... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)
durchgeschickt, den ich von Stus Laser hatte. Dann hab ich einen Aufbau gemacht und das Ganze durchgeschickt, während ich den Abstand angepasst hab. Das Übliche halt“, sagte ich.
„Und das hat funktioniert?“, fragte Goode, offensichtlich überrascht.
„Ja! Ich weiß, was Sie gesagt haben, aber ich wusste, es würde funktionieren.“
„Wahnsinn! Das muss ich mir sofort anschauen!“ Goode war überglücklich.
Wir rannten ins Labor, das sich total verändert hatte, seit Goode es zum letzten Mal besucht hatte.
Bevor wir die Tür öffneten, sagte ich: „Da ist noch was, das Sie wissen sollten, bevor wir hineingehen. Ich musste den Doppler-Laser von der Decke hängen lassen. Aber regen Sie sich nicht auf. Er ist abgesichert.“
Ich öffnete die Tür und Goode sah den Laser, sein wertvollstes und teuerstes Laborgerät, von der Schiene mit dem Gelenkarm und dem Mikroskop herunterhängen, das Ganze beschwert mit den tausend Pfund schweren Sandsäcken, die ich angebracht hatte. Ein riesiger, schwerer medizinischer Untersuchungsstuhl in Liegeposition war am Boden festgeschraubt. An strategischen Stellen waren Monitore und Oszilloskope angebracht, so dass der Systemoperator alles überwachen konnte. Geräte im Wert von ungefähr einer halben Million Dollar waren zu einer neuen Sonderanfertigung zusammengestellt worden, die das lebendige menschliche Ohr mit nie dagewesener Präzision messen konnte.
„Oh Gott, Geoff! Was hast du da gemacht? Was zum Teufel hast du da gemacht?“
„Es funktioniert! Es funktioniert wirklich!“ Mein Bruder war noch da, also zeigten wir Dr. Goode, wie es bei seinem Ohr funktionierte.
Als er beobachtete, wie wir den Laserstrahl durch das Mikroskop auf das Ziel richteten, das wir auf Michaels Trommelfell platziert hatten, konnte sich Dr. Goode nicht mehr halten.
„Unglaublich! Fantastisch! Wahnsinn! Zum ersten Mal! Wir müssen das sofort aufschreiben und veröffentlichen!“
„Dr. Goode, dazu brauchen wir aber Jont Allen. Ich brauche seine Hilfe mit der Software.“
„Bewilligt!“, versprach Goode.
In nicht einmal zwei Wochen war Jont Allen bei uns im Labor. Jont Allen ist einer der weltweit anerkannten Experten für Gehörfragen. Er arbeitete auch von Beginn an mit Fred Waldhour an der ReSound-Technologie in den Bell-Labors zusammen. Für mich war Jont ein Genie, besonders was Signalverarbeitung und Analyse betraf, und ich bin einer der wenigen, die wissen, wie viel ihm das Gebiet der Biomechanik des Hörens verdankt. Ich lernte Jont 1988 bei ReSound kennen, wo wir beide als Konsulenten arbeiteten, und ich lernte ihn ziemlich gut kennen. Er half mir mit meiner frühen LDV -Arbeit in den ReSound Labs und war voll von Ideen, von denen viele äußerst brauchbar waren. Ich glaube, ReSound versuchte Jont in Vollzeit zu verpflichten, aber er ist nie nach Kalifornien übersiedelt.
Man musste viel Zeit mit Jont verbringen, bevor man verstand, worauf er hinauswollte. Insofern war er Dr. Goode ähnlich. Wahrscheinlich gibt es auf der ganzen Welt nur einige wenige, die verstehen, wovon Jont eigentlich spricht, und ich sehe das als Kompliment an. Er war genial, und Dr. Goode und ich wussten beide, dass nur er uns helfen konnte, den LDV weiterzuentwickeln.
Wir hatten den neuen Laser und ziemlich primitive Software, die ich zusammengeschustert hatte. Das funktionierte zwar, aber sehr schwerfällig, und der Geräuschpegel für das Testsystem konnte nur um ungefähr zehn Dezibel reduziert werden. Ich brauchte mindestens weitere 20 Dezibel für ein System, das rasch viele lebende menschliche Ohren messen konnte. Das war noch nie gemacht worden, und wir brauchten eine große Anzahl von Testpersonen (ich plante mindestens 100 menschliche Ohren zu untersuchen), um die Schwingungsmuster des Ohres in Relation zum Schalleinsatz festzustellen. Der DSP -Vorstand schrieb uns Fortran zum Programmieren vor, aber ich hielt Fortran für eine schreckliche Softwaresprache. Wir brauchten Jont Allen ganz dringend.
Irgendwie konnte Dr. Goode Jont überreden, mit uns im Labor zu arbeiten. Drei Tage lang erklärte ich Jont, was die Software alles können sollte, was wir brauchten, um sie selbstkalibrierend zu machen, die Signaltypen, die unterschiedlichen Niveaus, wie die Kurvenformen aussehen sollten, und wie die endgültigen Daten aufbereitet werden sollten, damit ich sie in meiner Analysesoftware einsetzen konnte. Wir begannen an einem Freitagmorgen, und bis Sonntagabend hatten wir es geschafft.
Zu
Weitere Kostenlose Bücher