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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Susan umgebracht wurde, zu Hause im Bett lag. Hatte sie damals gelogen? Inzwischen war ich mir fast sicher.
    Ich war zu unruhig, um mich hinzusetzen, deshalb verbrachte ich die nächsten eineinhalb Stunden im zweiten Stock. Ich hatte nicht einmal die Hälfte der Zimmer durchforstet, weil es viel Zeit brauchte, die Hüllen von den vielen dort abgestellten Möbeln zu entfernen. Ich suchte insbesondere nach Möbeln für Babys, und schließlich fand ich auch eine antike hölzerne Wiege. Sie war zu schwer, um sie hochzuheben, daher setzte ich mich auf den Fußboden und schaukelte sie hin und her, um ihre Stabilität zu prüfen. Sie war mit sehr schönen Schnitzereien verziert, und ich schaute nach, ob sie vielleicht signiert war. Tatsächlich fand ich eine Signatur, den Namen Eli Fallow und das Datum 1821.
    Sicherlich hatte Adelaide Stuart die Wiege bestellt, jene vornehme Lady, die 1820 einen Carrington geheiratet hatte. Ich nahm mir vor, den Namen Eli Fallow nachzuschlagen, um herauszufinden, ob er als Meister einen Ruf hatte. Ich fand es faszinierend, all diese Schätze zu entdecken, und
gleichzeitig lenkte es mich ein wenig von meiner ständigen Sorge um Peter ab.
    Diese Art von Entdeckertätigkeit ist allerdings eine staubige Angelegenheit. Um halb elf ging ich hinunter in die Suite, um mir Gesicht und Hände zu waschen, dann zog ich mir einen anderen Pullover und eine andere Hose an. Ich war kaum fertig, als die Klingel um Punkt elf Uhr ertönte und Nicholas Greco das Haus betrat.
    Das erste Mal war ich ihm bei Maggie begegnet. Ich hatte mich über seine Mutmaßung geärgert, dass mein Vater seinen Selbstmord nur vorgetäuscht haben könnte. Er hatte sogar angedeutet, dass es einen Zusammenhang zwischen ihm und Susan Althorps Verschwinden geben könnte. Als mich Greco nach der Kautionsverhandlung im Gerichtsgebäude angesprochen hatte, war ich so aufgeregt gewesen, dass ich ihn gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Doch jetzt blickte ich ihm offen ins Gesicht und meinte, darin Wohlwollen und Sympathie zu entdecken. Ich gab ihm die Hand und führte ihn in Peters Bibliothek.
    »Was für ein wunderschönes Zimmer«, bemerkte Greco, als wir eintraten.
    »Denselben Eindruck hatte ich auch, als ich es zum ersten Mal gesehen habe«, sagte ich. Ich spürte eine plötzliche Befangenheit, ausgelöst durch den radikalen Umschwung meiner Haltung diesem Mann gegenüber. Um diese zu überspielen, fügte ich eilig hinzu: »Ich war damals hier, weil ich um die Erlaubnis bitten wollte, eine Benefizveranstaltung für das Alphabetisierungsprogramm in diesem Haus abzuhalten. Peter saß in diesem Sessel.« Ich deutete auf ihn. »Ich war sehr befangen und außerdem nicht angemessen angezogen. Es war ein windiger Oktobertag, und ich trug ein leichtes Sommerkostüm. Während ich für mein Anliegen warb, betrachtete ich diesen Raum und war davon begeistert.«
    »Das kann ich gut verstehen«, sagte Greco.
    Ich setzte mich hinter Peters Schreibtisch, und Greco zog
sich mir gegenüber einen Sessel heran. »Sie haben neulich gesagt, Sie könnten mir vielleicht weiterhelfen«, sagte ich. »Jetzt erklären Sie mir bitte, wie Sie das gemeint haben.«
    »Ich kann Ihnen vor allem dadurch helfen, indem ich versuche, die ganze Wahrheit über das, was geschehen ist, herauszufinden. Sie sind sich ja sicherlich im Klaren darüber, dass Ihr Mann mit großer Wahrscheinlichkeit den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen wird, wenn es unter den jetzigen Bedingungen zum Prozess kommt. Es mag für ihn eine persönliche Genugtuung bedeuten, wenn die Öffentlichkeit zu der Überzeugung gelangt, dass er unschuldig ist, weil er – und jetzt zitiere ich – ›aufgrund eines nicht durch psychische Krankheit bedingten Automatismus gehandelt hat‹. So etwas könnte am Ende herauskommen, wenn der Prozess in Kanada stattfinden würde, aber er findet nun einmal hier statt.«
    »Ich glaube nicht, dass mein Mann, sei es schlafwandelnd oder nicht, eines dieser Verbrechen begangen hat«, entgegnete ich. »Gestern Abend habe ich etwas erfahren, was für mich persönlich ein überzeugender Beweis ist, dass er es nicht gewesen sein kann.«
    Ich hatte mich bereits entschieden, Nicholas Greco zu engagieren. Ich sagte ihm das, und danach weihte ich ihn in mein gesamtes Wissen ein, angefangen mit meinem heimlichen Besuch in der Kapelle, als ich sechs Jahre alt war. »Mir ist nie der Gedanke gekommen, dass es Susan Althorp gewesen sein könnte, die ich an jenem Tag gehört

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