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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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haben keine Werkzeuge hervorgebracht, aber ihre Denkvorgänge sind recht interessant. Ohne einen Linguisten wäret ihr außerstande, mit ihnen zu kommunizieren. Wie die Dinge liegen, könnt ihr in diesem Gebiet nicht ohne Lebenserhaltungssystem existieren. Die Atmosphäre ist hochgradig ätzend.«
    Während der Boden auf uns zusprang, glaubte ich, flüchtig den Anblick einer anderen Farbe zu erhaschen. Sie huschte zu schnell vorbei, als daß ich genauer hätte hinsehen können, aber es schien Grau zu sein. Dann war sie verschwunden, und Dunkelheit hüllte uns ein.
    »Die Bewohner dieser Ebene haben sich Ungestörtheit vor zufälligen Beobachtern erbeten. Zu diesem Zweck haben sie die Röhren undurchsichtig gemacht, die durch ihre Domäne verlaufen. Dazu sind sie berechtigt. Aber trotzdem müssen sie allen, die sich die Mühe machen, einzutreten, offenen Zugang gewähren.«
    Als nächstes passierten wir ein mit rötlichem Nebel erfülltes Gebiet. Die dort lebenden Aliens sahen aus, als hätten sie ihr Innerstes außen. Übelkeiterregend.
    Der nächste Sektor schien eine große Stadt zu sein, oder wenigstens war es das, was ich als seine Funktion vermutete. Sie erstreckte sich über zehn Kilometer, ein ineinander verschachteltes Labyrinth aus Rampen und etwas, das Verbindungsstege zu sein schienen. Was ich für Gebäude hielt, waren große runde, von den Rampen miteinander verbundene Gebilde. Von oben sah sie wie eines dieser Modelle aus, die man benutzt, um Molekularwissenschaft zu lehren. Ich sah nicht, wie die Aliens, die dort wohnten, ausschauten. Vielleicht war das auch ganz gut so; ich war überladen mit Eindrücken, die völlig anders waren als alles, was mir je zuvor begegnet war. Es würde eine Weile dauern, sie alle einzuordnen.
    Deswegen war es auch eine Erleichterung, eine weitere undurchsichtige Zone zu passieren. Auf sie folgte eine Wasserwelt, die von Lebensformen jeglicher Art wimmelte, die meisten davon groß, häßlich und voller Zähne.
    Dann erreichten wir die Erde, eine Erde, die vielleicht seit Hunderten von Jahren so nicht mehr existierte. Das erste, was mich traf, als ich vom Dach des Himmels nach unten spähte, war, wie ruhig und friedlich alles aussah. Grün war die vorherrschende Farbe, von den Wäldern bis zu den Feldern. Ein Fluß stürzte in Kaskaden von den fernen Hügeln zu einem zentralen Tal unter uns herab. Wo die Röhre im Boden verschwand, befand sich eine kleine Stadt, modern und sauber. Mir schwindelte bei dem Gedanken, was dieser Sektor von der Energie her kostete. Multiplizieren Sie das mit den anderen Habitaten in Konstrukt, und Sie haben eine Vorstellung von den damit verbundenen gewaltigen Kosten.
    Wir kamen glatt und geräuschlos an einer Ladeplattform zum Stehen. Irgendwie verspürte ich ein Gefühl der Erleichterung, beinahe ein Gefühl, daheim zu sein, obwohl diese imitierte Erde nicht die geringste Ähnlichkeit, mit Springworld hatte. Was vertraut war, waren Form und Funktion. Alles war nach menschlichen Maßstäben und menschlichen Bedürfnissen gebaut. Ich vermochte zu erkennen, wofür beinahe alles da war, anders als bei diesen unirdischen Welten, wo ich nur raten konnte.
    Wir verließen die Röhre und versammelten uns in einem großen Raum mit Aussicht auf das Ladedock. Andere Gruppen von Starschool kamen jetzt an, jede mit einem Linguisten als Begleiter. Von dort nahmen wir einen Lift zur obersten Ebene des Gebäudes, wo sich die Schlafräume befanden. Das Zimmer, das man uns gab, wirkte komfortabel, geräumig im Vergleich zu dem, was wir auf dem Schiff gewöhnt waren, mit einem eindrucksvollen Blick auf die Stadt und die Röhre, mit den Feldern und Wäldern dahinter. So viel Grün!
    »Es steht euch frei, während eures Aufenthaltes hier zu kommen und zu gehen, wie es euch beliebt«, sagte Führer. »Es gibt keine Einschränkungen außer jenen, die ihr euch selbst aufzuerlegen beschließt.«
    »Wie kommen wir herum?« fragte Miko, ängstlich bedacht wie immer.
    »Alles auf Konstrukt steht zu eurer Verfügung. Das gilt für alle Wesen auf diesem Planeten, ungeachtet ihrer Absichten.«
    Ich wartete darauf, daß er das erklärte, aber er tat es nicht. »Benutzen wir die Schlitten?« fragte ich.
    »Das könnt ihr«, sagte er. »Wenn ihr es wünscht.«
    »Fährst du uns umher?«
    »Wenn ihr es wünscht.«
    Er gab uns keine direkten Antworten. Ich dachte an etwas anderes.
    »Können wir selber fahren?« fragte ich.
    »Wenn ihr es wünscht.« Ich fühlte mich, als sei ich

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