Und ich erobere dich doch!
verlegen. Ihre schnippische Bemerkung war überflüssig gewesen, aber sie konnte nicht vergessen, dass Angelo noch immer darum kämpfte, das alleinige Sorgerecht für Mariska zu erhalten, obwohl sie, Flora, dem Mädchen wesentlich mehr Zeit und Zuwendung geben könnte. Und zum ersten Mal hinterfragte sie seine Motive.
Wollte er die Kleine wirklich nur adoptieren, weil er sie liebte und glaubte, ihr ein besseres Elternteil sein zu können? Wieso hatte er nie erwähnt, dass Mariska ein nicht unerhebliches Erbe von ihrem verstorbenen Vater zu erwarten hatte? Dieses Versäumnis seinerseits nagte an Flora. Sie konnte sich sein Schweigen einfach nicht erklären.
Angelo entschuldigte sich, um duschen zu gehen, und Flora stieg die breite geschwungene Treppe allein hinab. Franz erwartete sie und führte sie zu einem eleganten Salon. Den Drink, den er ihr anbot, lehnte sie ab. Sie stellte sich an die hohen Fenster und schaute in den bezaubernd pittoresken Garten hinaus.
„Nun, was hältst du von Huis van Zaal?“, fragte Angelo, als er den Salon betrat.
„Es besitzt Charme und Charakter.“ Floras Stimme begann zu beben, sobald sie ihn erblickte. Sein dunkles Haar war noch feucht von der Dusche, sein glatt rasiertes, schönes Gesicht ließ ihn aussehen wie einen gefallenen Engel, und seine charismatische Ausstrahlung raubte ihr den Atem.
„Freut mich, dass es dir gefällt. Hier habe ich meine Kindheit verbracht. Ich hänge sehr an dem Haus.“ Es blitzte plötzlich in seinen Augen auf, und er presste die Lippen zusammen. „Sieh mich nicht so an.“
Blut schoss ihr in die Wangen, dennoch konnte sie den Blick nicht von ihm lösen. Hitze breitete sich in ihr aus und bewies ihr, dass sie keine Kontrolle über diese Reaktion hatte, obwohl sie sich immer für stärker gehalten hatte. Jetzt jedoch musste sie ihren Irrtum einsehen. „Warum nicht?“
„Weil es mich in Flammen aufgehen lässt, und ich bemühe mich hier, ein zivilisiertes Benehmen an den Tag zu legen und mich an die Konventionen zu halten“, murmelte er heiser. „Wir wollen deine Ankunft mit einem gemeinsamen Dinner feiern.“
„Ich habe gar keinen Hunger“, hörte sie sich sagen. Oder besser … es war eine ganz andere Art Hunger, die sie verspürte. Sie sehnte sich nach Angelos körperlicher Nähe, und die Intensität dieses Verlangens schockierte sie.
„ Dios mio, du bist eine zu große Versuchung für mich, mi amante .“ Um ihr zu zeigen, was er damit meinte, kam er mit langen Schritten auf sie zu, griff nach ihr und riss sie in seine Arme.
Der Herzschlag in ihrer Brust setzte zu einem Crescendo an, Erregung schoss jäh in ihr auf. Gierig presste Angelo den Mund auf ihre Lippen, und Flora hob die Hände zu seinen Schultern. Sie musste sich an ihm festhalten, denn dieser Kuss überwältigte sie völlig. Angelos Leidenschaft riss alle ihre Barrieren ein, Verlangen überrollte sie mit der Macht einer Flutwelle. Doch sie wollte mehr, viel mehr, und dieses Gefühl schockierte und erregte sie zugleich.
„Du verfällst oft ins Spanische“, murmelte sie, als er den Kopf hob und es ihr endlich ermöglichte, wieder Luft zu schöpfen.
„Es ist meine Muttersprache.“
Eine weitere überraschende Information. „Nicht Holländisch?“
„Meine spanische Mutter hat nie gelernt, fließend Holländisch zu sprechen, deshalb haben wir innerhalb der Familie immer ihre Sprache benutzt“, erklärte er, um dann sofort wieder Floras Lippen in Besitz zu nehmen. Ein lustvolles Stöhnen entstieg seiner Kehle, als sie seiner Zunge willig Einlass gewährte.
Es war ein magischer Moment, in dem sie erkannte, dass ein zweiter Kuss von Angelo sie am ganzen Körper erschauern lassen konnte und ein Verlangen in ihr erweckte, das sie niemals für möglich gehalten hätte. Jeder einzelne Kuss entbrannte sie für den nächsten, und sie schmiegte sich an Angelo, weil sie verzweifelt engeren Kontakt zu ihm brauchte.
„Fühl nur, was du mir antust, querida mia .“ Angelo hielt sie bei den Hüften und zog sie eng an sich, damit sie den Beweis seiner Erregung an ihrem Schoß spüren konnte. „Ich will dich so sehr, dass es wehtut, Zurückhaltung zu üben.“
„Musst du dich denn unbedingt zurückhalten?“, hauchte sie hilflos. Sie genoss das Beben, das ihn bei ihren Worten durchlief, zeigte es ihr doch, dass sie zumindest in dieser Hinsicht gleich waren.
Seine Augen funkelten wie blaue Diamanten. „Ich brauche dich“, raunte er.
Dieses Eingeständnis war wie der
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