... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)
Stühle und einen kleinen Konferenztisch, sodass bis zu vier Leute hier sitzen können.“
Jeff und Harry marschierten durch das Gebäude, und ich saß auf einem Karton in meinem Büro. Es passierte wirklich. Wir waren ein richtiges Startup. Die weißen Wände und leeren Räume und die F&E-Labors, die auf ihre Labortische warteten, erinnerten mich an die Szene in meiner Jugend, als InterDesign in sein erstes Gebäude zog. Dieses hier wird meines sein. Wie sich die Welt verändert hat!
Meinen Posten bei Dr. Goode aufzugeben fiel mir sehr schwer. Ich hatte diese Arbeit für Dr. Goode geliebt und wusste, dass diese Gelegenheit unbezahlbar gewesen war. Er hat mich zweifelsohne geprägt und der Gehörforschung seinen Stempel aufgedrückt. Er war höflich und wünschte mir alles Gute. Die meisten meiner Kollegen freuten sich mit mir, und man versicherte mir, ich könne jederzeit wieder zurückkommen, sollte das nötig sein.
Dr. Goode ermahnte mich, alles für meinen Nachfolger aufzuschreiben. Das Eigenartige ist, dass es mir sogar jetzt noch, nach Jahren, irgendwie vorkommt, als würde ich für Dr. Goode arbeiten. Wahrscheinlich werde ich das auch immer.
Bald nach meiner Kündigung gab ich im Haus meiner Eltern eine große Party, um die Geburt von Symphonix zu feiern. Ich heuerte eine neunköpfige Band an und kaufte Berge von mexikanischem Essen. Wir müssen fast hundert Leute beim Barbecue am Pool gewesen sein. Alle meine Freunde und Laborkollegen waren da, Harry und seine Frau Susan, Dr. Goode, die Camenzinds mit Hans. Ein Überraschungsgast war Mr. Harvey Day, mein High-School-Lehrer für Schwerhörige.
„Geoff! Du hast es weit gebracht. Ich bin sehr stolz auf dich!“, sagte er.
Es war ein schöner Tag.
Im Oktober 1994 schlossen Harry und ich die Symphonix-Transaktion ab. Wir zogen in das neue Gebäude ein und begannen mit dem Aufbau der Firma. Wir hatten viele Bewerbergespräche, um das Team von Symphonix zusammenzustellen. Harry war sehr zufrieden. Nur die Tatsache, dass Pete McNerney mit B. J. und Petri gearbeitet hatte und Coral eine der am Deal beteiligten VC -Firmen war, war ein Wermutstropfen.
Ganz habe ich nie verstanden, was Harry gegen Pete und Coral Ventures einzuwenden hatte. Pete McNerney schien mir in Ordnung zu sein, und da er nicht mehr federführend war, würden sich Harrys Bedenken schon zerstreuen, meinte ich. Doch nein. Aus irgendwelchen mir nicht bekannten oder vielleicht aus gar keinen besonderen Gründen blieb das ein wunder Punkt. Auch Karen Bozie, die damals als Junior Associate mit Coral Ventures arbeitete, verstand es nicht.
Als ich sie fragte, zuckte sie nur mit den Schultern und meinte: „Keine Ahnung. Bei diesen Geschäften weiß man nie, was passiert. In der Hitze des Gefechts werden da manche Sachen grundlos überbewertet und dramatisiert. Zu viel Lärm um nichts.“
Harry war zweifelsohne ein sehr temperamentvoller Mann.
Als er eines Tages gerade mit den Coral-Leuten telefoniert hatte, die ein paar Unterlagen brauchten, stand er am Faxgerät und sagte zu mir: „Eigentlich ist nur der kleine Börsenmakler von deinem Freund daran schuld, dass ich mich mit diesen Leuten abgeben muss.“
Ich versuchte noch einige Male, Ron ein paar Erstaktien zukommen zu lassen, bis eines Tages B. J. zu mir sagte: „Ron ist mein Börsenmakler. Ich werde mich darum kümmern.“
Seit diesem Zeitpunkt brachte Harry jedes Mal Ron Antipa aufs Tapet, wenn er mit mir böse war. Ich habe gelernt, zwei Themen in Harrys Gegenwart absolut zu vermeiden: Coral und Ron Antipa.
Immer wieder rief mich Ron an und fragte, ob er ein paar Aktien haben könne, doch ich sagte ihm: „Sprich mit B. J. Ich darf da nicht dran rühren.“
Dann rief mich eines Tages Don Lucas Jr. an, der damals seine eigene Venture-Gruppe aufzog.
„Du musst Ron etwas von deinen Aktien geben. Ich denke 50.000 Stück wären gerade richtig.“
Das haute mich um. Es war ein großes Aktienpaket, und ich wusste nicht einmal, ob das möglich wäre. Außerdem hing mir die ganze Sache langsam zum Hals heraus. Ich erzählte Harry davon, der sofort auf 180 war.
„Jetzt hab ich das aber satt!“, schrie er mich an. „Ich ruf jetzt Don Sr. an!“ Er schlug die Tür zu und ich hörte, wie er ins Telefon brüllte. Er war eben sehr temperamentvoll.
Schließlich kam er aus seinem Büro und sagte: „Zum letzten Mal, ich hab mich um Antipa gekümmert und ich will nichts mehr darüber hören.“
„Botschaft verstanden“, antwortete ich,
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