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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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hatte.
    »Heiße Vito Fargnoli«, sagte der Höller. »Die meisten Leute nennen mich Skeeter, also könnt ihr das von mir aus auch.« Während er sprach, zog er ein Messer aus seinem
    Gürtel, schnellte es von Hand zu Hand. »Ich weiß nicht, was man euch über diesen Ort erzählt hat, aber das hier is' kein Urlaub. Sicherer als die meisten Orte hier, aber das will nichts heißen. Ihr macht eine zahme Version des Überlebenstests mit, durch den wir alle grünen Rekruten schicken. Ihr werdet es leichter haben als sie, aber nicht viel. Wir haben die Insel vor ein paar Wochen gesäubert, aber es ist eine große Insel. Kann sein, daß wir den einen oder anderen Sauger übersehen haben.«
    Sauger waren runde Tiere von ungefähr der Größe meiner Handfläche. Sie ließen sich am liebsten aus Bäumen fallen. Ihr Körper war weich, aber ihr Skelett bestand aus einer Menge scharfer Stacheln. Wenn sie auftrafen, blieben ihre Stacheln hängen, und das Tier bildete einen Sofortmund an der Stelle, wo der Stachel sein Opfer durchbohrt hatte. Wenn einen viele davon gleichzeitig erwischten, konnten sie einen in Nullkommanichts aussaugen. Natürlich traten sie meist in Haufen auf.
    »Müssen wir nicht vor allem auf die Großen aufpassen?« fragte Miko.
    Der Höller spuckte ins Gras. »Nicht unbedingt«, sagte er. »Das größte Tier auf der Insel is'n Biest, das wir Malmer nennen. Sechs Meter groß und nichts als Zähne. Drei Reihen Zähne, und wenn ihr dicht genug rangeht, um sie zu zählen, werden sie das letzte sein, was ihr je seht. Geht also besser nicht so dicht ran. Sie haben keine natürlichen Feinde hier; sie trampeln nur rum und machen 'ne Menge Lärm. Ihr könnt sie auf ein paar Kilometer hören. Dann nichts wie ab in die entgegengesetze Richtung. Eine Vibrokeule legt einen in einer Sekunde flach. Schocker ist aber besser, da muß man nicht so dicht ran.
    In erster Linie solltet ihr auf die kleinen Tiere aufpassen, die Nachtfledermäuse, die Landaale. Wenn ihr auf dem Pfad bleibt, solltet ihr keine großen Schwierigkeiten haben.«
    »Pfad?« fragte ich. »Was für ein Pfad?«
    »Studenten«, sagte er. »Was wißt ihr denn? Nichts. Es ist alles ganz einfach. Wir bringen euch irgendwohin und setzen euch ab. Ihr folgt den Pfaden hierher zurück. Die Pfade werden saubergehalten, sauberer als der Rest der Insel. Wenn ihr auf ihnen bleibt, solltet ihr keine Schwierigkeiten haben. Ihr paßt auf, wo ihr hintretet, ihr folgt dem Pfad, ihr kommt hierher zurück. Ich würde meinen, daß sogar ein Student das verstehen müßte.«
    Er holte einen kleinen Kasten, ungefähr zehn Zentimeter im Geviert, aus seinem Tornister und stellte ihn vor sich hin. »Dies ist ein Sender«, sagte er. »Was er tut, ist, einen Hilferuf auszustrahlen und uns eure Position mitzuteilen. Alles, was ihr tun müßt, ist, diesen kleinen Knopf an der Seite zu drücken. Das rote Lämpchen zeigt an, daß ihr sendet, das grüne Lämpchen zeigt an, daß wir euch empfangen und unterwegs sind, um euch aufzusammeln. Einer von euch trägt ihn bei sich. Verliert ihn nicht.«
    B'oosa streckte die Hand aus, hob ihn auf.
    »Ich nehme an, ihr habt schon mal mit dem Marschtornister geübt«, sagte der Höller. Wir alle nickten. Das war eine Untertreibung. Wir hatten jeden Tag mit den Dingern auf dem Rücken gedrillt. Ich fühlte mich auf Hölle
    ohne einen beinahe nackt.
    »Ihr verfügt über die Standard-Wochenration an dehydrierter Nahrung, aber ich glaube nicht, daß ihr viel davon verbraucht. Werdet wohl kaum länger als einen Tag draußen sein. Wir geben an eure Gruppe zwei Vibrokeulen und einen Schocker aus. Versucht bitte, euch nicht gegenseitig damit zu verletzen.«
    Ich versuchte, ein Lächeln zu verbergen. Ich konnte mit einer Vibrokeule ganz gut umgehen, und B'oosa und Pancho auch. Nein, da sah ich keine Schwierigkeiten. Wenn es hart auf hart kam, konnte B'oosa sich einen Spieß aus einem Ast machen. Es gibt nichts, was er nicht mit einem Spieß aufhalten kann. Ich wette, er würde sogar mit einem Malmer fertigwerden.
    Der Höller schlenzte sein Messer beiläufig aus der Rückhand heraus. Es landete ungefähr fünf Zentimeter von meinem linken Fuß.
    »Du«, sagte er und blickte mich an. »Wo bist du her?«
    »Springworld«, sagte ich.
    »Hab schon mal davon gehört. Soll 'n ziemlich rauher Planet sein. Stimmt das?«
    Ich nickte, zog das Messer aus dem Boden.
    »Na, man muß hier draußen mehr sein als bloß zäh.« Er nickte in Richtung Dschungel. »Man muß

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