Und hinter dir die Finsternis
sie begierig darauf, bis in alle Einzelheiten zu erfahren, was vor Gericht vorgefallen war.
Sie hatte sein Lieblingsgericht gekocht, einen grünen Salat, mit Käse überbackene Makkaroni und gebackenen Schinken. Obwohl Greco am liebsten etwas Abstand von dem anstrengenden Tag gewonnen hätte, sah er ein, dass er seiner Frau seine Eindrücke des heutigen Tages nicht vorenthalten konnte.
»Wenn ich an Stelle von Carringtons Anwälten wäre, würde ich allmählich über einen Deal mit der Staatsanwaltschaft nachdenken«, sagte er. »Dieser Auftritt im Gerichtssaal hat einen gewaltigen Eindruck auf die Anwesenden gemacht. Soweit ich erfahren habe, ist Philip Meredith keiner, der zu solchen starken Gefühlsausbrüchen neigt. Ich habe im Büro angerufen und Beth gebeten, ein paar Nachforschungen über ihn anzustellen, während ich nach Hause fuhr. Er wohnt in Philadelphia, wo die Merediths schon seit Generationen leben. Angesehene Familie, aber nicht wirklich vermögend. Er und seine Schwester Grace waren auf Stipendien angewiesen,
als sie aufs College gingen. Philip arbeitet im mittleren Management bei einer Marketingfirma. Er hat seine Jugendliebe geheiratet, drei Kinder, zwei davon auf dem College. Er ist achtundvierzig Jahre alt, seine Schwester war sechs Jahre jünger.«
Frances schob ihm den Topf mit den Makkaroni zu. »Nimm dir noch etwas. Du hast bestimmt den ganzen Tag nichts Anständiges gegessen.«
Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, doch Greco lächelte ihr zu und griff zum Löffel. Mit ihren fünfundfünfzig Jahren hatte Frances immer noch exakt dasselbe Gewicht wie mit fünfundzwanzig. Auch ihre Haare besaßen noch denselben aschblonden Ton, auch wenn natürlich bei regelmäßigen Besuchen in einem Schönheitssalon ein wenig nachgeholfen wurde. Dennoch hatte sie sich in seinen allzu nachsichtigen Augen in den letzten dreißig Jahren kaum verändert.
»Ich habe damals einiges gelesen, als Grace Carrington tot im Pool gefunden wurde«, sagte Frances und biss in eine Brotstange. »Als das vor vier Jahren passierte, sind eine Menge Artikel darüber erschienen. People hat das damals auf einer Doppelseite gebracht. Wenn ich mich recht erinnere, haben sie darauf hingewiesen, dass Peter Carrington im Fall Susan Althorp als Hauptverdächtiger gehandelt wurde. Aber soviel ich weiß, hat damals die Meredith-Familie dem Sinn nach eine Erklärung abgegeben, wonach der Tod von Grace keine Rätsel aufwerfe, sondern eine reine Tragödie sei. Was meinst du, warum kommt dieser Bruder erst jetzt mit seinen Anschuldigungen?«
Nicholas Greco hätte das Gespräch gern in eine andere Richtung gelenkt, doch er wusste auch, dass Frances sich über all die Jahre nicht nur ihre Figur und ihre Haarfarbe, sondern auch ihre unstillbare Neugier bewahrt hatte.
»Man hat mir gesagt, dass Grace Carringtons Eltern sich selbst über ihr übermäßiges Trinken aufgeregt haben und
dass sie sehr große Stücke auf Peter hielten. Sie haben damals wohl keinerlei Verdacht gehabt, dass ein Verbrechen im Spiel gewesen sein könnte. Nachdem der Vater jedoch inzwischen gestorben ist und die Mutter an Alzheimer leidet und in einem Pflegeheim untergebracht ist, hat Philip Meredith vielleicht geglaubt, es sei jetzt an der Zeit, seine eigene Meinung über die Sache zu äußern.«
»Immerhin, wenn du nicht diese Maria Valdez Cruz ausfindig gemacht hättest, hätte es heute wohl keine Anklageerhebung gegeben«, meinte Frances. »Ich hoffe, Mrs. Althorp weiß es zu schätzen, dass du geschafft hast, was keinem anderen gelungen ist.«
»Die Staatsanwaltschaft wollte ebenfalls mit Maria Kontakt aufnehmen, aber sie hatten sie völlig aus den Augen verloren. Unser Mann auf den Philippinen hat ihre sämtlichen alten Bekannten abgeklappert, und dann hat sich zufällig ergeben, dass sie mit einem entfernten Cousin Verbindung aufgenommen hatte. Es war auch einfach eine gehörige Portion Glück dabei.«
»Selbst wenn, es war auch deine Idee, dass Mrs. Althorp dieses Interview mit Celeb machen sollte, in dem sie Peter Carrington beschuldigt hat. Alle meine Bekannten waren sich einig, dass er danach gezwungen sein würde, gegen sie vorzugehen. Auch wenn du Maria Valdez Cruz nicht gefunden hättest, wäre Peter Carrington dennoch dazu gebracht worden, vor Gericht und unter Eid Rede und Antwort zu stehen. Und ich bin sicher, dass er sich dabei irgendwie verraten hätte.«
Hätte er sich wirklich verraten?, fragte sich Greco. Immer noch war da dieses
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