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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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darüber reden.«
Tucker: »Bist du die ganze Nacht hier gesessen?«
SlingBlade: »ICH MÖCHTE NICHT DARÜBER REDEN. Gott hasst mich offensichtlich. ER HASST MICH. Nie funktioniert etwas. ALLES, WAS ICH MÖCHTE, SIND RUHE UND FRIEDEN UND EIN LEBEN MIT MEINEM NINTENDO UND MEINEN COMICS. IST DAS ZU VIEL VERLANGT?«
    Ein paar Stunden später hatte er sich beruhigt, und ich erfuhr, was geschehen war: Als er auf der Autobahn nach Hause gefahren war, hatte es stark geregnet. Er fuhr auf der rechten Spur und war wegen der Zurückweisung immer noch auf sich selbst wütend. Dabei bemerkte er nicht, dass er sich im toten Winkel eines Trucks befand. Das ging ihm erst auf, als der Truck von der linken auf seine Spur wechselte, um eine Ausfahrt zu nehmen. SlingBlade musste hart ausweichen, um nicht mit dem Truck zusammenzustoßen, und da er schnell fuhr und die Straße nass war, endete die Sache mit 60 Meilen pro Stunde an einem Straßenschild.
    Er fuhr mit der Stoßstange gegen das Schild, das auf die Motorhaube knallte und eine große Delle hinterließ. Dann machte das Auto einen Salto und knallte aufs Dach, wobei die vordere und die hintere Windschutzscheibe zerbrachen. Das Schild lag schließlich hinter ihm. Der Truck fuhr weiter und bekam gar nicht mit, was er angerichtet hatte. In SlingBlades eigenen Worten:
    SlingBlade: »Nachdem das Straßenschild mein Auto zerstört hatte, bin ich auf die Bremse getreten und habe angehalten. Als mein Puls endlich wieder unter 200 lag, konnte ich meine Finger vom Lenkrad nehmen und allen großen und kleinen Gottheiten dafür danken, dass ich noch am Leben war. Ich musste die vordere und hintere Windschutzscheibe ganz herausschlagen, weil sie zerbrochen waren und Splitter in den Wagen fielen. Als meine Motorik endlich wieder zum Fahren reichte, hab ich mich aus dem Staub gemacht und dabei festgestellt, dass die Götter mich, obwohl sie gerade mein Leben gerettet hatten, immer noch verhöhnten. Jeder Regentropfen, der durch die kaputte Windschutzscheibe auf mein Gesicht spritzte, war ein Beweis dafür.«
    Tucker (nur mit Mühe das Lachen unterdrückend): »Das ist echt SCHEISSE!«
SlingBlade: »Ja, das ist es. Willkommen in meinem Leben.«
Tucker: »Langsam, Junge – vielleicht fickt dich das Schicksal ins Knie, aber ich ficke das Schicksal zurück.«
    Dann erzählte ich ihm die Geschichte mit dem Spülkasten. Obwohl er sagte, dass ich ein schlechter Mensch sei, war dies eines der wenigen Male, dass ich ein richtig warmes Lächeln über sein Gesicht huschen sah, auch wenn es nur ganz kurz aufleuchtete.
    »Ich bevorzuge › vaginal unterversorgt ‹ «
    Im Sommer nach unserem zweiten Studienjahr haben SlingBlade und ich in der gleichen Anwaltskanzlei volontiert. Ein Abend in diesem Sommer sagt viel über unsere Freundschaft im Allgemeinen und SlingBlade als Mensch im Besonderen aus:
    Wir lebten südlich von San Francisco und fuhren wegen einer Party Richtung Stadt. Unterwegs überfuhr vor uns ein Polizist, der weder in Eile war noch Sirene oder Blaulicht anhatte, ein Stopplicht. SlingBlade war total außer sich. Obwohl er mit mir befreundet ist, ist SlingBlade ein sehr moralischer Mensch mit einem großen Gerechtigkeitssinn. Für ihn gibt es nur Recht oder Unrecht, und dieser Polizist war im Unrecht. Also begann er zu hupen, die Lichthupe zu benutzen und Zeichen zu geben, dass der Polizist rechts ranfahren sollte.
    Tucker: »Was machst du denn? Das ist ein Polizist!«
SlingBlade: »ICH WERD IHN ANZEIGEN! ER HAT EIN STOPPSCHILD ÜBERFAHREN!«
Tucker: »Was soll der Scheiß? Bist du verrückt?«
SlingBlade: »Gib mir dein Handy. Ich ruf die 91 1 [7] .«
    Zum Glück konnte er die Hände nicht lange genug vom Steuer nehmen, um mir das Handy zu entreißen. Schließlich beruhigte er sich, und wir kamen auf der Party an. Es handelte sich um die Eröffnungsparty für eine Firma namens Eveo.com in einer Art Club namens »Ruby Skye«. Wir waren kaum da, als zwei stark geschminkte Mädchen in Ausgehkluft auf mich zukamen:
    Mädchen 1: »Heilige Scheiße! Ich kenn dich!«
Tucker: »Ich bin sicher nicht der Vater deines Kindes.«
Sie kicherte ein wenig und schenkte mir ein kokettes Lächeln.
Tucker: »Kleiner Scherz, woher kennst du mich denn?«
Mädchen 1: »Du bist der Typ mit der Website mit dem Bewerbungs formular für ein Date.« (Das war damals ’ne wichtige Sache für mich, da auf meiner Website – abgesehen von dem Dateantrag – kaum Verkehr herrschte.)
SlingBlade: »Großer Gott! Was sind

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