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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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durchsucht werden sollten. Bei der Durchsuchung war nichts herausgekommen.
    Am Ende des ersten Tages nach Susans Verschwinden waren Carringtons Smoking und seine Schuhe auf mögliche Spuren untersucht worden, mit negativem Ergebnis. Das weiße Hemd, das er getragen hatte, konnte nicht gefunden werden. Er behauptete, dass er es wie gewohnt in den Wäschekorb geworfen habe, und das neue Dienstmädchen
sagte unter Eid aus, dass sie es am nächsten Morgen dem Abholservice der chemischen Reinigung mitgegeben habe. Die Reinigungsfirma bestand darauf, nur ein einziges Smokinghemd erhalten zu haben, nämlich das von Carringtons Vater, doch diese Spur hatte zu nichts geführt. Weitere Ermittlungen hatten ergeben, dass es mit der betreffenden Reinigung schon häufig Ärger und Beschwerden gegeben hatte, weil Kleidungsstücke verschwunden oder Aufträge durcheinandergebracht worden waren.
    »Tatsächlich befand sich irrtümlich das Jackett eines Nachbarn in der Lieferung, die sie an demselben Tag zurückgebracht haben, an dem sie das Hemd mitgenommen haben sollen«, sagte Krause, und der Ärger war ihrer Stimme deutlich anzuhören. »Dieses Hemd, das Carrington an dem Abend getragen hat, ist genau das Beweisstück, das uns die ganze Zeit noch gefehlt hat. Jede Wette, dass Blutspuren darauf waren.«
    Ein Summton ertönte aus Krauses Sprechanlage. Nicholas Greco war eingetroffen.
    Greco hatte Tom Moran bereits kennengelernt, als er sich mit den Akten des Althorp-Falls beschäftigt hatte. Er verschwendete daher keine Zeit und kam sofort auf den Grund seines Besuchs zu sprechen. »Sie können sich wahrscheinlich vorstellen, was Mrs. Althorp jetzt durchmacht«, sagte er. »Sie sagte mir, wenigstens hätte sie jetzt die Gewissheit, dass sie und Susan in absehbarer Zeit nebeneinander auf dem Friedhof liegen würden. Doch die Entdeckung der Leiche auf dem Grundstück der Carringtons hat sie natürlich in ihrem sehnlichen Wunsch nur noch bestärkt, dass Peter Carrington endlich der Prozess gemacht wird.«
    »Meine Reaktion war ganz ähnlich«, bemerkte Krause bitter.
    »Wie Sie wissen, habe ich mit Leuten gesprochen, die den Carringtons nahestehen, unter anderem auch mit einem Teil des Personals. Manchmal spricht man etwas an, und es werden
bei den Leuten neue Erinnerungen wach, selbst wenn die ersten Ermittlungen schon Jahre zurückliegen. Ich habe in Ihren Akten gesehen, dass Sie kurze Zeit nach Susan Althorps Verschwinden Gary und Jane Barr befragt haben, das ehemalige und gegenwärtige Haushälterehepaar der Carringtons.«
    »Ja, natürlich.« Barbara Krause beugte sich leicht vor, ein untrügliches Zeichen, dass sie das Gefühl hatte, ihr Gegenüber werde ihr eine interessante Neuigkeit eröffnen.
    »In den Akten steht, dass Barr erwähnt hat, er habe am Morgen danach einen Wortwechsel zwischen Carrington und Vincent Slater mit angehört. Carrington habe Slater mitgeteilt, dass Susan ihre Handtasche in seinem Wagen vergessen hätte, und habe ihn gebeten, sie ihr zu bringen, weil sie vielleicht etwas daraus benötige. Mir schien das eine reichlich ungewöhnliche Bitte zu sein, nachdem Susan sowieso zum Brunch erwartet wurde und ihre Mutter sich erinnert, dass sie beim Dinner nur eine sehr kleine Handtasche bei sich hatte. Slater soll dann gesagt haben, er habe im Wagen nachgeschaut und keine Handtasche gefunden. Als ich ein bisschen bei Barr nachhakte, erinnerte er sich, dass Carrington daraufhin erwidert haben soll: ›Das ist nicht möglich. Sie muss dort sein.‹«
    »Die Handtasche wurde bei Susans Leiche gefunden«, sagte Barbara Krause. »Wollen Sie etwa andeuten, dass Carrington sie ihr zurückgebracht hat, nachdem er angeblich zu Bett gegangen war, und sich später nicht mehr daran erinnern konnte? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Wurde in der Handtasche etwas gefunden, was vielleicht von Bedeutung sein könnte?«
    »Der Stoff war schon weitgehend verrottet. Ein Kamm, ein Taschentuch, Lippenstift, Puderdose.« Barbara Krauses Augen verengten sich. »Glauben Sie an dieses plötzliche Wiederkehren der Erinnerung bei Gary Barr?«
    Greco zuckte die Achseln. »Ja, weil ich auch mit Slater gesprochen habe. Er hat das Gespräch bestätigt, allerdings
mit einem abweichenden Wortlaut. Er besteht darauf, dass Carrington nur gesagt hat, Susan habe vielleicht ihre Handtasche vergessen. Zwei Dinge sind mir allerdings aufgefallen. Erstens hat die Frage Slater sichtlich aus der Ruhe gebracht, und zweitens schien mir Barr sehr nervös zu

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