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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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Holzfußboden. Wir hämmern an die Schlafzimmertür, bis GoldenBoy aufsteht. »ZEIT ZUM SAUFEN!« Er schaut uns an, als wären wir tollwütige, wilde Tiere, die seine Kinder fressen wol len. Er knallt die Tür zu und geht wieder ins Bett.
    8.03 Uhr: Hate und ich köpfen unser erstes Bier.
    8.05 Uhr: Hate und ich köpfen unser zweites Bier.
    8.08 Uhr: Hate und ich köpfen unser drittes Bier. Ich behaupte, dass ich Hate unter den Tisch trinken kann. Hate lacht: »Kann losgehen, Max.«
    8.30 Uhr: Nachdem wir unser drittes Bier in Folge runtergeschüttet haben, spüre ich die Brühe in meinem Magen herumschwappen. Trinken am Morgen = keine gute Entscheidung.
    9.17 Uhr: Ich bin bei meinem achten Morgenbier und schaue mich schon nach Plätzen zum Kotzen um. Hate behält seine Geschwindigkeit bei. Mir wird klar, dass Hate mich tatsächlich unter den Tisch saufen kann.
    10.00 Uhr: Dass ich nicht mehr kann, kümmert Hate nicht. Er gießt sich weiterhin wie besessen Alkoholisches in den Hals. Er stampft durch das Apartment und ruft nach uns. »LOS, MAX, WO VERFICKT NOCH MAL STECKST DU? YYYÄÄÄÄÄÄÄÄA A … GoldenBoy, beweg deinen Arsch hierher. Bloody Marys, eine für jeden, DICH UND MICH. Max ist schon komplett im Arsch. Du kannst dir doch auch von GoldenWife helfen lassen. MAX, DU PUSSY!«
    11.00 Uhr: Wir steigen ins Auto und sammeln noch ein paar Kommilitonen von GoldenBoy auf, die wegen Foxfield in der Stadt sind. Hate hat vom aggressiven Trinken auf Kampftrinken umgeschaltet. Er attackiert die Biere geradezu.
    Er lehnt sich mit dem kompletten Oberkörper aus dem hinteren Seitenfenster und schreit in Richtung jedes weiblichen Lebewesens: »WWAAAAUUUUUUHHHHHHH! ZEIG UNS DEINE TITTEN!«
    11.15 Uhr: GoldenBoy erzählt mir, dass trotz der Unmengen an heißen Fegern, die in Foxfield herumstreunen, dort keine Anmache läuft. Es sei mehr eine Art soziales Saufereignis. Ich frage ihn, ob er weiß, mit wem er redet. Er verdreht die Augen und wünscht mir herablassend viel Glück. GoldenBoy hat mir den Fehdehandschuh hingeworfen. Natürlich hebe ich ihn auf und schlage ihm damit ins Gesicht: »Arschficker! Was fällt dir ein, meine Flachlegkompetenz derart anzuzweifeln! Wart’s ab: Ich bagger vor deinen Augen eine Alte an, und du darfst danach an meinem Finger riechen.«
    12.00 Uhr: Wir kommen an. Das Gelände reicht bis an den Horizont, ein endloser Acker voller haariger, retardierter Studentenverbindungsbrüder in gestreiften Hemden und roten Hosen, dazu bereit, über kaltes Bier und minderjährige Mädchen herzufallen. Das ist irgendwie unfair.
    12.01 Uhr: Ich sehe den ersten leicht bekleideten scharfen Feger und breche mir beim Anstarren fast das Genick. Die Szene wird an diesem Tag noch ungefähr 1200 Wiederholungen erleben.
    12.13 Uhr: Wir kommen am Zelt von GoldenBoys Freunden an. Er versucht, uns vorzustellen, aber Hate fegt jeden aus dem Weg und stürzt sich auf die Fried-Chicken-Vorräte. Gelegentlich blickt er auf, um jemanden zu grüßen, nuschelt irgendwas komplett Unverständliches in der Art von »weniger reden – mehr essen« und widmet sich wieder dem Kartoffelsalat, den er sich handtellerweise in den Mund schaufelt.
    12.14 Uhr: GoldenBoy ist ein bisschen überrascht. Er ist fest davon ausgegangen, dass ich es sein würde, der den Tag ruiniert. Ich weise ihn darauf hin, dass das Rennen gerade erst begonnen hat.
    12.38 Uhr: Ein Mädchen, das nett zu Hate sein will, deutet auf den Kühlschrank und bietet ihm ein Getränk an. Er begutachtet das Angebot. »Ich gedenke weder Light-Bier noch Diät-Cola zu trinken, beide haben bei Laborratten Krebs hervorgerufen und den fetten Amerikanern ja auch nicht gerade weitergeholfen. Ist denn wirklich kein Fusel in diesem Kühlschrank? GROSSER GOTT, MAX, SCHAU DIR DAS MAL AN! WAS ZUM TEUFEL IST LOS MIT EUCH?« Ich beschließe, dass es an der Zeit ist, mit Hate einen Spaziergang zu unternehmen.
    12.50 Uhr: Hate gefällt das alles nicht:
    »Junge, die hatten doch Bier! Warum sind wir da weg?« Ich erklär’s ihm: »Denen bist du bereits genügend auf die Eier gegangen, wir müssen uns neue Opfer suchen. Wir klauen jetzt Bier bei Leuten, die kleiner sind als wir.« Das gefällt Hate: »BRING MICH HIN!«
    12.54 Uhr: Wir finden unsere ersten Opfer. Eine Art Kinderparkplatzpicknick. Hate stürzt sich auf ihren Kühlschrank und durchsucht ihn. »JACKPOT, MAX. SIE HABEN BUDWEISER FÜR ERWACHSENE!«
    13.04 Uhr: Unser nächstes Parkplatzpicknick. Irgendeine Studentinnenvereinigung.

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