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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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aber jetzt ist es alles andere als das. Kein Heldentum liegt darin, nur Verzweiflung. So ist es nicht überall. Schau dich um. Such dir etwas anderes.«
    »Ich glaube, du sprichst die Wahrheit. So viele Kämpfe Markos auch hatte, er sprach immer davon, nach Perrin zu gehen und noch einmal von vorne anzufangen. Dort sei alles besser, sagte er. Er war einer, der es wissen mußte. Ich danke dir. Und im Namen meines Freundes danke ich dir doppelt.«
    »Ich wünschte nur, es könnte mehr sein«, sagte ich. »Genug, um dir eine Passage nach Perrin zu kaufen.«
    »Ich denke, das hier müßte dafür reichen«, sagte B'oosa und warf noch ein Päckchen auf den Tisch.
    »Was?« fragte ich.
    »Dies ist mein und Panchos Anteil. Er erzählte mir von deinem kleinen Freund hier Wir hielten es angesichts der Umstände für das Richtige.«
    »Meine Freunde von den Sternen«, sagte Angelo. »Ihr seid wirklich außergewöhnliche Männer. Ich kann euch nicht genug danken.«
    »Es ist nur Geld«, sagte B'oosa. »Und Geld sollte einem nützlichen Zweck dienen. Ich bin froh, daß ich einen gefunden habe.« Er blickte auf seine Digital. »Carl, wir sollten uns besser auf den Weg zum Raumhafen machen. Ich würde nur sehr ungern auf diesem Planeten hängenbleiben.«
    »Möge das Glück euch immer folgen«, sagte Angelo und umarmte uns, als wir aufstanden, um zu gehen.
    Ich wußte nicht, was ich sagen sollte, also drückte ich ihn einfach nur an mich, dachte an Markos, den Höller, und wollte so schnell wie möglich von diesem Planeten weg.
    Als wir hinaus in die Nachtluft traten, wandte ich mich an B'oosa. »Eines beschäftigt mich«, meinte ich.
    »Nur eines? Was ist es denn?«
    »Wenn du glaubst, daß man keine Schlachten außer den eigenen schlagen kann, warum hilfst du dann Angelo? Warum halfst du mir?«
    »Vielleicht bin ich logisch«, sagte B'oosa lächelnd, »aber ich muß nicht widerspruchsfrei sein.«
    Ich lachte, und wir strebten die Straße hinunter. Der nächste Halt auf unserer Rundreise würde der Planet Hölle sein, aber nach der Erde würde er mir wie der Himmel vorkommen.

 
Hölle
     
     
Anmerkungen zum Lehrplan - Hölle
     
    Hölle ist der vierte Planet des Sterns Delta Pavonis. Die Besiedlung begann A. C, 35, ursprünglich durch jüdische Einwanderer von Selva. Mehr als neunzig Prozent der Einwanderer starben in den ersten beiden Jahren, der überlebende Bruchteil behauptete eine unsichere Existenz in den Wüstengebieten, die, wenngleich kaum bewohnbar, immerhin frei von einem Großteil der fürchterlichen Fauna sind, die den Rest der Land- und Meeresgebiete des Planeten beherrscht.
    A. C. 62 verkauften diese Einwanderer ihr Privileg an die Gesellschaft Mercenarios Universal, S. A., eine Firma freier Söldner, die die Wüste als Trainingslager verwenden wollte. Im Laufe der Jahrhunderte dehnte die Gesellschaft ihren Herrschaftsbereich auf verschiedene subtropische und arktische Gebiete aus. Das Betätigungsfeld der Gesellschaft erweiterte sich ebenfalls; man begann, die Ausbildung militärischer Führer anderer Planeten zu übernehmen und schließlich öde Landstriche von Hölle selbst an Länder zu vermieten, die Krieg führen wollten, ohne sich gegenseitig Grund und Boden zu gefährden ...
    ... Studenten mit religiösen oder philosophischen Bedenken hinsichtlich dieses Teils der Rundreise ist gestattet -ja, man ermutigt sie sogar dazu -, im Orbit an Bord von Starschool zu bleiben, während die anderen den Kurzkurs absolvieren.
    Der Dekan dieser zweiten Rundreise möchte zu
    Protokoll geben, daß er sich dagegen ausgesprochen hat, Hölle zu einem Teil des Lehrplans zu machen.
    Endlich gaben meine Knie nach, und ich stürzte in den Sand, hart. Ich war benommen, durstig. Meine Haut fühlte sich an wie trocknes Pergament. Ich hätte alles, was ich besaß, für ein Glas Wasser gegeben.
    Sie hatten uns gesagt, wie hart Hölle sein würde, und ich hatte ihnen nicht geglaubt. Jetzt tat ich es!
    Ich versuchte, mir den Sand aus dem Mund zu wischen, und rollte auf den Rücken. Das war ein Fehler. Die Sonne blendete mich fast. Der Schmerz in meiner Seite wollte nicht weichen. Ich kriegte nicht richtig Luft, und das bißchen, das ich kriegte, war heiß und trocken.
    Ein Gesicht verdunkelte für einen Augenblick die Sonne; ein wettergegerbtes, zerknittertes Gesicht, verschönt von aufgeworfenen Narben. Es ragte drohend über mir auf, kam näher. Das Gesicht war ungefähr zehn Zentimeter von meiner Nase entfernt, und sein Atem legte

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