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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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versprach, mir, eine Kopie seiner Arbeit zu schicken, tat es aber nicht. Sonst hätte ich seinen Namen und Zitate aus dem Bericht bringen können. Aber Scotty hatte irgendwo Recht, und ich muss mein Dasein als Cyborg in meinem Lebenslauf nachtragen. 7
    Zu meinem Verantwortungsbereich bei Symphonix zählte auch die Beobachtung der Konkurrenz und der Industrie. Ich hielt auch viele wissenschaftliche Vorträge, unterstützte die Grundlagenforschung und besuchte darüber hinaus fast alle Fachkonferenzen in den Vereinigten Staaten und Europa. Harry und der Aufsichtsrat machten sich große Sorgen, dass sich irgendwer Symphonix schnappen könnte, also verfasste ich monatliche Updates über die Konkurrenz.
    1996 besuchte ich in Asilomar in Monterrey, Kalifornien, eine Tagung, die sich primär mit Cochlea-Implantaten befasste. Es war die beste Tagung über Cochlea-Implantate, auf der ich je gewesen war, und ich fand das wissenschaftliche Niveau beachtlich.
    Beim Konferenzdinner saß ich neben einem Herrn, den ich noch nie gesehen hatte, und wir begannen uns zu unterhalten. Kurz danach setzte sich eine sehr hübsche junge Frau neben ihn. Wir stellten uns gegenseitig vor, der Herr dabei mit deutschem Akzent.
    „Ich bin Erwin Hochmair“, sagte er.
    Ich war so verblüfft, dass meine Gabel in der Luft stehenblieb. „Erwin Hochmair!“, ich schrie fast vor Aufregung.
    „Ich habe alle Werke von Ihnen und Ihrem Bruder gelesen! Sie sind der Schlüssel für die Telemetrie, die ich verwende. Verstehen die Leute überhaupt, wie wichtig Ihr Beitrag auf diesem Gebiet ist!?“
    Erwin schaute mich verwirrt und besorgt an. „Welcher Bruder?“, fragte er.
    Ich sprach ein bisschen langsamer, weil ich dachte, er hätte mich vielleicht nicht verstanden.
    „Ich meine Sie und Ihren Bruder Ingeborg“, erklärte ich.
    Jetzt schaute er überrascht und erstaunt hoch. „Oh, Sie meinen meine Frau, Ingeborg! Darf ich Ihnen Ingeborg Hochmair vorstellen.“ Damit zeigte er auf die Frau neben ihm.
    „Heißt das, dass ich all die Jahre geglaubt habe, dass Sie und Ingeborg Brüder wären, und jetzt komme ich drauf, dass Ingeborg diese schöne Dame und Ihre Frau ist? Das sagt ja alles über mich.“
    Zum Glück haben die Hochmairs Sinn für Humor und mussten sehr lachen. Wie jeder ernsthafte Skifahrer kannte ich Ingemar Stenmark vom schwedischen Olympia-Skiteam in den 70ern und 80ern, den vielleicht besten Slalomfahrer aller Zeiten. Ich kannte auch einige Brüderpaare, die zusammen in der Forschung arbeiteten, sogar eines in Stanford. Auch muss ich sagen, dass in allen technischen Vorlesungen, die ich besucht hatte, die Zahl der Frauen an einer Hand abzuzählen war, also bekenne ich mich eines männlichen Vorurteils für schuldig. Dennoch war ich erstaunt, ein Ehepaar zu treffen. Das war in etwa so, als hätte ich Marie und Pierre Curie getroffen. So hoch schätzte ich auch ihre Arbeit.
    Man sagt, dass man niemals eine zweite Chance für den ersten Eindruck erhält. Nun hatte ich ja sicher Eindruck gemacht, wenn auch nicht den erwünschten. Hätte ich ihre wichtige Rolle in meinem späteren Leben geahnt, hätte ich mich sicher mehr angestrengt. Aber wenigstens würden sie sich an mich erinnern.
    Ich machte Sabina den Heiratsantrag im Cash Store Restaurant in Davenport, Kalifornien, gegenüber dem alten Davenport Pier. Nachdem sie „Ja“ gesagt hatte, feierten wir in Capitola. Einige Monate später, am 13. September 1997 heirateten wir im Monterrey Plaza Hotel in der Cannery Row in Monterrey. Es war ein perfekter Tag: 24 Grad Celsius, klare Luft mit einer Aussicht über die Bay bis nach Santa Cruz, meinem bevorzugten Surfgebiet. Die Zeremonie fand auf einem Pier über einer Stelle statt, von der aus ich schon oft tauchen gegangen war. Ein schöner Tag und eine wunderbare Hochzeit. Es war auch ein Fest für die Firma: Außer Harry und fast der kompletten Belegschaft von Symphonix waren unter unseren Gästen auch der Aufsichtsrat und sogar einige unserer Hauptinvestoren.
    Symphonix stellte weltweit ungefähr 80 Leute an. In Europa wurden wir 1998 zugelassen, und auch in den USA liefen die klinischen Zulassungsverfahren gut. Harry und der Aufsichtsrat dachten, es wäre ein günstiger Zeitpunkt, sich auf dem öffentlichen Markt und nicht nur weiter bei privaten Investoren nach zusätzlichen Geldern umzusehen. Wir stellten unsere Dia-Shows zusammen, aber die Märkte waren nicht bereit, die Firma an die Börse zu bringen. Der Punkt bei einer VC

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