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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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formlosen grauen Matsches füllten es von Rand zu Rand. Er sollte nahrhaft sein, einen Körper garantiert bei Kräften halten. Er schmeckte sogar noch widerlicher, als er aussah.
    Pancho schaufelte ihn in sich hinein. Ich fragte mich, was sie normalerweise auf Selva aßen, das ihn vielleicht auf das hier vorbereitet haben mochte, aber ich wollte nicht zu viel darüber nachdenken.
    »Wenigstens ist es abends kühler«, sagte Alegria.
    Pancho nickte. »Aber dieses Marschgepäck ist schwer«, meinte er.
    »Wirkt, als würde es tausend Kilo wiegen«, pflichtete Miko bei. »Als trügst du einen Bären auf deinem Rücken herum.«
    »Es sind nur 37,5 Kilo«, sagte ich und wünschte dann, ich hätte meinen Mund gehalten.
    »Für dich ist das vielleicht nicht viel«, meinte Miko. »Wir anderen müssen mit normalen Körpern auskommen.«
    Wir hätten scherzen können, aber das taten wir nicht. Miko und ich waren nicht die besten Freunde. Er betrachtete mich als Rivalen, und ich betrachtete ihn als Eindringling.
    Alegria war auf Selva an Bord von Starschool gekommen, dem Halt vor meinem. Wir waren ziemlich gute Freunde geworden, und obwohl sie so klein war, hatte ich wohl immer im Hinterkopf, daß wir eines Tages mehr als Freunde sein könnten. Pustekuchen. Auf der Erde stieg Miko zu, und Alegria mochte ihn sofort - sie mochte alles, was mit diesem verdammten antiken Stück von einem Planeten zu tun hatte.
    Vermutlich war ich ein bißchen zu offensichtlich in meiner Abneigung ihm gegenüber, und das brachte Alegria dazu, Partei zu ergreifen. Dann forderte mich der unverschämte kleine Zwerg in der Sporthalle heraus. Er fing damit an; ich konnte keinen Rückzieher machen. Ich tat einfach, was ich tun mußte. Ein Klecks Plastifleisch reichte aus, um ihn zusammenzuflicken. Alegria war sauer. Pancho auch. Ich auch - nur Miko schien das alles nichts auszumachen. Er hatte sein Ziel erreicht.
    Alegria nahm ihr Tablett und erhob sich vom Tisch. »Ich bin fertig«, sagte sie im Davongehen. Miko folgte ihr, obwohl er noch Essen auf dem Tablett hatte.
    »Was soll ich tun?« fragte ich Pancho. Er schüttelte nur den Kopf, und wir aßen schweigend zu Ende.
    Wir kamen zu spät zur Befehlsausgabe und mußten hinten stehen - in Habachtstellung. Ein Höller-Offizier stand vorne und musterte uns mit einem Blick müder Verachtung.
    »Hölle ist kein Ort für Weichlinge«, begann er. »Ihr Studenten seid weicher als die meisten. Wir haben nicht viel Zeit, das bei euch zu ändern, aber wir werden es versuchen. Ihr macht diese Exkursion, um zu lernen, und wir sind hier, um zu lehren. Um euch ein paar Dinge über das Leben und darüber, wie man es behält, beizubringen. Es wird nicht leicht werden. Was ihr bisher gemacht habt, war ein Kinderspiel im Vergleich zu dem, was noch kommt. Unser Ziel hier ist einfach: wir wollen jeden einzelnen von euch bis an seine persönliche Zerreißgrenze treiben. Dann treiben wir euch noch ein bißchen weiter. Ihr werdet uns dafür hassen. Später, zu irgendeinem wichtigen Zeitpunkt in eurem Leben, werdet ihr uns dafür danken. Paßt auf. In den nächsten beiden Wochen könnt ihr vielleicht etwas lernen.«
    Er sah sich im Raum um, entspannte sich ein wenig, lehnte sich gegen das Pult.
    »Ich nehme an, euch Studenten gefällt es hier draußen in der Wüste nicht. Das sollte es aber. Es mag nicht komfortabel sein, aber es ist sicher. Gibt nicht viele gefährliche Tiere in der Wüste. Oh, ein paar natürlich schon, aber nicht besonders viele. Die wirklich bissigen sind groß, und wir können sie kommen sehen.«
    Man hatte uns vor ein paar dieser Geschöpfe gewarnt, aber wir hatten noch keine davon zu Gesicht bekommen. Es reichte allerdings schon, nur von den Sandeidechsen zu hören. Hoffentlich würde ich nie einer begegnen.
    »Wir stecken Besuchergruppen und Leute wie euch in diese Wüstenlager. Auf diese Weise verlieren wir nicht so viele. Die meisten regulären Rekruten verbringen ihre ersten paar Tage auf Dunkelwald. Ihr wechselt heute dorthin, in voller Montur.
    Es ist ein kleines bißchen gefährlicher als hier, aber ich denke, ihr werdet schon damit fertigwerden. Wir starten um 1800 Uhr. Ich übergebe euch jetzt an Feldwebel Santino, der euch wegtreten lassen wird. Das ist alles.«
    Er wandte sich ab und verließ übergangslos den Saal. Bruno trat vor.
    »Okay, Kinder, ich schätze, eure Ärsche haben für jetzt genug geübt, also wollen wir mal den Rest von euch in Form bringen. Wird eine lange Nacht werden. Wenn

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