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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Meredith.
    »Wissen Sie, wenn wir Carrington dazu bringen könnten, zusätzlich zum Mord an Susan Althorp auch den Mord an seiner Frau zuzugeben, dann wäre ich geneigt, ihm einen Deal anzubieten«, sagte Krause unvermittelt.
    »Ich dachte, das sei das Letzte, was Sie tun würden, Boss«, protestierte Moran.
    »Ich weiß. Doch auch wenn ich überzeugt bin, dass wir im Fall Althorp eine Verurteilung hinbekommen – es wird auf jeden Fall eine ganz knappe Geschichte werden. Es bleibt die Tatsache, dass Maria Valdez früher etwas völlig anderes behauptet hat als jetzt. Und Carrington steht die landesweit beste und teuerste Phalanx von Anwälten zur Verfügung. Das wird kein Honigschlecken.«
    Moran nickte. »Ich weiß. Ich hab die beiden heute mit Carrington gesehen. Mit dem, was die für einen Arbeitstag kriegen, könnte ich locker die Zahnspangen meiner Kinder bezahlen.«
    »Fassen wir die Sache doch einmal ins Auge«, sagte Krause.
»Wenn er sich in beiden Fällen, Susans Tod und dem seiner Frau, schuldig bekennt, könnten wir ihm dreißig Jahre anbieten, ohne Bewährung, bei gleichzeitigem Vollzug der Strafen. Im Moment müssen wir eingestehen, dass wir einfach nicht genug in der Hand haben, um ihn wegen Mordes an seiner Frau anzuklagen, aber er weiß auch, dass irgendwann neue Indizien und Beweise auftauchen könnten. Er wäre Anfang siebzig, wenn er wieder freikäme, und hätte immer noch eine Menge Geld. Wenn er auf dieses Angebot einginge, bekämen wir unsere Verurteilung, und er hätte die Aussicht, vorausgesetzt, er lebt lange genug, irgendwann wieder rauszukommen.«
    »Wie Sie mich kennen, ist Ihnen ja klar, dass ich diesen Fall für mein Leben gern vor Gericht ausfechten würde«, fuhr Krause fort. »Es gibt aber noch einen anderen Grund. Ich denke da an die Familien der Opfer. Von beiden Seiten haben Sie ja heute einiges gesehen und gehört. Es kann sich noch sehr lange hinziehen, bis es zu einem Prozess kommt, und dann wäre Mrs. Althorp sehr wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Wenn aber Carrington die Morde zugibt, könnte sie vielleicht noch seine Verurteilung erleben. Und es gibt noch einen anderen Aspekt an der Sache: Wenn er ein Geständnis ablegt, würde das die Möglichkeit von Schmerzensgeldklagen eröffnen.«
    »Ich glaube nicht, dass die Althorps Geld brauchen«, bemerkte Moran lapidar.
    »Es sind sogenannte arme Millionäre«, entgegnete Barbara Krause. »Finden Sie diesen Ausdruck nicht auch köstlich? So nennt man diejenigen, die weniger als fünf Millionen besitzen. Hab ich mal in irgendeiner Zeitschrift gelesen. Eine Schmerzensgeldregelung würde bedeuten, dass sie eine nennenswerte Summe in Susans Namen an ein Krankenhaus oder an ihr College spenden könnten. Und was Philip Meredith betrifft, so kann er sich unseres Wissens keine großen Sprünge leisten, außerdem muss er drei Kinder durchfüttern.«

    »Dann ist es Ihnen also ernst damit, Sie wollen den Anwälten von Carrington ein Angebot unterbreiten?«, fragte Moran.
    »Sagen wir so: Ich denke ernsthaft darüber nach. Ich könnte mir vorstellen, dass es darauf hinausläuft. Jedenfalls war das Lamm köstlich. Und ich pfeif auf die Kalorien. Jetzt ist es sowieso schon egal. Kommen Sie, lassen Sie uns noch einen Nachtisch bestellen.«

31
    ES WAR NICHT ZU ÜBERSEHEN, dass sich Peter beim Abendessen ein bisschen entspannt hatte. Nachdem wir im Anschluss daran noch Kaffee in seiner Bibliothek getrunken hatten, erhoben sich die anderen zum Gehen. Manchmal übernachtete Richard im Haus seiner Mutter, doch diesmal sagte er, dass er nach Manhattan müsse, um sich noch auf einen Drink im Carlyle mit einer jungen Künstlerin zu treffen. »Sie ist sehr begabt, glaube ich«, meinte Richard, »und außerdem sehr hübsch. Beides zusammen ist sehr selten.«
    »Tu mir einen Gefallen und verlieb dich nicht wieder, Richard«, sagte Elaine scharf. »Und wenn du unbedingt eine Party für sie in der Galerie schmeißen musst, dann lass wenigstens sie den Champagner bezahlen.«
    Vincent sah zu Peter und hob eine Augenbraue, und dieser antwortete mit einem Anflug von einem Lächeln. Peter und ich begleiteten die drei zur Haustür. Richards und Vincents Wagen standen direkt vor dem Haus geparkt. Die Männer öffneten Regenschirme, und Elaine hielt sich am Arm ihres Sohnes fest, als sie schnell die Stufen hinunter zu den Autos liefen.
    Peter schloss die Tür hinter ihnen, und als wir uns gerade zur Treppe wenden wollten, tauchte Gary Barr auf. »Mrs.

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