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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hatte.«

    Anscheinend muss Richard die meisten äußerlichen Züge von seinem Vater geerbt haben, dachte ich mir, vielleicht auch ein bisschen von seinem Charme. Als er jetzt das Wort ergriff, erzählte er davon, wie er zum ersten Mal zum Abendessen im Herrenhaus eingeladen gewesen war und dass Peters Vater ihm damals einen Heidenrespekt eingeflößt hatte. »Peter war damals das erste Jahr in Princeton, Kay«, sagte er, »er war also nicht zu Hause. Ich hatte gerade meinen Abschluss an der Columbia University gemacht und arbeitete als Praktikant bei Sotheby’s. Peters Vater hat das nicht sonderlich beeindruckt. Er hat mir einen Job als Trainee in einer der Abteilungen der Carrington-Firma angeboten. Ich hab vergessen, welche es war.«
    Vincent Slater, der wahrlich kein Mensch war, der sich in der Kunst der Konversation besonders hervortat, lachte auf. »Es war bestimmt die Maklerabteilung. Dort habe ich auch angefangen.«
    »Jedenfalls habe ich sein Angebot ausgeschlagen«, sagte Richard, »und das war der Anfang vom Ende einer wunderbaren Freundschaft. Dein Vater hat immer geglaubt, ich würde nur meine Zeit sinnlos vertun, Peter.«
    »Ich weiß.« Peter musste lächeln. Richards Versuch, ihn von der harten Realität des Tages abzulenken, schien wenigstens nicht ganz erfolglos zu sein.
    Wir begaben uns zu Tisch, und ich war froh, dass Peter angesichts von Jane Barrs Schmorbraten sagte: »Ich hatte gedacht, ich sei nicht hungrig, aber das sieht verteufelt gut aus.«
    Während des Essens erzählte Richard, wie er zum ersten Mal das Herrenhaus besichtigt hatte. »Dein Vater sagte mir, ich solle mich mal ein bisschen umsehen. Er erzählte mir von der Kapelle, und ich ging nach oben, um sie mir anzuschauen. Man kann sich wirklich nur schwer vorstellen, dass noch im siebzehnten Jahrhundert in diesem Raum ein Priester lebte. Ich weiß noch, dass ich mich damals gefragt habe, ob es vielleicht darin spuke. Was meinst du, Kay?«

    »Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, war ich sechs Jahre alt«, sagte ich. Auf seine erstaunte Reaktion hin fuhr ich fort: »Ich habe es Peter an dem Abend erzählt, als meine Großmutter nach dem Empfang gestürzt war und wir zusammen im Krankenhaus waren und er mich danach nach Hause gebracht hat.«
    »Kay muss ein abenteuerlustiges Kind gewesen sein«, bemerkte Peter.
    Er zögerte, und ich spürte, dass er nicht wusste, ob er über meinen Vater sprechen sollte. Ich machte es ihm leicht. »Mein Vater war an einem Samstag noch einmal hierher gefahren, um die Außenbeleuchtung zu überprüfen. An diesem Abend wurden viele Gäste zu einer feierlichen Dinnerparty erwartet. Er hat mich für eine Weile allein gelassen, da bin ich auf Erkundungstour gegangen.«
    Die Atmosphäre bei Tisch hatte sich verwandelt. Ich hatte, ohne es zu wollen, den Abend erwähnt, an dem Susan Althorp verschwunden war. Um wieder von dem Thema wegzukommen, fuhr ich schnell fort: »Es war kalt und feucht in der Kapelle, und dann hörte ich plötzlich Leute kommen und hab mich schnell zwischen den Sitzbänken versteckt.«
    »Ach, wirklich?«, rief Vincent Slater aus. »Und wurden Sie erwischt?«
    »Nein. Ich kauerte auf den Knien und hab mir die Hände vor das Gesicht gehalten. Sie wissen ja, wie Kinder denken: ›Wenn ich dich nicht sehen kann, kannst du mich auch nicht sehen.‹«
    »War es ein Liebespärchen?«, fragte Vincent.
    »Nein, die beiden haben über Geld gestritten.«
    Elaine lachte laut auf, ein raues, sarkastisches Lachen. »Peter, bestimmt habe ich an diesem Tag einmal mehr lautstark mit deinem Vater übers Geld gestritten«, sagte sie. »Ich kann mich allerdings nicht erinnern, dass wir in der Kapelle waren.«
    »Die Frau hat ihm versprochen, dass es das letzte Mal sein
sollte.« Ich überlegte fieberhaft, wie ich das Thema wechseln könnte.
    »Das klingt auch nach mir«, sagte Elaine.
    »Nun, es ist sicherlich nicht so wichtig. Ich wäre auch gar nicht darauf gekommen, wenn Sie nicht von der Kapelle angefangen hätten, Richard«, sagte ich.
    Gary Barr stand hinter mir und wollte mir gerade Wein einschenken. Einen Augenblick später spürte ich zu unserer gegenseitigen Bestürzung, wie mir Wein den Nacken hinunterlief.

30
    BARBARA KRAUSE HIELT IHR Versprechen und ging am Abend der Anklageerhebung zur Feier des Tages mit Tom Moran im Stony Hill Inn essen, eines ihrer Lieblingsrestaurants in Hackensack. Bei Lammrücken sprachen sie über das unvermutete Auftauchen und den emotionalen Auftritt von Philip

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