Und hinter dir die Finsternis
sein. Vergessen Sie nicht, dass ich mit Barr gesprochen habe, bevor die Leiche gefunden wurde. Ich weiß, dass er und seine Frau von Zeit zu Zeit bei Partys im Haus der Althorps aushalfen. Daher war er Susan auch dort begegnet und nicht nur im Haus der Carringtons.«
»Jane Barr hat ausgesagt, dass sie und Gary nach der Dinnerparty direkt zu ihrer Wohnung gefahren sind, die nicht auf dem Gelände des Carrington-Anwesens lag«, warf Tom Moran ein.
»Barr verschweigt irgendetwas«, sagte Greco unbeirrt. »Und ich gehe jede Wette mit Ihnen ein, dass die Frage, ob Susan Althorp ihre Handtasche in Peter Carringtons Wagen liegen gelassen hat oder nicht, von großer Bedeutung ist für die Lösung des Falls.«
»Noch mehr bin ich an dem fehlenden Smokinghemd interessiert, das Carrington am Abend der Party getragen hat«, sagte Barbara Krause.
»Das war das andere, worüber ich mit Ihnen reden wollte. Ich habe einen Verbindungsmann auf den Philippinen. Ihm ist es gelungen, Maria Valdez ausfindig zu machen, jenes Dienstmädchen, die damals die Aussage über das Hemd gemacht hat.«
»Sie wissen, wo sie ist!«, rief Krause aus. »Ungefähr einen Monat nach unseren ersten Ermittlungen hat sie gekündigt, ist in die Philippinen zurückgegangen und hat geheiratet. Mehr wissen wir nicht. Sie hat zwar versprochen, uns zu informieren, falls sie die Adresse wechselt, aber dann haben wir doch ihre Spur verloren. Alles, was wir herausfinden konnten, war, dass sie sich hat scheiden lassen und danach verschwunden ist.«
»Maria Valdez hat erneut geheiratet und hat drei Kinder. Sie lebt in Lancaster, Pennsylvania. Ich bin gestern bei ihr gewesen. Ich wollte vorschlagen, dass jemand mich begleitet, der bevollmächtigt ist, mit ihr zu verhandeln, wenn ich morgen wieder nach Lancaster fahre. Damit meine ich eine schriftliche Garantie, dass sie nicht wegen eidlicher Falschaussage belangt wird, weil sie beim Verhör damals nicht die Wahrheit gesagt hat.«
»Was? Sie hat gelogen?«, riefen Krause und Moran wie aus einem Mund.
Greco musste lächeln. »Sagen wir, als eine inzwischen gereifte Frau kann sie nicht länger mit dem Wissen leben, dass ihre Aussage vor zweiundzwanzig Jahren einem Mörder den Hals gerettet hat.«
14
ÜBER DAS BEGRÄBNIS VON Susan Althorp wurde im ganzen Land auf der ersten Seite berichtet. Das Foto mit dem blumenbedeckten Sarg und den trauernden Eltern vor dem Eingang von St. Mary’s hatte sicherlich die Auflagen der Zeitungen und die Einschaltquoten der Fernsehsender in die Höhe schnellen lassen. Maggie besuchte den Trauergottesdienst zusammen mit einigen ihrer Freunde. Ein aufmerksamer Reporter von Channel 2 entdeckte sie in der Menge und eilte zu ihr, um ihr ein paar Fragen zu stellen.
»Ihre Enkelin hat vor Kurzem Peter Carrington geheiratet. Glauben Sie an seine Unschuld und halten Sie noch zu ihm, nachdem die Leiche auf seinem Grundstück gefunden wurde?«
Maggies aufrichtige Antwort war ein gefundenes Fressen für die Presse. Sie schaute direkt in die Kamera und sagte: »Ich halte zu meiner Enkelin.«
»Es tut mir leid«, sagte ich zu Peter, als ich davon hörte.
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, antwortete er. »Aufrichtigkeit habe ich schon immer geschätzt. Außerdem, wenn sie bei dem Empfang nicht gestürzt wäre, würden wir jetzt nicht hier zusammensitzen.« Er lächelte sein typisches Lächeln, das zwar Wärme, aber keine Freude ausstrahlte. »Kay, mach dir bitte keine Gedanken. Deine Großmutter hat von Anfang an kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie
etwas gegen mich hat. Sie wollte nicht, dass ich in dein Leben trete, und vielleicht hatte sie recht. Aber wie auch immer, jedenfalls tun wir unser Bestes, um zu beweisen, dass sie unrecht hat, findest du nicht?«
Wir waren nach dem Abendessen nach oben gegangen und saßen nun im Salon zwischen den beiden Schlafzimmern. Diese Suite wurde immer mehr zu unserer Zufluchtsstätte. Angesichts der Medienvertreter, die das Eingangstor permanent belagerten, und der grimmig dreinblickenden Anwälte, die ein- und ausgingen, fühlte ich mich fast wie in einem Kriegsgebiet. Das Gelände zu verlassen, ohne von der Presse verfolgt zu werden, war unmöglich geworden.
In der vergangenen Woche hatte es eine Diskussion zwischen Peter, Vincent Slater und den Anwälten gegeben über die Frage, ob Peter in irgendeiner Form eine öffentliche Beileidsbekundung an Susans Familie hätte richten sollen. »Ganz egal, was ich bekannt gebe, es wird in jedem
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