Und in der Hölle mach ich weiter
neue Matratze kaufen und hab TROTZDEM meine Kaution verloren. Der Gestank war einfach nicht mehr rauszukriegen. Den ganzen nächsten Monat stank es, als würde ich in einem Kanalrohr leben. Jedes Mädchen, das ich mit nach Hause brachte, weigerte sich strikt zu bleiben, einige weigerten sich sogar, anderswo mit mir zu schlafen, nur weil es bei mir zu Hause so stank.
Was ich nie erfahren habe, mich aber immer noch interessieren würde, ist, wie das Mädchen nach Hause gekommen ist. Ich habe nie wieder was von ihr gehört, die gemeinsame Freundin, die uns zusammengebracht hatte, rief sie zwar an, wurde aber nie zurückgerufen. Obwohl sie ihre Klamotten und ihren Personalausweis bei mir hatte liegen lassen (sie trug an diesem Abend ein eng anliegendes Kleid und hatte weder Geld noch Brieftasche dabei), ist sie nie wieder aufgetaucht.
Könnt ihr euch das Ganze vorstellen? Was wird sie wohl gemacht haben? Ist sie in ein Taxi gesprungen? Hat sie ein vorbeifahrendes Auto angehalten oder den Bus genommen? Immerhin wohnte sie fast 50 Kilometer entfernt, zu Fuß zu gehen wäre unmöglich gewesen. Das beschäftigt mich noch heute. Vielleicht liest sie ja diese Zeilen, und vielleicht erfahre ich dann, wie sie nach Hause gekommen ist.
> Jetzt tut’s gleich ein bisschen weh
Passiert – Juni 1998
Aufgeschrieben – März 2005
Ja, ich weiß, wie böse einige dieser Geschichten sind. Ich weiß, dass mir das Schicksal als Strafe für mein mieses Benehmen fünf Töchter schenken wird, fünf üble Schlampen, die mit Typen wie mir schlafen und mir dann auch noch Vorwürfe machen werden. Ich weiß auch, dass ich im Falle, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, zu Recht mit allerlei schmerzhaften Strafen und Qualen rechnen muss. Aber in dem derzeitigen körperlichen Übergangsstadium musste ich einmal erleben, dass es mir ein Mädchen mit gleicher Münze heimgezahlt hat. Normalerweise handeln meine Geschichten davon, wie großartig ich bin, trotzdem wäre es absolut verwerflich, wenn ich diese Geschichte auslassen würde, denn sie ist witzig. Für alle außer mir:
Ich traf Stephanie in South Beach. Sie war damals 19, superscharf und noch im College. Sie verbrachte einen Sommer in Miami, wo sie als Model jobbte. Stephanie besaß einen Körper, wie man ihn gern auf dem Cover von Maxim sieht, nur dass sie auch im richtigen Leben so scharf aussah und nicht erst nach der Behandlung mit einer Airbrushpistole. Zugegeben, für diese Figur hat sie so manches Abendessen wieder ausgekotzt, aber da ich es nicht war, der ihre Mahlzeiten bezahlte, war mir das egal.
Wie die meisten richtig schönen Mädchen war sie außerordentlich unsicher. Sie trug zu viel Make-up und zu wenige Klamotten, was bei Frauen meist auf eine gewisse Verunsicherung hinweist. Aber ihre Unsicherheit war weit entfernt von der normalen weiblichen »Ob mich diese Hosen wohl fett machen«-Unsicherheit, die ja irgendwie noch ganz erträglich ist. Sie war voll auf jene »Ich bin so hässlich und wertlos«-, »Ich hasse mich selbst«-, und »Bitte fick mich, ich brauche Nähe«-Unsicherheit abonniert. Das Resultat ihrer unauslöschlichen Verunsicherung war eine ansehnliche Promiskuität. Das ging so weit, dass eine Verabredung mit ihr sich anfühlte, als säße man auf einem warmen Toilettensitz: Auch wenn du den Kerl nicht rausgehen gesehen hast, weißt du doch, dass wenige Minuten vor dir ein anderer da war.
Ich war damals 22, und diese Art von superscharfem und superunsicherem Mädchen passte genau in mein Beuteschema. So lief das damals normalerweise bei mir ab: Ich lernte eine kennen, roch ihre Unsicherheit, profitierte davon, spielte damit, und bevor ich was merkte, war das Mädchen in mich verliebt. Ich gab ihr dann schnellstmöglich den Laufpass, wobei meist irgendwas Unschönes passierte. So hab ich es mit fast allen Mädchen gemacht, die ich getroffen habe. Meine Freunde rissen schon Scherze über die Art der Gespräche mit den Mädels.
Mädchen: »Hi!«
Tucker: »Hi!«
Mädchen: »Ich bin einsam.«
Tucker: »Ich auch.«
Mädchen: »Ich liebe dich.«
Tucker: »Ich dich auch.«
Ich wollte diese Mädchen ehrlich NICHT unglücklich machen oder verletzen, ich war einfach zu jung, um zu kapieren, was ich da tue, zu dämlich, um es einzusehen, und zu abgefuckt, um damit aufzuhören. Mittlerweile habe ich begriffen, wie grässlich das war. Deshalb mache ich mir heute die Mühe, Frauen zu erklären, was ich von ihnen will und erwarte, bevor wir irgendwas tun. Das
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