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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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Pancho.
    »Ich laß das Essen ausfallen«, stöhnte ich. »Schlaf. Das brauche ich. Jede Menge Schlaf.«
    »Du brauchst Nahrung, Amigo«, sagte Pancho und rüttelte mich am Arm. »Dein Körper braucht Brennstoff.«
    Was mein Körper brauchte, war ein Schild mit der Aufschrift ICH STREIKE. Jeder Muskel schrie aus Protest über die Strapazen der letzten Woche.
    »Laß mich drüber nachdenken«, sagte ich und schloß mein offenes Auge wieder.
    Eine scharfe Stimme schnitt durch die Kaserne. »Ah, das Baby von Springworld,, das Riesenbaby, es braucht seinen Schönheitsschlaf.«
    Verdammter Bruno! Nicht einmal das Wissen, daß wir ihn hassen sollten, half etwas. Irgendwie schaffte ich es,
    mich hinzusetzen und diesmal beide Augen zu öffnen.
    »Ich wollte gerade unter die Dusche und dann was essen«, sagte ich. Es gab keine Vorschrift gegen das Schlafen während der Mahlzeiten, aber es galt als Zeichen dafür, daß man nachließ, und Nachlasser bekamen eine ziemlich rauhe Behandlung. Davon brauchte ich nicht noch mehr.
    Wie ich da auf meiner Bettkante saß, waren meine Augen ungefähr auf gleicher Höhe mit denen Brunos. Er war ziemlich groß für einen Höller, aber ich überragte ihn immer noch mühelos um dreiviertel Meter und war an die achtzig Kilo schwerer. Da alles andere aber gleich war, hätte ich mich nicht gerne mit ihm angelegt. Höller waren robust gebaut. Ich schluckte all die Dinge herunter, die ich eigentlich über die Gattungszugehörigkeit seiner Eltern sagen wollte. Statt dessen wandte ich mich an Pancho.
    »Was ist nun mit dem Duschen, Amigo? Bist du fertig?«
    Pancho schnappte zwei Handtücher, warf mir eins zu. »Gehen wir«, sagte er.
    Die Duschen hatten zwei Einstellungen: kalt und kälter. Das wiederaufbereitete Wasser hatte einen fauligen, abgestandenen Geruch. Waren ihre Wiederaufbereiter überlastet, oder steckte Absicht dahinter? Sie machten auf Hölle eine Menge Dinge, die zum Himmel stanken, um »den Charakter zu bilden«.
    Der Speisesaal war voller Lärm und überfüllt, trotz der Tatsache, daß wir zu spät kamen. Während ich mein Tablett balancierte, ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen und sah ein paar freie Plätze. Ich pflügte mir einen Weg dorthin, und Pancho folgte in meinem
    Kielwasser. Wir setzten uns an einen Tisch zu B'oosa, Alegria und Miko Riley, der auf der Erde zu uns gestoßen war. Ich mochte ihn nicht besonders.
    »Na, Jungs, hat euch unser kleiner Belebungsspaziergang heute morgen gefallen?« erkundigte sich B'oosa, als ich mein Tablett absetzte.
    »Du machst wohl Witze«, sagte ich. »Um 0300 Uhr auf, nachdem ich letzte Nacht Spätdienst geschoben hab. Freiübungen bis Sonnenaufgang. Im Schnell schritt dreißig Kilometer weit über den Sand. Kam mir eher wie ein Todesmarsch vor.«
    B'oosa lachte, ein unbeschwertes Lachen, so glatt wie Glas.
    »Die Wüste erinnert mich an zu Hause«, sagte er. »Es hat gutgetan, rauszukommen und mal die Beine zu strecken. Selbst ein Schiff, das so groß ist wie Starschool, wirkt nach einer Weile beengend.«
    »Ich dachte, ich sei in ganz guter Verfassung, bis sie anfingen, uns herumzuhetzen«, gestand ich. »Wenn das ihr weicher Kurs ist, möchte ich nicht den harten erleben.«
    »Nach allem, was ich so höre, ist er ziemlich übel«, bemerkte Pancho zwischen Happen unidentifizierbaren, kleistrigen Essens.
    »Auf diesem Planeten, produzieren sie zähe Soldaten«, sagte Alegria. »Das ist ihr einziger Exportartikel.«
    Ich nickte. Höller waren überall in der Galaxis als erstklassige Raufbolde bekannt. Die einzigen Leute, die annähernd so rauh waren wie Höller, waren jene, die ihren Ausbildungskurs mitgemacht hatten. Den harten.
    »Wir haben einen langen Abend vor uns«, sagte Miko. »Exerzieren in voller Montur.«
    O nein. Ich hatte noch keinen Blick auf den Dienstplan geworfen, nachdem ich zurückgekommen war. Was hatte ich sonst noch verpaßt? Ich haßte es, mit Marschgepäck zu drillen. Aber das konnte ich sie nicht merken lassen. Miko nicht, jedenfalls.
    »Leichter als das Rumrennen bei Tage«, sagte ich, obwohl ich davon nicht sehr überzeugt war.
    »Darauf würde ich nicht zählen«, meinte B'oosa beim Aufstehen. »Wir sehen uns dort.« Er stellte sein Tablett auf ein Förderband, das aus dem Saal hinausführte. Ich malte mir aus, daß am anderen Ende des Bandes ein Monster saß und alle Essensreste verschlang. Es würde einen Magen aus Titanlegierung brauchen.
    Finster blickte ich auf mein eigenes Tablett. Drei Haufen

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