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Und Gott sprach: Wir müssen reden! (German Edition)

Und Gott sprach: Wir müssen reden! (German Edition)

Titel: Und Gott sprach: Wir müssen reden! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Rath
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sind, ich dir aber nicht obendrein auch noch siebzig Millionen hinterhergeworfen habe», stellt sie fest.
    Ich werde gerade das Gefühl nicht los, in einem surrealen Meisterwerk von Buñuel mitzuspielen. Um mich auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, nehme ich einen großen Schluck Champagner. Dann sage ich: «Aber selbst in diesem Fall wärst du noch wahnsinnig reich. Außerdem war es nur deine fixe Idee, dass ich dir dein Erbe wegnehmen will. Wenn du ehrlich zu mir gewesen wärst, hättest du nicht nur das ganze Geld behalten können, obendrein wäre unsere Ehe höchstwahrscheinlich noch existent.»
    Sie gießt uns erneut ein, schiebt die nun leere Flasche zur Seite und zieht den Chablis etwas näher zu sich, als wäre zu befürchten, dass er sich heimlich aus dem Staub macht. «Siehst du. Und genau darüber wollte ich mit dir reden», sagt sie mit einem gewinnenden Lächeln.
    «Worüber jetzt?», frage ich und stehe schon wieder auf der Leitung.
    «Na, über unsere Ehe. Ich fand nämlich, sie war gar nicht so schlecht.»
    Ich weiß immer noch nicht, worauf sie hinauswill.
    «Ich dachte, dass wir es vielleicht noch mal miteinander versuchen sollten», fährt Ellen fort. «Wenn du endlich aufhören würdest, darüber zu lamentieren, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe, wäre ich bereit, dir eine größere Summe Geldes zu überweisen. Du sollst wissen, dass es mir ebenfalls nicht nur ums Geld geht. Ich möchte, dass du es als Geschenk ansiehst. Es würde dich zu absolut nichts verpflichten. Ich möchte dich nur um etwas bitten.»
    «Du willst mich kaufen?», frage ich völlig entgeistert.
    «Ich dachte an eine Million Euro», ergänzt Ellen.
    «Oha», rutscht es mir raus.
    «Mach damit, was immer du willst, aber versprich mir, dass du ernsthaft darüber nachdenkst, unserer Beziehung noch eine allerletzte Chance zu geben.» Sie schiebt das Glas zur Seite, beugt sich vor und schaut mir direkt in die Augen. «Wir hatten doch eine gute Zeit miteinander, Jakob. Und jetzt ist mehr als genug Geld da, um alle unsere Wünsche zu erfüllen. Lass uns mit der Vergangenheit abschließen und noch mal ganz von vorn anfangen.»
    Ich fische den Korkenzieher aus der Schublade und beginne, Ellens Chablis zu öffnen. Sie hat recht. Wir waren wirklich kein schlechtes Paar. Und mit ihrem Geld könnten wir uns nun ein sehr angenehmes Leben machen. Leider hat die Sache einen winzigen Haken: Ich will nicht der Galan meiner geschiedenen Frau werden.
    «Sehe ich es richtig, dass du mir eine Stelle als Noch-Exmann anbieten möchtest?», frage ich.
    Sie wirkt amüsiert. Ich gieße uns ein, sie nippt und ist offenbar mit ihrer Weinauswahl sehr zufrieden. Ich nehme ebenfalls einen Schluck und mache ein anerkennendes Gesicht. Sie hat sich wirklich nicht lumpen lassen.
    «Uh. Billig war der aber nicht, oder?», sage ich.
    Sie lächelt und schweigt.
    «Dass du bereit bist, eine runde Million für mich auszugeben», fahre ich fort, «das ehrt mich übrigens. Wirklich. Du hättest ja auch versuchen können, mich zu leasen. Oder mich billig in der Zwangsversteigerung zu kriegen.»
    Ellens Gesicht wird ernst. «Ich will dir nur helfen, Jakob. Wie schon gesagt: Die Million ist nicht an Bedingungen geknüpft. Ich bitte dich nur, noch mal über alles nachzudenken.»
    Warum glauben eigentlich alle Leute, dass sie mir helfen müssen?
    «Danke. Ich brauch deine Hilfe nicht», sage ich entschlossen. «Und dein Geld brauche ich auch nicht.»
    Ihre Lippen spannen sich. «Wie viele Patienten sind dir geblieben?», fragt sie mit scharfem Unterton. «Zehn? Zwanzig? Höchstens zwanzig, würde ich sagen.»
    «Einer», sage ich wahrheitsgemäß.
    Ellen, die gerade einen Schluck Wein nehmen will, hält erstaunt inne und stellt das Glas zurück auf den Tisch.
    Ich nicke bestätigend. «Nachdem ich mir keine Sprechstundenhilfe mehr leisten konnte, ging mit den Terminen einiges drunter und drüber», erkläre ich. «Und die Bank will mir keinen Kredit geben.»
    «Warum nimmst du mein Geld dann nicht?», fragt sie.
    «Würdest du es von mir annehmen, wenn du in meiner Position wärst?»
    Sie überlegt kurz. «Nein. Ich hätte dich nach der üblen Trickserei mit dem Ehevertrag langsam vergiftet und würde mir nun dein Erbe unter den Nagel reißen.»
    Ich muss grinsen. Ihr loses Mundwerk mochte ich schon immer.
    «Im Ernst: Ja, ich würde das Geld nehmen», fährt sie fort. «Aber ich bin da auch pragmatischer als du.» Sie sieht mich an. «Und wie soll es jetzt

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