Und ich erobere dich doch!
hat.“
„Und doch liebt er Mariska, sonst wäre er nicht so entschlossen, sie zu adoptieren. Ein Kind ist eine große Verantwortung für einen ledigen Mann“, meinte Jemima nachdenklich. „Er organisiert auch alles, um dich zu unterstützen. Und die Drillinge will er auf jeden Fall. Der Mann punktet also in jeder Hinsicht.“
„Ich sage ja gar nicht, dass er nicht auch eine bewundernswerte Seite an sich hat. Offensichtlich mag er Kinder“, gestand Flora unwillig zu.
„Und ist offenbar hingerissen von dir“, fügte Jemima noch hinzu. „Sonst wärst du nicht in dem Zustand, in dem du jetzt bist. Er hätte doch Abstand halten können, wenn er keine Beziehung mit dir wollte. Also, ich glaube, für einen Mann mit angeblichen Beziehungsängsten ist die Einladung, bei ihm einzuziehen, schon ein ziemlich deutlicher Wink.“
Durch die positive Sichtweise der Freundin aufgemuntert, fiel es Flora endlich leichter, mit ihrer impulsiven Zusage zurechtzukommen. Ihr wurde nämlich langsam klar, dass etwas viel Stärkeres als nur ein Impuls sie zu ihrer Antwort bewegt hatte. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass sie trotz aller Ängste den Mut finden wollte, um es mit Angelo zu versuchen. Sicher, er konnte sie zur Weißglut treiben, aber sie fand ihn sehr attraktiv und genoss auch das Zusammensein mit ihm. Seit Peter war er der erste Mann, der dieses Gefühl einer Verbindung in ihr aufleben ließ.
Drei Tage nach Jemimas Abreise kam eine Umzugsfirma bei Floras Haus an, um ihre Sachen zusammenzupacken und nach Amsterdam zu transportieren. Für den Umzug ihrer Haustiere waren gesonderte Arrangements getroffen worden. Angelo hatte jeden Tag angerufen, aber da er so beschäftigt war, konnte Flora meist nur wenige Minuten mit ihm reden.
Sie hatte die letzten Buchungen für ihre Pension abgesagt und sich damit verwöhnt, abends früh zu Bett zu gehen und die Tage entspannt zu vertrödeln. Schon jetzt ging es ihr viel besser, die Anfälle von Übelkeit traten nur noch selten auf, und ihr Appetit war Schritt für Schritt zurückgekehrt.
Und so kam Flora, nur drei Wochen nachdem sie erfahren hatte, dass sie mit Drillingen schwanger war, in Angelos Haus in Amsterdam an.
Skipper, der schon zwei Tage früher angekommen war, begrüßte sein Frauchen überschwänglich bellend und sprang an Flora hoch. Sie hob ihn auf den Arm und drückte den kleinen Hund an sich. Angelos Haushälterin Therese erzählte Flora, dass Mango, der Kater, in seinem Korb in der Küche im Souterrain saß.
„Und er wird von ihr ganz schrecklich verwöhnt“, ertönte eine lachende Stimme von der Treppe her. „Therese ist nämlich eine fanatische Katzenliebhaberin.“ Anke, mit Baby Mariska auf dem Arm, kam die Treppe herunter.
Ein breites Lachen erschien auf dem Babygesichtchen, als die Kleine ihre Tante erkannte, und aufgeregt streckte sie die Ärmchen nach Flora aus. Flora setzte den Hund ab und hob Mariska auf den Arm. Sobald sie die weiche Wange der Nichte an ihrer spürte, fielen alle Ängste und Unsicherheiten, die sie gequält hatten, seit sie ihre Zusage zu dem Umzug nach Amsterdam gegeben hatte, von ihr ab. Ja, endlich war sie überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Ein paar Stunden später saß Flora in bequemen Jogginghosen mit Mariska im Spielzimmer auf dem Boden und baute Türme aus Bauklötzen, um sie dann wieder schwungvoll umzuwerfen, als unerwartet Besuch auftauchte.
Eine elegante Blondine in einem schicken Hosenanzug klopfte an die offen stehende Tür und lächelte Flora mit einer Reihe perfekter Zähne zu. „Ich hoffe, ich störe nicht. Ich hatte Therese gefragt, ob ich nach oben kommen kann. Als Angelo erwähnte, dass Sie heute ankommen, wollte ich die Erste sein, die Sie in unserer Stadt willkommen heißt“, meinte sie munter.
Bregitta Etten! Flora hatte die Frau schon einmal hier im Haus getroffen, am Abend des Tages, an dem sie ihre Drillinge empfangen hatte. Angelo und Bregitta hatten damals ausgehen wollen, und Flora hatte nie den Mut aufgebracht zu fragen, in welcher Beziehung die schöne Blondine zu Angelo stand. Diese Unkenntnis machte sie jetzt äußerst nervös.
Sie rappelte sich vom Boden auf, Mariska stellte sich ebenfalls auf die Füße und hielt sich an der Hose ihrer Tante fest.
„Danke.“ Flora fühlte sich seltsam verlegen und legte die Hand sanft auf Mariskas Kopf.
„Es ist schön, Sie so mit Willems Tochter zu sehen.“ Bregitta seufzte voll theatralischen Mitgefühls. „Das arme
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