Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
Vom Netzwerk:
Köpfchen haben, um am Leben zu bleiben.« Er sah auf seine Digital.
    »Dadurch, daß ihr mit mir redet, werdet ihr nicht klüger. Gehen wir.«
    Ich gab ihm sein Messer zurück. Ich hätte es ihm ja zugeworfen, aber vielleicht hätte ich danebengezielt. Das hätte ihn wütend machen können. Und einen Höller sollte man nie wütend machen.
    Der kleine Schweber hob ab, strich dicht über den Baumwipfeln davon. Als er verschwand, setzten die Dschungelgeräusche ein. Es waren keine lauten Geräusche, nur ein Hintergrund aus knirschenden und huschenden Lauten. Gelegentlich ein Knurren oder Kreischen. Wir standen alle sehr dicht beieinander.
    Vier Pfade führten von der Lichtung weg. »Welchen Weg nehmen wir?« fragte ich. »Der Gleiter hat so viele Kreise gezogen, daß ich die Orientierung verloren habe.«
    »Wir suchen Wasser«, sagte B'oosa.
    »Warum?« fragte Pancho.
    »Ein Fluß wird uns zur Küste führen. Von dort aus können wir das Lager finden.«
    Das klang für mich so gut wie alles andere. Wir teilten uns in zwei Gruppen und überprüften die Pfade. Pancho und Alegria fanden einen, neben dem ein Wasserlauf herführte. Wir folgten ihm.
    Zuerst war es nicht besonders schlimm. Der Pfad war ziemlich frei und breit genug, daß zwei Leute Seite an Seite gehen konnten. Das blieb nicht sehr lange so. Bald rückte der Dschungel über unseren Köpfen zusammen, und dann drängte er von den Seiten her heran. Durch die Aussperrung des Himmels wurde es ein ganzes Stück dunkler. Die Luft war schwer vom Geruch verrottender Vegetation.
    »Bist du sicher, daß das der richtige Weg ist?« fragte ich B'oosa. Er war hinter mir, während wir langsam im Gänsemarsch den dunklen Pfad entlangwanderten.
    »Nicht hundertprozentig, aber in etwa stimmt es«, sagte er. »Die Sonne ging ungefähr in der richtigen Richtung unter. Ich werde eine genauere Richtungsbestimmung vornehmen können, wenn die Sterne hervorkommen.«
    »Du hast die Sternkarte für diesen Planeten studiert?« fragte ich.
    »Natürlich«, erwiderte er. »Du etwa nicht?« Er lachte, und ich wußte, daß er keine Antwort brauchte.
    »Runter!« gellte Pancho. Er bildete die Nachhut unserer Kolonne.
    Als ich auf dem Boden landete, rollte ich mich auf den Rücken. Irgendwie hatte ich eine Vibrokeule in der Hand. Aber da war schon alles vorüber.
    Ungefähr einen Meter über meinem Kopf sah ich das rote und gelbe Blitzen des Schwanzendes eines Schlitzers. Der kalte Schweiß brach mir aus. Das war knapp gewesen!
    Ein Schlitzer ist so eine Art Kreuzung aus einer Schlange und einer Fledermaus; langer, schlanker Körper und ledrige Flügel. Sein ganzer Körper ist mit rasiermesserscharfen Platten besetzt, die sich nach vorne sträuben, sobald er angreift. Wenn er deine Schulter streift, verlierst du deinen Arm.
    Bebend stand ich wieder auf. B'oosa schaute seitlich ins Unterholz, wo der Schlitzer verschwunden war. Ich schwöre, daß er lächelte.
    »Den haben sie wohl übersehen«, sagte Miko.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, sagte B'oosa.
    Alegria stand auf. »Was meinst du damit?« fragte sie.
    »Sie schaffen eine Menge Tiere weg, wenn sie die Insel überprüfen, aber nicht alle. Ein paar übersehen sie, aber ein paar entschärfen sie auch.«
    »Entschärfen?«
    »Die Schuppen dieses Schlitzers waren abgefeilt. Wenn er dich getroffen hätte, hättest du nur blaue Flecken gekriegt, mehr nicht. Außer, er hätte dich zu Tode erschreckt. Es gibt hier in der Gegend eine Menge Tiere, denen man die Klauen beschnitten und die Zähne gezogen hat.«
    »Woher weißt du das?« fragte ich.
    »Ich habe mehr Nachforschungen über diesen Planeten angestellt, als bloß Sternkarten zu studieren. Und zwar nicht nur in Büchern. Letzte Nacht, während du Wache geschoben hast, war ich auf ein paar Bier mit den Ausbildern raus. Bruno hat mir diese interessante Information gegeben. Sie bringen nicht gerne unnötig Studenten um, selbst wenn ihre Versicherung das abdeckt. Was sie tut.«
    Bruno. »Hat dein Kumpel dir auch verraten, welchen Pfaden du folgen sollst?« B'oosa lächelte bloß. »Wir setzen uns besser wieder in Bewegung. Es wird bald dunkel, und wir wollen doch nicht unser Lager bei Sternenlicht aufschlagen müssen.«
    Wir hatten Angst und kamen uns wie Narren vor, als wir uns hochrappelten und das entlanghasteten, was von dem Pfad übrig war. Ab und an mußten wir ein paar Ranken oder Unterholz weghacken, um voranzukommen. Die Vegetation wuchs schnell in dem feuchten Dschungel. Wir

Weitere Kostenlose Bücher