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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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kalibriert, und plötzlich saß mein Chef auf mir, schob mir Instrumente in die Nase, diagnostizierte und fotografierte meine arme septale Abweichung. Ich war sicher, dass ich sie schon jahrelang hatte, und nie hatte sie mich auch nur im Geringsten gestört. Jetzt allerdings, wo mir offiziell gesagt wurde, dass ich rechts nicht atmen könnte, hatte ich sofort Beschwerden. Den ganzen restlichen Tag war ich auf meine Nase fixiert und konnte kaum atmen, fühlte akuten Sauerstoffmangel. Dr. Goodes Diagnose führte sofort zu psychosomatischen Störungen. Ich konnte kaum einschlafen, aus Angst, in meinem Schlaf einen Atemstillstand zu erleiden und zu sterben. Der nächste Tag war noch schlimmer. Das steigerte sich bis zum Wochenende so sehr, dass ich mich schon in der darauffolgenden Woche operieren ließ. Alles nur wegen dieser idiotischen Rhinometer-Maschine. Doch eigenartigerweise fühlte ich mich nach der Operation wirklich wesentlich besser und konnte freier atmen. Solche Sachen passierten, wenn man für Dr. Goode arbeitete.
    Neben meiner Arbeit mit den Ohren arbeitete ich noch in Labors, die sich unter anderem mit neurologischer Reparatur, Lasertechnik, Wiederherstellungschirurgie, Zahnimplantaten und mandibulärer Wiederherstellung befassten. Es gab unzählige Projekte, an denen ich mich beteiligen konnte, wenn ich bereit war, alles für die Forschung aufzugeben. Die Ärzte und MD PhDs, die ihre Forschung durch Stipendien und Stiftungsgelder finanzierten, arbeiteten meist zusätzlich an den Kliniken oder im OP , was bedeutete, dass sie ihre Forschungen oft nur mittels Fernsteuerung betreiben konnten. So wichtig ihnen auch die Forschungsarbeit war, ein kranker Patient mit ernsthaften Problemen hatte immer Vorrang. Sie eilten in die Labors, setzten die Geräte in Gang und fingen an, schon ging der Piepser los, und sie mussten zurück ins Spital oder in die Klinik. Viele konnten zwar durchaus Forschungsgelder auftreiben, aber nicht genug, um davon noch einen Vollzeit-Assistenten zu bezahlen. Turnusärzte wiederum hatten andere zeitliche Verpflichtungen und Prüfungen, waren zwar mit Theorie vollgestopft, hatten aber meist wenig praktische technische Erfahrung. Sie konnten nicht aufgrund knapper Anweisungen die Geräte und das Material zusammensuchen, um Experimente zu beginnen. Da sie erst im Turnus waren, verfügten sie auch nicht über die entsprechenden Beziehungen, um sich im bürokratischen Labyrinth die nötigen Materialien zu beschaffen. Sie waren noch zu unerfahren, während länger gediente Forscher auf die PhD-Studenten zurückgriffen. Doch dazu fehlten den jungen Forschern die Zeit und die Erfahrung. Ein paar gute Laborassistenten waren da schon das höchste der Gefühle.
    Fatalerweise führte das immer wieder dazu, dass Projekte eingestellt wurden oder Forscher ihre Laborrechte verloren. Ich habe leider im Laufe der Jahre viele Projekte auf diese Art sterben sehen.
    Ich erwarb mir bald den Ruf, in den Labors alles zum Funktionieren zu bringen. Geräte aufzubauen, zu kalibrieren und Fehler zu beseitigen lag mir im Blut. In meiner Jugend im Silicon Valley hatte ich stundenlang Second-Hand-Shops nach Laborausstattung durchkämmt und wusste daher, wo man diverse Teile auftreiben konnte. Ich kannte das Angebot von Haltek, und immer, wenn etwas kaputt ging oder wir Ersatzteile brauchten, konnte ich das meist noch am selben Tag auftreiben. Für einen Pappenstiel beschaffte ich oft voll funktionsfähige, gebrauchte Geräte (das mache ich noch immer, nur jetzt auf eBay). Bald half ich zusätzlich zu meiner normalen Laborarbeit noch in Bereichen wie der ophtamologischen Forschung, der Revaskularisation mit Hautlappen, der Reparatur von Gesichtsnerven, beim Trommelfellersatz, bei Collagenstützen für Nerven, magnetischen Implantaten zur Gefäßstützung, Zahnimplantaten. Ich nahm dafür keine Bezahlung, sondern arbeitete „für eine Pizza“, wie ich immer sagte.
    Nach und nach lernte ich wirklich gut mit Computern umzugehen. Das waren damals noch die Anfangszeiten der automatischen Datenverarbeitung, und Systeme, um Daten innerhalb eines vorgegebenen Rahmens zu bestimmten Zeitpunkten in einer bestimmten Geschwindigkeit aufzuzeichnen und in brauchbare, gespeicherte Files zu übertragen, waren keineswegs Standard. Kaum etwas konnte auf dem PC erledigt werden, Tests waren nicht automatisiert und erforderten ständige Überwachung und jede Menge Zeit. Die meisten Daten wurden noch auf Kurvenschreibern und

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