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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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großartigen Ehrungen sein würde.
    Neben meiner Arbeit besuchte ich immer Weiterbildungskurse, und ich las immer alles, was mir unterkam. Als ich daher immer wieder die Patentschriften über die Technologie mit „Direct Drive“ las, fiel mir auf, dass alle anderen Arten, das menschliche Ohr zu stimulieren, sich zunehmend ähnlich wurden. Je mehr ich diesen Punkt recherchierte, umso eindeutiger war diese Tendenz. Trotz unterschiedlicher Bauarten und ihrer jeweiligen Vorteile hatten sie alle eine Gemeinsamkeit: Sie gingen von der gleichen Optimierungsperspektive aus. Je mehr ich mich in dieses Problem vertiefte, desto besorgter wurde ich. Ich fand Sätze, die meiner Meinung nach totales Unverständnis dafür erkennen ließen, wie klein die Bewegung im Ohr wirklich war.
    Und da erkannte ich: Ein direkt angetriebenes Gerät musste sich nur wenige Mikronen bewegen, eine so kleine Erhöhung, dass man sie mit dem Herzschlag einer Ameise vergleichen kann. Das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich auf etwas Neues gestoßen war – eine neue Perspektive, die den Unterschied ausmachte.
    Während meiner Forschungsjahre befreundete ich mich mit Dr. Charlie Long. Charlie war ein MD PhD in Stanford, ein Chirurg und Kliniker, der sich für Forschung mehr interessierte als die meisten. Sein Hauptforschungsgebiet waren Knochenleitungshörimplantate; insbesondere interessierte ihn der Xomed Audiant, ein neues transkutanes Gerät, das von Dr. Hough und Dr. Dromer am Hough Institut in Oklahoma entwickelt worden war. Das Gerät war das erste transkutane Knochenleitungshörimplantat, das von der FDA genehmigt wurde. Das Implantat wurde zur Behandlung von Schallleitungs- und gemischtem Gehörverlust eingesetzt. Man konnte damit chronischen Schallleitungshörverlust behandeln, ohne eine Schraube aus der Seite des Kopfes herausstehen lassen zu müssen. Das klingt ein bisschen brutal, aber das einzige dem Xomed Audiant vergleichbare Gerät hieß BAHA (Bone Anchored Hearing Aid). Ausgehend von der Zahnimplantat-Technologie verwendete das BAHA eine perkutane Schraube, die am Schädelknochen befestigt wurde. Für mich hatte BAHA mehr Gemeinsamkeiten mit einem Implantat und war trotz seines Namens kein Hörgerät. Das BAHA ist das einzige perkutane medizinische Gerät, das auch heute noch in der Otologie zur Behandlung von Gehörverlust verwendet wird. Wenn das System aktiviert ist, hört der Patient durch die Knochenübertragung.
    Der Xomed Audiant versuchte durch ein transkutanes Konzept das offensichtliche Problem der perkutanen, die Haut durchbohrenden Schraube zu lösen; anders gesagt, eine offene Wunde zu vermeiden. Für den Audianten wird in einem simplen ambulanten Eingriff ein dort verbleibendes magnetisches Teil an dem Mastoiden des Schädels angebracht. Ein äußeres schallverarbeitendes Teil hinter dem Ohr überträgt ein elektromagnetisches Signal zu dem Magneten und verursacht so Schwingungen. Das Gerät war theoretisch stark genug, um reinen Schallleitungshörverlust zu behandeln, aber wenn es zu laut eingestellt war, begann der äußere Teil des Audianten so stark zu vibrieren, dass er sich vom Kopf des Patienten löste und zu Boden fiel.
    Dr. Long interessierte sich sehr für das Konzept des Audianten und seine Probleme, und er dachte, er könne ihn verbessern. Er wollte wissen, für welches Spektrum der Indikationen er am besten eingesetzt werden könnte. Da er untertags an der Klinik tätig war, dort operieren und unterrichten musste, arbeitete er meist in der Nacht an seiner Forschung. Oft rief mich Charlie um fünf Uhr nachmittags an, um zu fragen, ob ich wieder eine Nachtforschungsschicht einlegen könnte. Dann rannte ich in sein Labor und arbeitete mit ihm, besonders wenn er die Pizza kaufte. Er hatte eine neue Idee zur Befestigung des Gerätes, verließ sich aber auf ein schrecklich kompliziertes Versuchssystem. Ich half ihm, so gut es ging. Dr. Longs hochintelligenter und inquisitorischer Geist lieferte einige sehr gute Vorschläge zur Verbesserung des Audianten, und wir dachten, dass man mit zusätzlicher Ingenieursarbeit das Gerät für Patienten wesentlich attraktiver machen könnte.
    In unserer Freizeit gingen Dr. Long und ich manchmal miteinander windsurfen, und selbst dann verbrachten wir Stunden damit, über Formen von Hörgeräten und bessere Messungen zu grübeln, besonders an windstillen Tagen. Charlie half mir, einen äußerst sensiblen Versuchsaufbau zu entwickeln, der den Druck im Innenohr messen und

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