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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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eingesetzt, wenn eine Rekonstruktion des Ohres nicht möglich oder nicht erfolgreich war, sowie für chronische Deformationen des Ohres. Die Kuppler, die 2010 zugelassen wurden, haben eine neue Ära in der otologischen Rekonstruktion eingeleitet, bei der der FMT in Abstimmung mit rekonstruktiver Otologie eingesetzt wird, um die Schallempfindungsleitung wiederherzustellen und ein zusätzliches Schwingungssignal abzugeben. Ich muss zugeben, dass es höchst befriedigend ist zu sehen, wie weltweit führende Otologen und Forscher daran arbeiten, meine Erfindung neuen Anwendungsbereichen zuzuführen, um den Gehörlosen zu helfen. Hunderte, wenn nicht tausende von Leuten haben das im Laufe der Jahre ermöglicht. Solche Resultate und solche Erfolge kann nie nur ein Einzelner erzielen.
    Eine andere neue Form der Implantate heißt Bonebridge. Vor einigen Jahren beschrieben Sebastian Foidl und Alexei Iltchenkoo, zwei führende Verkäufer in Innsbruck, einen Implantatbauplan, den sie für ihre Kunden wollten. Sie waren erstaunt als ich sagte: „Wirklich? Da habe ich eine Idee.“ Wir überarbeiteten das Konzept und stellten einen weiteren Mitarbeiter im Team an, um das Implantat zu bauen.
    Das Bonebridge-Implantat verwendet einen Wandler, der mittels Schrauben im Mastoidbereich des Schädelknochens angebracht wird. Dann wird durch einen extern getragenen Audioprozessor – ähnlich dem bei der Vibrant Soundbridge – ein elektronisches Signal zu dem Implantat geschickt. Das Signal wird durch die Haut zum Bonebridge-Implantat geschickt, das das Signal demoduliert und ein Audiosignal an den Wandler sendet, das diesen in Schwingungen versetzt. Die Schwingungen werden dann zum Mastoidbereich des Schädels weitergeleitet, und die dort entstehenden Schwingungen werden durch Knochenleitung vom Innenohr als Klang interpretiert. Die Eleganz dieses Implantatsystems liegt darin, dass es die Notwendigkeit eines perkutanen Übertragungssystems unnötig macht und damit auch die damit verbundene offene Wunde, die andere im Knochen verankerte Implantate erfordern. Es eliminiert die Notwendigkeit für perkutane Knochenleitungsimplantate. Das löst ein wesentliches Problem bei der Behandlung mit Knochenleitungsimplantaten, nämlich die Möglichkeit einer Infektion der offenen Wunde rund um die Schraube oder ihre Verschiebung. Der chirurgische Eingriff für das Einsetzen der Bonebridge dauert zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Der Bau des neuen Wandlers für das Implantat beruht auf einem neuartigen Konzept, das es für MRI wie auch für alle anderen Arten der Bildtechnik sicher macht.
    Am 7. Juli 2011 wurde die erste Bonebridge von Dr. Georg Sprinzl an der Innsbrucker Klinik implantiert. Da der Eingriff in Innsbruck durchgeführt wurde, konnten alle Mitarbeiter bei der ersten Implantation des Gerätes zuschauen. Es war auch gut für Innsbruck, denn dort hat MED - EL sein Hauptquartier. Innsbruck wird immer mehr zu einem wichtigen Zentrum auf dem Gebiet der Gehörtechnologie, und das finde ich absolut cool. Die Implantation verlief wunderbar. Bei der Aktivierung vier Wochen später waren die Resultate phänomenal und übertrafen unsere Erwartungen bei weitem. Sie waren um Größenordnungen besser als die ersten VSB -Resultate. Sie waren einfach perfekt. Auch bei den anderen Implantationspatienten konnten hervorragende Ergebnisse erzielt werden, also hatten wir einen sehr gelungenen Start. Für mich war es auch auf einer persönlichen Ebene sehr befriedigend, dass ich mit einem neuen Implantat unsere früheren Erfolge wiederholen und so mir und den anderen beweisen konnte, dass das erste nicht nur Zufall war. Ich nehme an, dass wir mit der Bonebridge sowie der weiterhin erfolgreichen Soundbridge mehr Mitarbeiter für die Herstellung und den Support dieser Produkte einstellen werden. Bonebridge allein könnte schon viel Arbeit, und das heißt Jobs, schaffen. Die Mehrzahl dieser Jobs wird in Innsbruck entstehen, und das freut mich.
    Mit der Bonebridge habe ich mein Ziel erfüllt, ein Implantatsystem für die wichtigsten Arten der Schwerhörigkeit zu entwickeln. Die Bonebridge bietet Patienten dort eine neue Behandlungsoption, wo medizinische Gründe andere Lösungen ausschließen. Sie ist eine hochwertige Behandlungsmöglichkeit und eine Alternative zu herkömmlichen Therapien.
    Meine nächsten Ziele sind, den Gebrauch unserer Implantate für Patienten durch größeres Augenmerk auf menschliche Faktoren zu erleichtern sowie die Diagnose und die

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