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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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fünfzig Erdenjahren auf Konstrukt - nach savrotischen Maßstäben eine kurze Zeit - und sprach ein passables Pan-Suaheli, auch wenn seine Stimme rauh und hohl war, wie die eines Hundes, der bellte.
    »Wir wissen mehr über Sucht/Findets Kultur als über jede andere hier«, sagte Carlos. »Unsere Atmosphären sind sich ziemlich ähnlich, was eine ganze Menge hilft.«
    »Außerdem betrachten wir einander nicht als potentielle Nahrung«, ergänzte Sucht/Findet. »Das hilft auch.« Er erzeugte ein Geräusch wie ein langgezogenes Knurren. Ich nahm es als Ausdruck von Humor, da Carlos lachte.
    »Was können wir für dich tun, Sucht/Findet?« fragte Carlos. »Ich kenne dich zu gut, um zu glauben, daß du nur aus Freude an meiner Gesellschaft herübergekommen bist.«
    »Ich suche, und ich habe gefunden. Wir hörten von den Studenten und sind neugierig. Könnt ihr uns ein paar leihen?«
    »Studenten gehören nicht zu den Dingen, die wir verleihen«, sagte Carlos. »Sie können mit dir gehen, wenn sie möchten.«
    Der Alien wandte sich an uns. »Werdet ihr mit mir gehen?« fragte er. »Wir interessieren uns für Studenten.«
    Ich sah Pancho an. Schien ein ebenso guter Anfang wie jeder andere Ort. »Klar«, sagte ich.
    Wir begaben uns hinunter zum Ladedock und nahmen den ersten Schlitten in der Reihe. Sucht/Findet zeigte uns, wie man sie aktivierte. Es war wirklich nicht viel dabei. Als der Schlitten bereit war, schnellte das Dach auf, und wir kletterten hinein. Da Sucht/Findet meinen Schlüssel benutzt hatte - was von seiner Seite aus eine Frage der Höflichkeit zu sein schien -, war die Atmosphäre Erdnormal.
    »Wir nehmen eine Traversalbahn«, sagte er, indem er den Schlitten in Bewegung setzte. »Sie verlaufen unter jeder Ebene und haben Anschluß an die Vertikalröhren.«
    Nachdem wir einmal das Ladedock verlassen hatten, gab es nicht mehr viel zu sehen, bloß eine Menge Metallstreben und -träger. Röhren, Kabelkanäle und Leitungen liefen in jede Richtung. Es war, als befände man sich im Inneren einer riesigen, komplizierten Maschine. Ich mußte mich echt konzentrieren, um mir klarzumachen, daß der Boden der Erde ganz knapp über meinem Kopf war und der Himmel von jemand anderem direkt unter uns. Bald wurde das Licht heller, und wir kamen in ein anderes Ladeareal. Eine vertikale Röhre verlief in rechten Winkeln zu unserer Bahn. Das Ladeareal war anders, viel einfacher als das im Erdsektor. Wir stiegen aus dem Schlitten und machten uns auf in Richtung Eingang, eine Luftschleusenanordnung, die sich nicht sehr von denen unterschied, an die ich gewöhnt war. Wir wollten Sucht/Findet hindurch folgen, aber er hielt uns auf.
    »Auch wenn diese Ebene sicher für euch ist, ist es gut, sich anzugewöhnen, euren Schlüssel einzustecken, bevor ihr irgendwo eintretet.« Er zeigte uns den Schlitz.
    Ich steckte meinen Schlüssel hinein, und als ich ihn zurückzog, blinkte er grün. Als er mich dann noch ansprach, war ich so überrascht, daß ich ihn beinahe fallen gelassen hätte.
    »Die körperlichen Besonderheiten Ihrer Gattung erlauben Ihnen, sich ohne irreversible Schäden unbeschränkte Zeit in diesem Sektor aufzuhalten.« Er sprach ein klareres Pan-Suaheli als Sucht/Findet.
    Ich grinste einfältig Pancho an, der seinen Schlüssel nach mir hineinsteckte. Er sah so überlegen und selbstgefällig aus, als der Schlüssel ihn anredete - als hätte er die ganze Zeit erwartet, daß er das tun würde -, daß ich beinahe in Gelächter ausgebrochen wäre. Wir folgten Sucht/Findet durch die Luftschleuse und in seinen Sektor.
    Ich weiß nicht, was ich im savrotischen Sektor zu finden erwartet hatte; eine Stadt vielleicht, eine Siedlung. Ich hatte versucht, in dieser Hinsicht so vorurteilsfrei wie möglich zu bleiben. Aber nichts bereitete mich auf das vor, in das wir hineinmarschierten.
    Es war ein dampfender Dschungel, heiß und feucht, mit einer dichten Atmosphäre, die so roch wie der Abfall von gestern. Ich fing sofort an zu schwitzen. Es gab überhaupt keine Anzeichen von Zivilisation, nur Pflanzen und Bäume. Eine Menge davon, alle merkwürdig geformt. Sie umgaben vollständig die kleine Lichtung, auf der wir nun standen, so dicht miteinander verflochten, daß sie eine solide Mauer zu sein schienen.
    »Willkommen auf Savrot«, sagte Sucht/Findet. »Das hier ist nicht ganz genau so wie unser Heimatplanet, aber eine sehr gute Näherung.«
    »Es sieht ... äh ... nett aus«, sagte Pancho, offenbar eher genau gegenteiliger Meinung. Ich

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