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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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überhaupt. Züge! Ich habe sicher in hundert oder mehr Vorträgen erklärt, wie mein FMT funktioniert. Obwohl mein kleiner Wandler sehr einfach ist im Vergleich zur Relativitätstheorie, bezweifle ich, dass ihn mehr als ein Dutzend Leute wirklich verstanden haben. Ich wünschte, ich hätte Einsteins Gabe, ein Thema zu vereinfachen. Manchmal denke ich, dass mehr Ärzte den FMT angenommen hätten, wenn ich ihn nur besser und überzeugender hätte erklären können. Ich hoffe nur, dass ich dank der Erkenntnis, wie wichtig eine einfache Erklärung für diese komplexe Materie ist, doch einiges vermitteln kann.
    Der beste Vermittler komplexer Ideen, den ich je gehört habe, war Joe Costello, der eine wirkliche Begabung dafür hatte. Ich hörte ihn einmal eine Stunde lang über komplexe Software-Plattformen referieren, und er erklärte das kristallklar. Dr. Rodney Perkins hat das gleiche Talent. Er kann ein banales Thema neu und aufregend erscheinen lassen oder ein sehr komplexes ganz einfach. Ich besuchte einmal einen Vortrag von Dr. Perkins über ein lächerliches Thema und beobachtete mit Staunen, wie ihm das Publikum völlig auf den Leim ging.
    Am Ende der Präsentation wandte ich mich an einen Kollegen: „Ich glaube davon zwar kein Wort, aber nach dieser Darbietung, gestehe ich, würde ich es gerne glauben!“
    „Ja, ich auch. Was für eine tolle Präsentation!“
    Ein großer Vermittler zu sein, führt dazu, dass man ein großer Verkäufer wird, und um als Erfinder erfolgreich zu sein, muss man seine Ideen und notfalls sich selbst gut verkaufen, und zwar besser, als man es für möglich hält.
    Wir leben in einem Zeitalter der Überspezialisierung. Ich denke, dass einseitiges und spezialisiertes Denken eine Falle für den Erfindergeist darstellt. Es ist gut, dass man die Kunst der Erfindung lernen kann, und vielleicht sollten wir uns darin auch spezialisieren. Die führenden erfolgreichsten Innovationen entstanden, nachdem die härtesten Probleme gelöst wurden. Der Schlüssel liegt eben darin, den ausgetretenen Pfad zu vermeiden. Zu viele Leute glauben, sie könnten das angesagteste Restaurant in der Stadt eröffnen, das nächste tolle Gerät oder den nächsten Gimmick erzeugen oder alle anderen T-Shirt-Firmen übertrumpfen. Doch die meisten Restaurants überleben nicht einmal zwei Jahre (kaum eines länger als fünf) und es gibt nur sehr wenige Goldgruben. Aber jene, die sich ein schwieriges und anspruchsvolles Gebiet aussuchen, das man oft schwer erklären kann, haben den Weg in die Zukunft gewählt. Der Erfolg kommt nicht, indem man die niedrig hängenden Früchte am Baum pflückt, außer der Baum steht irgendwo, wo noch niemand geschaut hat.
    Als Erfinder bin ich voreingenommen, was die Förderung und Belohnung von Innovation betrifft. Erfinder werden häufig übers Ohr gehauen und besitzen kaum die Mittel, Patente eintragen zu lassen. Sollten sie Aktien oder Honorare erhalten, müssen sie oft miterleben, wie der Wert ihrer Aktien bis zur Wertlosigkeit verwässert wird. Um Erfinder zu belohnen und Innovation zu fördern, müssen wir eine gerechte Entlohnung anstreben. Als Minimum sollten Erfinder ein Prozent Lizenzgebühr aus den Nettoverkäufen ihrer Erfindung erhalten. Wenn eine Erfindung verkauft wird, sollten Erfinder mindestens fünf Prozent des Verkaufspreises erhalten. Sollte eine Firma an die Börse gehen, müssten die Erfinder zehn Prozent ihrer Aktien bei Ausgabe und jedes Quartal bis zu zehn Prozent ihres ursprünglichen Aktienanteiles verkaufen dürfen, unabhängig vom Preis oder anderen Ereignissen. Schließlich sollten Erfinder die Option haben, fünf Prozent ihrer Aktien in einen unabhängigen Inventionsfonds zu platzieren, der unabhängig gemanagt wird. Ich gebe schon zu, dass die Verwirklichung dieser Ideen einige Arbeit und noch einige unbeantwortete Fragen bedeutet. Wie steht es mit den Universitäten, die für die Forschung zahlen? Wie schaut es mit mehreren Erfindern und multiplen Patenten aus? Was, wenn ein Erfinder für eine Innovation bezahlt wurde und das Patent später für ungültig erklärt wird? Was ist mit Verkäufen auf internationalen Märkten? Es gibt viele Probleme, doch ich denke, alle sind zu lösen, wenn auch vielleicht nicht perfekt. Wenn man sicherstellt, dass Innovatoren und Erfinder angemessen belohnt werden, kann es nur zum Vorteil von Institutionen sein und das größere ökonomische Bild verbessern. Das Ziel müsste sein, den Erfindern ein faires Stück vom Kuchen

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