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Und ich erobere dich doch!

Und ich erobere dich doch!

Titel: Und ich erobere dich doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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kleine Mädchen … es ist eine solche Tragödie, auf einen Schlag beide Eltern zu verlieren. Natürlich wird das Erbe, das sie zur Volljährigkeit erhält, ihr wohl helfen, über den Verlust hinwegzukommen.“
    Die eindeutig materialistisch geprägte Bemerkung der anderen ließ Flora stutzen. Sie runzelte die Stirn. „Mariska erbt?“
    Bregittas dunkle Augen funkelten überrascht auf. „Ja, sie erbt den Trust Fund ihres Vaters. Wussten Sie das nicht?“
    Bregitta war scheinbar wesentlich besser vertraut mit den finanziellen Verhältnissen der van Zaals als Flora. Jetzt wunderte Flora sich allerdings, warum ihr nie in den Sinn gekommen war, dass Mariska eines Tages erben könnte. Und sie fragte sich, wieso Angelo es offensichtlich nicht für notwendig erachtet hatte, sie darüber zu informieren. Diese Erkenntnis fühlte sich an wie eine Ohrfeige.
    „Hätte Willem Gelegenheit erhalten, hätte er das Geld natürlich bis auf den letzten Cent verschwendet. Mariska ist eine schwere Verantwortung für Angelo, genau wie ihr Vater es war.“
    Flora hob das Kinn. „Mir ist klar, dass Willem Probleme hatte.“ Sie überlegte ihre nächsten Worte sehr genau. „Aber er war großherzig und gutmütig, und er liebte meine Schwester. Ich mochte ihn.“
    „Ich wollte Sie nicht beleidigen“, entschuldigte Bregitta sich sofort. „Wir Holländer sind eben sehr offen und freimütig.“
    „Oh nein, bitte, ich bin nicht beleidigt!“, sagte Flora schnell. Gleichzeitig fragte sie sich, warum sie es so schwer fand, sich für die andere zu erwärmen, wenn diese sich doch bemühte, nett zu sein.
    Bregitta schüttelte das blonde Haar zurück. „Ich hätte nichts sagen sollen. Es ist nur … Angelo hat schon so viele zeitraubende Verpflichtungen.“
    „Das kann ich nicht beurteilen“, gab Flora steif zurück. Ob sie wohl auch in diese Kategorie fiel?
    „Aber er akzeptiert das, ohne sich zu beschweren. Sein ganzes Leben lang war es nicht anders. Als sein Vater zum zweiten Mal heiratete, musste Angelo sehr schnell erwachsen werden. Und Katjas Unfall hat natürlich alles nur noch schlimmer gemacht.“
    Wer war Katja? Die Neugier wollte Flora auffressen. Sie hing geradezu an den Lippen ihrer Besucherin, denn Angelo verlor ja nie einen Ton über sein Privatleben. Die Ehe zwischen Angelos Vater und Willems Mutter war also offensichtlich ein Desaster gewesen. Wieso? Und wer war diese Katja, und was war mit ihr passiert? Es wurmte Flora, dass sie so wenig über Angelos Leben wusste, während Bregitta scheinbar bestens informiert war.
    „Mariska kann froh sein, dass sie Sie hat. Und Angelo muss endlos dankbar für Ihre Hilfe sein.“ Zu Floras Frustration lenkte Bregitta das Thema jetzt in eine ganz andere Richtung. „Natürlich haben viele Frauen ihm Hilfe und Rat bei der Kindererziehung angeboten. Es hat schon etwas Rührendes, wenn ein Mann ein kleines Mädchen allein aufziehen will, nicht wahr?“
    „Woher soll ich das wissen?“ Flora konnte fühlen, wie ihre Gesichtszüge immer starrer wurden. „Angelo ist der einzige alleinerziehende Mann, den ich bisher getroffen habe.“
    „Er ist mit Angeboten regelrecht überschwemmt worden. Aber es ist ja nicht neu, dass die Frauen Angelo unwiderstehlich finden.“ Bregitta kicherte vielsagend. „Mein Mann hat mir Geschichten erzählt, aus der Zeit, als die beiden noch jung waren … Schon damals hat Angelo die Mädchen wie ein Magnet angezogen.“
    Floras Anspannung war mit einem Schlag verflogen. „Ihr Mann und Angelo sind enge Freunde?“
    „Die engsten … bis Henk letztes Jahr starb.“
    „Oh, das tut mir leid, das wusste ich nicht.“ Flora schalt sich still, weil sie sich automatisch fragte, ob die blonde und freiherzige Schönheit wohl die Rolle der lustigen Witwe übernommen hatte.
    „Henk war lange krank, und Angelo war uns beiden während dieser Zeit ein unschätzbarer Freund.“
    Erleichtert, dass Bregitta eher eine Freundin war und wohl keine intime Beziehung zu Angelo hatte, nickte Flora verständnisvoll.
    „Angelo erwähnte, dass Sie sich nicht wohlfühlen und Ruhe und Erholung brauchen. Wie geht es Ihnen denn?“
    „Eigentlich schon wieder ganz gut.“
    Bregitta konnte ihre Neugier nicht verbergen, sie musterte Flora genau. „Ich hoffe doch, es ist nichts Ernstes. Auf ein kleines Kind aufzupassen ist ziemlich anstrengend.“
    Flora dämmerte, dass Bregitta vielleicht über Mariskas Erbe Bescheid wusste, aber nichts von der Schwangerschaft ahnte. Insgeheim fragte sie

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