... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)
beibringen, dass er das Geschäft verloren hat?“
Jetzt erst verstand ich, dass Ron hinter der Szene versucht hatte, Pete zu pushen, und wahrscheinlich mindestens genauso frustriert war wie ich, dass da nur so langsam was weiterging.
„Weißt du, Ron, ich glaube, Coral kann noch immer als Investor einsteigen“, bot ich ihm an.
Coral konnte tatsächlich als Erstrundeninvestor teilnehmen. Aber ich schaffte es nicht, für Ron die entsprechenden Aktien aufzutreiben. Jahrelang wollte ich Ron entschädigen, indem ich versuchte, ihm einige meiner eigenen Aktien zu übertragen, aber mein Chef hat mir mehrere Male eindeutig klar gemacht, dass er das nicht billigte. Es war nicht das letzte Mal, dass ich mich in einer Zwickmühle befand, wo ich nicht so handeln konnte, wie ich wollte. Ich konnte das nie wieder gutmachen, und das bedaure ich heute noch.
In rasendem Tempo erledigte Petri die Due-Diligence-Arbeit. Sie überprüften mich und alle meine Referenzen, riefen das Team in Oklahoma an und sprachen mit meinen Patentanwälten. Er ließ Jim Heslin von Townsend, Townsend and Crew eine Patentanalyse meiner Arbeit erstellen, um sicherzugehen, dass ich nicht irgendwelche Patentrechte verletzte. Jim Heslin ging alle anderen Arbeiten durch und schrieb zurück, dass seiner Meinung nach FMT wirklich eine Neuheit darstellte, sehr wahrscheinlich ein Patent erhalten würde und keinerlei andere Arbeiten und Patente verletzte, die er finden konnte. Petri veranlasste andere Anwälte, mit Hans und Prof. Fisch zu sprechen, die bisherigen Unterlagen zu überprüfen usw. Es war alles in Ordnung.
Petri sagte uns, dass wir vier anderen VC -Firmen genau vier Pitches anbieten würden. Petri wollte noch zwei weitere VC -Gesellschaften dabei haben. B. J. hat für Pete und Coral einen Teil des Investmentgeldes erhalten, aber das gefiel Harry nicht, und so machten wir die Transaktion mit den anderen Firmen.
In den VC -Firmen auf der Sand Hill Road hielt man Symphonix für einen heißen Tipp. Wir boten es Mayfield Venture Partners an.
Auf dem Weg dorthin ließ Harry den Blick nach oben schweifen und strahlte: „Mayfield. Wie sich die Zeiten ändern!“
Wir gingen in den Konferenzraum von Mayfield, und ich begann meinen alten, vertrauenswürdigen Projektor zu installieren.
„Ich glaub’s nicht, dass du mit so einem Ramsch zu Mayfield kommst!“, regte Harry sich auf und besorgte für den nächsten Tag einen neuen Projektor.
Harry schob mir einen Zettel zu: „Sag nichts Geheimes. Die Räume könnten Mikrofone haben.“
Ich schaute Harry an und fragte mit lauter Stimme: „Was glaubst du, welche Mikrofone sie verwenden würden, Harry? Denn ich habe gelernt, dass man Mikrofone sehr sorgfältig auswählen muss.“
Harry starrte mich entsetzt an. „Sei einfach still!“, zischte er mir zu.
Offenbar hat er den Witz nicht verstanden.
Auf uns müssen echt hohe Erwartungen gesetzt worden sein, denn jeder von Mayfield war bei der Präsentation von Symphonix dabei. Die Leute mussten stehen. Sie hatten sogar ihre Personalchefs dabei. Harry riss die Präsentation an sich, aber ich war auch gut.
Kaum waren wir bei der Tür draußen und fuhren zurück nach Sierra, rief schon Petri an: „Mayfield ist dabei!“
Harry und ich gaben uns High Five, und Harry war wie berauscht.
„Mayfield! Wir haben Mayfield! Wie sich die Welt verändert hat!“, rief er.
Wir hielten noch einige Präsentationen vor anderen Gruppen, Bankern und den Venture-Law-Group-Anwälten. Noch vor zwei Wochen kämpften wir um die Finanzierung, und jetzt wollten so viele ihr Geld in Symphonix investieren, dass wir Investoren ablehnen mussten. Wir hatten es geschafft – vorläufig.
Das Mayfield-Team war dabei, aber sie wollten Dr. Goode treffen und das Labor mit dem Laser-Doppler sehen. Harry war schon früher mit Peter Hertzmann in meinem Labor gewesen, wo ich ihm die Prototypen gezeigt hatte. Peter wollte sich anschauen, wie ich einige Gehörknöchelchen mit einem von Stu Harmons Lasern zertrümmerte, also führte ich das vor. Als die Knöchelchen in einer Rauchwolke verschwanden, kicherten wir beide wie Schulkinder. Vor den Mayfield-Leuten ging es sehr professionell zu. Wir versammelten uns in dem kleinen Konferenzzimmer, und Dr. Goode hielt seinen Vortrag über die Geschichte von Hörimplantaten, ReSound und die Vor- und Nachteile von Mittelohrimplantaten.
Mike Levinthal von Mayfield wollte dann wissen: „Warum ist ReSound, Sie und Dr. Perkins, nicht an dem FMT
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