... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)
Kontrolloptionen in den Zentren, die unsere Implantate verwenden, zu verbessern. Wir arbeiten auch an einer ständigen Weiterentwicklung unsere Audioprozessoren, um die neuesten und besten Eigenschaften der Signalverarbeitung darin einzubinden. Bei Verwendung derselben Implantatplattform können wir die Leistung verbessern, indem wir den Audioprozessor upgraden. Das ist meiner Meinung nach der größte Vorteil von teilweise implantierbaren Lösungen. Und bevor ich in den Ruhestand trete, möchte ich noch mindestens zwei weitere Implantate bauen. Soweit ich weiß, hat niemand je drei gemacht, aber ich fand immer, meine Anzahl sollte vier sein. Wie es aussieht, habe ich noch genug bei MED - EL zu tun, um einige Zeit beschäftigt zu sein. So kann ich hoffentlich die Geschäftsfelder, an denen ich arbeite, zu kleinen Zentren der technologischen Innovation ausbauen.
Golfen auf Österreichisch
„Golf is a good walk spoiled.“
Mark Twain
Der Cherry-Chase-Golfplatz lag auf einem Flecken Land im Westen von Sunnyvale, wenn man den Bernardo Drive bei El Camion Real verließ. Als kleiner Junge ergatterte ich gemeinsam mit Freunden regelmäßig ein paar Golfschläger, mit denen wir dann einige Runden spielten. Kinder unter zwölf zahlten nur 2,25 Dollar für eine Runde mit allen achtzehn Löchern. Wir lernten aber schnell, dass wir an schwächeren Tagen und mit den richtigen Platzwarten auch vom siebzehnten auf das zweite Loch zurückschleichen konnten, um noch eine Runde zu spielen. Gelegentlich fuhren wir zum Deep-Cliff-Platz in Cupertino, der uns besser gefiel als Cherry Chase, aber dort zahlten Kinder unter zwölf Jahren unfassbare 4,50 Dollar und die darüber selbst mit Schülerausweis 8,50 Dollar.
Golf machte mir einfach rundum Spaß, und ich hatte am Spiel ebenso viel Vergnügen wie an der Suche nach verlorenen Bällen in den Teichen und Bächen. Während der Sommermonate landete ich oft bei Oma und Opa in Massachusetts. Dort ließ Onkel Butch meinen Cousin David und mich ein paar Bälle auf seinem Anwesen schlagen. Manchmal nahm er uns mit zum Golfplatz, wo wir ganze Tage und Abende damit verbrachten, eimerweise Bälle zu schlagen. Bälle schlagen war und bleibt meine Lieblingsbeschäftigung. Man sieht es meinem Handicap zwar nicht an, aber ich habe erstaunlich viel Golf auf ebenso vielen Plätzen in Europa und den USA gespielt.
Als ich nach Österreich kam, wurde der Vertriebsleiter Alois Griesser einer meiner ersten Freunde. Alois ist ein begeisterter Golfer, der mich sofort in seinen Golfclub im idyllischen Seefeld einlud, als er erfuhr, dass ich auch spiele. Ich parkte also meinen Wagen, schwang die Ausrüstung über die Schulter und lief zum Clubhaus, wo Alois auf mich wartete. Hier muss ich wieder einmal anmerken, wie sehr die Österreicher ihre Bürokratie lieben. Alois gaukelte dem Personal vor, dass ich Amerikaner mit einem Handicap von 13,5 sei, aber meine Zulassungskarte in den USA vergessen hätte. Das war sogar nur teilweise falsch. Dann musste er noch dazudichten, dass ich Mitglied eines Clubs in den USA sei. In Österreich sind die Regeln nämlich eisern. Um zu spielen, muss man zuallererst eine Mitgliedschaft bezahlen, die jährlich mindestens 500 Dollar kostet. Danach muss man an offiziellen Turnieren teilnehmen, denn nur die Wertungen von offiziellen Spielen zählen für das Handicap. Schließlich muss man noch eine Green Fee zahlen, oder man kauft sich eine Saisonkarte für 400 bis 1000 Euro. Mein Freund Alois überredete aber einfach die Manager, die mich dann ein paar Runden spielen ließen.
Auf dem Weg zum Platz sah ich mich erstaunt um. Auf dem Parcour tummelten sich die Leute. Auf allen drei Greens, die mit Kreide vollgeschmiert waren, rannten Lehrer zwischen Gruppen von Schülern herum. An jedem Übungsstand warteten Österreicher in ordentlichen Schlangen auf ihren Anlauf am völlig überfüllten Kurs. Sie übten alle wie wild: Sandschüsse, Aufschläge, Putts, Putts vom Vorgrün und so weiter. Kamen sie an die Reihe, schlugen sie nicht, wie daheim in den USA , den Ball wild vor sich her. Stattdessen zielten alle auf fein säuberlich positionierte und markierte Ziele und Fähnchen. Ich stand also da und dachte mir: Um Himmels willen, die Leute arbeiten hier ein ganzes Golflehrbuch ab. Wissen die denn nicht, dass das niemand macht? Aber in Rom tut man es den Römern gleich ...
Ich beschloss also, Alois nachzuahmen. Er zog einen Pitching Wedge aus der Tasche und pitchte Bälle. Ich machte
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