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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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selten um drei Uhr morgens auf dem Balkon sitzen und rechnen.
    Ich trete für interessante Leute ein. Ich trete dafür ein, dass Staaten und Institutionen ihre Forschungsinvestitionen erhöhen und dass sie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sogar noch mehr in Forschung investieren. Ich trete ein für interdisziplinäres Denken und für Querdenker. Ich trete außerdem für positive Veränderungen ein, die Erfindern einen Anteil an ihrem Erfolg garantieren, und dafür, dass intellektuelle Beiträge in Organisationen anerkannt, gefördert und vor bürokratischen Denkverboten beschützt werden.

Und doch
    Man hat viel darüber geschrieben, was das Besondere eines großen Erfinders ausmacht. Viele glauben, sie seien mit der Gabe der Kreativität auf die Welt gekommen. Ich kann hier nicht über andere sprechen, aber für mich war es schlicht und einfach harte Arbeit. Ich musste immer härter arbeiten als die anderen. In der Schule kämpfte ich, um ein B zu bekommen, während andere weniger arbeiteten und ein A erhielten. Fast nie ist mir etwas leichtgefallen. Doch gerade die Tatsache, dass ich mich so viel mehr anstrengen musste, um die Grundlagen einer Sache zu verstehen, ermöglichte mir eigenartigerweise den nächsten Schritt. Natürlich spielten auch Glück und der richtige Zeitpunkt eine Rolle. Genau sieben Mal wusste ich beim Verlassen des Labors am Abend, dass ich etwas völlig verstanden hatte, in einer Weise wie noch niemand zuvor. Als das das erste Mal passierte, war ich davon noch verunsichert und verwirrt. Aber mit der Überzeugung von der Richtigkeit meines Denkens wuchs auch meine Selbstsicherheit. Das nächste Mal konnte ich schon besser damit umgehen, und danach war mir klar, was passierte. Nichts kann das Gefühl beschreiben, wie es ist, zu wissen, dass man der Erste ist, der etwas Neues entdeckt oder ein vorher unlösbares Problem gelöst hat. Das ein paar Mal zu erleben, bewirkt Wunder für das Selbstvertrauen.
    Was Erfinder und Innovatoren tun, ist eigentlich sehr einfach: Wir nehmen ein leeres Blatt Papier und schreiben Dinge auf. Punkt. Eine Idee zu haben, sich selbst zu vertrauen und von der Idee so begeistert zu sein, dass man sie aufschreibt und durchdenkt – das ist alles. Wenn ich zu den Marketingleuten gehe und sie bitte, ein neues chirurgisches Handbuch zusammenzustellen, wie wir es zum Beispiel für die neue chirurgische Technik beim runden Fenster gebraucht haben, wird das eine extrem schwierige Aufgabe für sie. Wenn ich ihnen hingegen einen groben Überblick gebe, ein paar Punkte aufschreibe und vielleicht noch ein paar primitive Illustrationen der einzelnen chirurgischen Schritte, dann haben sie etwas, womit sie arbeiten und anhand dessen sie vor allem die richtigen Fragen stellen können. Danach ist es relativ leicht für sie, meine Ideen zu beschreiben und zu illustrieren, und das fertige Dokument wird ganz anders und viel besser sein als mein ursprüngliches. Die Schwierigkeit ist nur das leere Papier: Den ersten Schritt in neues, unerforschtes Land zu setzen, etwas aufzuschreiben, einen guten Anfang zu finden – das ist die Herausforderung.
    Der Erste zu sein erfordert auch ein gewisses Maß an Kühnheit und Furchtlosigkeit. Schwerhörig zu sein ist eine Eigenschaft, die ich mit dem größten Erfinder aller Zeiten, Thomas Edison, teile. Gehörlosigkeit und Schüchternheit schließen sich gegenseitig aus. Wir Gehörlosen missverstehen oft Worte und sind die verwunderten Blicke gewöhnt, die wir ernten, wenn wir mit unseren Gedanken nicht zurechtzukommen scheinen oder uns manchmal eigenartig benehmen oder seltsam sprechen. Wir lernen, dass es zwecklos ist, sich mit solchen Sachen aufzuhalten, also machen wir einfach weiter. Daher fürchten wir uns nicht vor einem schrägen Blick, dem gelegentlich falschen oder abstoßenden Wort oder den Fehlern. Wir tun es einfach im Bewusstsein, dass wir es irgendwann schon richtig hinkriegen. Und wenn nicht, macht es auch nichts. Es hat auch sonst noch keiner geschafft. Aufgrund dieser Erfahrungen wissen wir, dass Erfindungen manchmal durch Zufall entstehen: Wir suchen eine Sache und finden eine andere, die sich als besser herausstellt als das ursprünglich Gesuchte. Die besten Innovatoren können meiner Meinung nach ihre Erkenntnisse anderen auch sehr gut erklären. Nehmen wir Einstein, der das sehr vereinfachte Modell von Zügen, die sich überholen, heranzieht, um seine Relativitätstheorie zu erklären, eines der revolutionärsten Konzepte

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