Und hinter dir die Finsternis
was auf uns zukommt. Und ich weiß auch, dass da draußen jemand herumläuft, der dieses Mädchen umgebracht hat und in diesem Augenblick anstelle meines Mannes in diesem Gerichtssaal stehen müsste. Peter ist unschuldig. Er ist unfähig, jemandem etwas anzutun. Ich würde mir wünschen, dass Sie genau dasselbe glauben.«
Selig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben. Die Worte aus der Heiligen Schrift kamen Conner Banks in den Sinn, als er seinerseits Kay und Vincent begrüßte. »Er wird heute Abend wieder zu Hause sein, Kay«, sagte Banks. »So viel kann ich Ihnen versprechen.« Er und Markinson nahmen ihre Plätze ein. Banks hörte, wie sich hinter ihnen der Saal füllte. Das war zu erwarten gewesen – dies war die Art von prominent besetztem Fall, den sich selbst einige Angestellte des Gerichtsgebäudes nicht entgehen ließen.
»Bitte erheben Sie sich von Ihren Plätzen«, verkündete der Gerichtsdiener.
Alle standen auf, während der Richter mit raschen Schritten den Saal betrat und auf seinem Stuhl Platz nahm. Banks hatte seine Hausaufgaben gemacht, sobald er erfahren hatte, wer die Anklageerhebung leiten sollte. Man hatte ihm gesagt, Richter Harvey Smith sei als äußerst fair bekannt, aber auch als ziemlich streng, wenn es um das Verhängen von Strafen ging. Das Äußerste, was wir überhaupt für Carrington erreichen können, wird wahrscheinlich sein, den Gang der Ereignisse so weit wie möglich in die Länge zu ziehen, dachte Banks, denn wenn er einmal verurteilt ist, dann wandert er sofort ins Gefängnis. Wenn er auf Kaution freikommt, kann er wenigstens in seinem eigenen Bett schlafen, bis der Prozess vorüber ist.
Peter Carrington war nicht der einzige Fall, über den an diesem Nachmittag entschieden werden sollte. Es gab noch weitere Untersuchungshäftlinge, die auf ihre Anklage warteten. Der Protokollführer verlas die Anklagen, während sie einer nach dem anderen vor die Richterbank traten. Relativ unbedeutende Geschichten, dachte Banks. Der erste wurde des Scheckbetrugs angeklagt. Der zweite wegen Ladendiebstahls.
Peter Carringtons Fall kam als dritter an die Reihe. Als er in den Saal geführt wurde, in einem orangefarbenen Overall und in Handschellen, erhoben sich Banks und Markinson von ihren Plätzen und stellten sich links und rechts von ihm auf.
Staatsanwältin Krause verlas die Anklage gegen ihn. Die Kameras klickten und surrten laut, als Peter mit ernster Miene dem Richter ins Gesicht blickte und mit fester Stimme erklärte: »Nicht schuldig.«
Für Conner Banks war völlig klar, dass Barbara Krause sich förmlich die Finger danach leckte, diesen Fall persönlich zu verhandeln. Als es um die Frage der Kaution ging,
wandte sie sich an den Richter: »Euer Ehren, wir haben es mit einem Angeklagten zu tun, dem schier unbegrenzte Mittel zur Verfügung stehen. Es besteht ein besonders hohes Risiko, dass er sich trotz Kaution der weiteren Strafverfolgung durch Flucht ins Ausland entziehen könnte. Daher fordern wir, dass die Höhe der Kaution im angemessenen Verhältnis zu seinem Vermögen festgesetzt wird; dass sein Reisepass eingezogen wird; dass ihm zur Auflage gemacht wird, zu jeder Zeit ein elektronisches Armband zu tragen und sich nur innerhalb seines Hauses und des umzäunten Grundstücks aufzuhalten; außerdem das Grundstück nur zu verlassen, um Gottesdienste zu besuchen, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen oder sich mit seinen Anwälten zu besprechen, und dass diese Besuche erst nach Anfrage und Erlaubnis über den Monitor des elektronischen Armbands erfolgen.«
Das wird noch ein zäher Brocken werden, wenn es zum Prozess kommt, dachte Banks, der Krause bei ihren Ausführungen beobachtete.
Der Richter wandte sich an Peter. »Mr. Carrington, ich stelle fest, dass es angesichts Ihrer Vermögensverhältnisse wohl kaum einen Unterschied macht, ob ich Ihnen eine Kaution von einem Dollar oder von fünfundzwanzig Millionen Dollar auferlege. Ich werde daher die Höhe der Kaution auf zehn Millionen Dollar festlegen.« Er ging die Liste der Auflagen durch, welche die Staatsanwaltschaft gefordert hatte, und stimmte sämtlichen Punkten zu.
»Euer Ehren«, sagte Peter mit lauter und klarer Stimme, »ich werde mich strikt an alle geforderten Auflagen halten. Ich sehe voller Erwartung dem Prozess entgegen, damit endlich alle Verdachtsmomente gegen mich ausgeräumt werden können und dieser Albtraum für mich und meine Frau ein Ende findet.«
»Ihre Frau! Und was ist mit der
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