Und jetzt geht's mal um mich

»braves Mädchen« waren.
    Welche Strategien haben Sie entwickelt? Welche »Erfolgsrezepte« oder Rückzugsmöglichkeiten haben Sie für sich herausgefunden? Oder tun Sie immer wieder das Gleiche, um Ihre Bedürfnisse zu befriedigen, und erreichen damit dennoch nicht wirklich das, was Sie wollen? Diese Haltung ist gar nicht so selten und wäre auch ein wertvoller Hinweis für Sie. Manchmal mühen wir uns nämlich über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg immer wieder mit den gleichen Strategien ab, die sich schon längst als unbrauchbar herausgestellt haben. Das ist
frustrierend und bringt uns nur ungewollt in eine Opferhaltung. Je unbewusster wir uns mit unseren Bedürfnissen auseinandersetzen, desto wahrscheinlicher laufen im Hintergrund die automatisierten Programme ab, welche uns nicht unbedingt zum Ziel führen.
    Sind Sie eine Frau, die sehr genau in sich hinein spürt, was sie braucht, und das auch klar zum Ausdruck bringen kann, indem sie darum bittet? Oder schmollen Sie eher und ziehen sich ohne Worte zurück, um auf diese Weise zu zeigen, dass gerade eines Ihrer Bedürfnisse nicht erfüllt wird? Werden Sie wütend und verschaffen sich Luft, indem Sie sich lauthals beschweren und in Anklagen verlieren? Oder bleiben Sie still und geben sich die Schuld, weil Sie sich egoistisch vorkommen würden, wenn Sie überhaupt deutlich sagen würden, was Ihnen im Augenblick guttun würde?
    Sie verschwenden nur Ihre Energie ohne eine Chance auf Erfolg. Oft handeln wir uns ungewollt immer wieder die gleichen Verletzungen ein, ohne jemals zu überdenken, dass wir seit langem schon auf verlorenem Posten unterwegs sind.
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    Mit Ihrer neuen Haltung haben Sie die Gelegenheit, das Erfolgversprechende vom Erfolglosen zu trennen oder sich alter, unnützer Strategien zu entledigen. Sie lernen auch Ihre ganz persönlichen Muster der Selbstsabotage näher kennen. Wenn Sie merken, dass Sie mit Ihrem Fahrrad oder Mountainbike auf einer bestimmten Strecke immer wieder im Morast stecken bleiben, weil es dort einfach zu feucht und zu schattig ist, dann werden Sie sich wahrscheinlich spätestens nach einigen Versuchen für eine andere Route entscheiden.
    Auf emotionaler Ebene und auf der Ebene unserer Bedürfnisse tun wir dies jedoch oft nicht. Wir versuchen es verzweifelt immer wieder und geben die Hoffnung nicht vollständig auf, dass sich vielleicht doch einmal etwas ändern könnte. Dabei werden wir sehr stark von unserem Unterbewusstsein gesteuert.
Gerade wenn es um unsere Familie oder unsere Partner geht, ändert sich nur wenig, solange wir uns um die bisher verwendeten Lösungsmöglichkeiten keine bewussten Gedanken machen. Zu schwer wiegen alte Verletzungen, als dass wir einen klaren Blick entwickeln können für das, was wirklich weiterbringt und damit auf lange Sicht eine positive Lebenseinstellung ermöglicht.
    Seien Sie bitte achtsam mit sich: Tauchen Widerstände auf? Haben Sie negative Emotionen oder Gedanken dabei? Sie können diese einzeln beklopfen und sich davon lösen.
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    Beispiele für einen Einstimmungssatz:
    Â»Auch wenn es mich ärgert, wenn ich daran denke, dass ich mit meinen bisherigen Lösungen nicht weitergekommen bin, achte ich mich und nehme mich liebevoll an.«
    Â»Auch wenn es mich traurig macht, wenn ich jetzt erkenne, dass ich aus Angst vor Ablehnung noch keinen erfolgreichen Weg gefunden habe, für meine Bedürfnisse zu sorgen, ...«
    Erinnerungssatz:
    Â»Dieser Ärger/diese Traurigkeit in mir, weil ...«
    Respektvoll mit meinem Wesen umgehen
    Sie haben durch die bisherigen Übungen erfahren können, was Sie brauchen, um zufriedener und entspannter zu sein und um mehr Energie zur Verfügung zu haben. Fällt es Ihnen dennoch schwer, für sich selbst besser zu sorgen? Auf den folgenden Seiten biete ich Ihnen Unterstützung an, wie Sie Ihre Widerstände überwinden und mit mehr Achtung und Respekt für sich selbst sorgen können. Denn wenn Sie mit Ihrem eigenen Wesen nicht achtsam und respektvoll umgehen, wie können Sie es dann von anderen Menschen für sich erwarten?

    Wollen Sie alte Verhaltensgewohnheiten hinter sich lassen, so beginnen Sie am besten mit kleinen Veränderungen. Versuchen Sie nicht gleich, Ihr ganzes Leben auf einmal umzukrempeln, damit überfordern Sie sich und fallen nur allzu schnell frustriert wieder in Ihr altes Verhalten zurück.