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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Hochmütiges oder Überhebliches aus.
    Daneben hatten sie ein Foto von Susan Althorp platziert, eine lächelnde Susan in ihrem Abendkleid, ihre langen blonden Haare flossen weich über ihre Schultern, ihre Augen funkelten, ihr schönes junges Gesicht strahlte Fröhlichkeit und Unbekümmertheit aus. Ich getraute mich nicht, Peter anzuschauen, und schlug die Zeitschrift auf. Die doppelseitige Überschrift auf den folgenden Seiten war nicht weniger schlimm. STERBENDE MUTTER FORDERT GERECHTIGKEIT. Abgedruckt war ein Foto der abgemagerten, gramzerfurchten
Gladys Althorp, umgeben von Bildern ihrer Tochter aus verschiedenen Perioden ihres kurzen Lebens.
    Ich war immerhin so weit in juristischen Dingen bewandert, dass ich wusste: Wenn Peter nicht einen Widerruf forderte und erhielt, bliebe ihm nur noch die Möglichkeit, eine Klage gegen Gladys Althorp einzureichen. Ich blickte ihn an, wusste jedoch in diesem Augenblick seinen Gesichtsausdruck nicht zu deuten. Doch ich war mir sicher, dass er jetzt keine überflüssigen Bekundungen der Empörung von meiner Seite gebrauchen konnte. »Was wirst du tun?«, fragte ich.
    Jane Barr zog sich in die Küche zurück.
    Peter machte einen schmerzgepeinigten Eindruck, als ob er physisch angegriffen worden sei. Seine Augen waren feucht, und seine Stimme war brüchig, als er leise sagte: »Kay, ich habe zweiundzwanzig Jahre lang auf jede Frage geantwortet, die sie mir zu Susans Verschwinden gestellt haben. Nur wenige Stunden, nachdem sie vermisst wurde, waren die Leute von der Staatsanwaltschaft schon bei uns und haben mich verhört. Vierundzwanzig Stunden später, noch bevor sie darum ersucht haben, hat mein Vater ihnen die Erlaubnis erteilt, das Gelände mit Spürhunden abzusuchen. Er gestattete auch eine Hausdurchsuchung. Sie haben meinen Wagen beschlagnahmt. Nicht einmal das klitzekleinste Indiz haben sie finden können, was darauf hindeuten könnte, dass ich weiß, was Susan zugestoßen ist, nachdem ich sie zu Hause abgesetzt habe. Kannst du dir vorstellen, was für ein Albtraum das sein würde, wenn ich einen Widerruf von Susans Mutter fordere, ihn nicht bekomme und eine Verleumdungsklage gegen sie anstrengen muss? Ich werde dir sagen, was passieren wird. Es wird ein Riesenfest für die Medien werden, und diese arme Frau wird lange tot sein, bevor es überhaupt zu einem Prozesstermin kommt.«
    Er stand auf. Er zitterte und kämpfte mit den Tränen. Ich lief um den Tisch und schlang meine Arme um ihn. Ich konnte
ihm nur helfen, indem ich ihm sagte, wie sehr ich ihn liebte. Ich glaube, meine Worte trösteten ihn etwas, so fühlte er sich wenigstens nicht vollkommen allein. Doch dann sagte er mit trauriger, fast ein bisschen erstickter Stimme: »Ich habe dir keinen Gefallen getan, als ich dich geheiratet habe, Kay. Du hast diese ganze Misere nicht verdient.«
    »Und du auch nicht«, sagte ich. »Peter – auch wenn es dir noch so schrecklich vorkommen mag –, ich glaube, du musst einen Widerruf von Mrs. Althorp verlangen und, wenn nötig, sie auch wegen Verleumdung verklagen. Es tut mir leid für sie, aber das hat sie sich schließlich selbst angetan.«
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ich weiß es einfach nicht.«
    Vincent Slater traf ein, als Peter unter der Dusche stand. Ich wusste, dass sie an diesem Morgen zusammen in Peters Büro fahren wollten. »Sie müssen Peter überreden, den Widerruf einzufordern«, sagte ich zu ihm.
    »Das ist eine Sache, die wir mit unseren Anwälten besprechen werden, Kay«, antwortete er in abweisendem Ton.
    Wir blickten uns an. Vom ersten Moment an, als ich hierher kam und um die Einwilligung bat, den Empfang im Herrenhaus abzuhalten, hatte ich bei Slater eine gewisse Feindseligkeit mir gegenüber gespürt. Doch mir war klar, dass ich auf der Hut sein musste. Er spielte eine wichtige Rolle in Peters Leben.
    »Peter hat jetzt die Möglichkeit, den Verdächtigungen entgegenzutreten und klarzustellen, dass es nicht den Hauch eines Beweises gegen ihn gibt«, redete ich auf Slater ein. »Wenn er keinen Widerruf verlangt, könnte er sich ebenso gut gleich ein Schild um den Hals hängen mit der Aufschrift: ›Ich bekenne mich schuldig.‹«
    Er erwiderte nichts darauf. Peter kam die Treppe herunter, gab mir einen Abschiedskuss, und dann verließen sie gemeinsam das Haus.
    Am selben Nachmittag legten die Arbeiter, als sie den Boden aufgruben, um neue Kabel zu verlegen, das Skelett
einer Frau frei. Sie war fest in Plastiksäcke eingewickelt und im Bereich

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