sagte er. Es war das letzte Nette, was er in den nächsten zwei Tagen zu mir sagte.
    Ich bekam so richtig mein Fett ab. Wahrscheinlich hatte ich es selbst herbeigeführt, aber es wirkte so, als würden alle überreagieren. Ich hatte mehrere lange Gespräche mit dem Dekan. An einem Punkt überreichte er mir eine Eingabe der Studenten, die besagte, daß sie mich nicht für die Steuer verantwortlich machten. Ich bemerkte, daß Pancho sie nicht unterzeichnet hatte. Wenigstens er war auf meiner Seite. Anscheinend aber war er der einzige, und er fing sich eine Menge Schwierigkeiten dafür ein, daß er sich auf meine Seite schlug.
    Es gab allerdings nichts Offizielles, das sie mit uns machen konnten. Ich fing mir ein paar Sonderaufgaben und dergleichen ein, aber eigentlich hatte ich keine Regeln gebrochen, sie nur ein bißchen gedehnt. Mangelhaftes Urteilsvermögen war der Begriff, den

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