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Und kein Ende (German Edition)

Und kein Ende (German Edition)

Titel: Und kein Ende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Permann
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mit einer dreizehnjährigen leiert. Das war ihr damals alles zu früh, als auch er mit zwanzig heiratete. Aber ich, mit zwanzig und bis dato noch ohne Freundin, das ließ sie ganz argwöhnisch werden. Vielleicht dachte sie immer noch an die Sache mit dem Spiegel. Ich dachte auf jeden Fall nicht mehr daran. Zu guter letzt war die Schwester meines Vaters die Jugendfreundin ihrer Mutter gewesen. Ja, auch von dieser Seite her wurde ihre Familie nur gelobt.

 
 
    An das erste Weihnachtsfest unseres ersten gemeinsamen Jahres kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Um so mehr aber an Silvester.
    „An Silvester haben wir früher immer zuhause gefeiert“ sagte ich in der Hoffnung an die alte Tradition anknüpfen zu können. „Wir können Bowle trinken, Fischbrötchen essen und um Mitternacht auf die Straße zum Anstoßen gehen“
    „Nein, ich möchte gerne tanzen gehen. In unserer Turnhalle ist ein Silvesterball.“
    „Aber ist das nicht zu unpersönlich?“ fragte ich schon nichts Gutes ahnend.
    „Nein, nein“ ich konnte mich wie so oft in diesen Fragen nicht durchsetzen.
    Etwas Morgenluft witterte ich, als sie die Preise für diese Veranstaltung erfuhr.
    „Was fünfzig Mark pro Karte “ rief sie empört.
    „Ja, der Eintritt ist inklusive Büffet“ erklärte die Frau im Zeitschriftenladen die auch den Kartenvorverkauf organisiert hatte.
    Ich zeigte mich ebenfalls empört und enttäuscht aber tief in meinem Herzen jubilierte ich. Aber es sollte alles anders kommen.
    „Nein, du brauchst keine Bowle machen“ ich möchte nichts trinken. Trotzdem freute ich mich auf den gemütlichen Abend. ihre Mutter hatte uns angeboten, dass wir bei ihr auf dem Zimmer sein durften.
    Mir gefiel das bunte Programm an Silvester immer besonders gut. sie hatte aber keine richtige Muse dazu und so gegen halb zehn fing sie plötzlich an zu nörgeln.
    „Wir können ja nach zwölf zur Turnhalle gehen, da kostet es bestimmt keinen Eintritt mehr“
    „Woher willst Du das wissen. Wir stehen dann in der Kälte vor verschlossenen Türen und kommen nicht rein.“
    Nein es half nichts. Es war erst zehn Uhr und sie begann sich für ihren Auftritt herauszuputzen und ich war allein auf ihrem Zimmer. Zu Mitternacht konnte ich gerade mal so zuprosten und dann wollte sie auch schon weg.
    „Los wir müssen uns beeilen, sonst verpassen wir noch alles“
    Vor der Halle hatte sich ein Pulk Menschen versammelt die sich lautstark zuprosteten, ein Frohes Neues Jahr wünschten und ihre Böller abfeuerten. Wir kamen ohne Eintrittskarte in den Saal. Die Damen trugen meist lange Abendkleider und die Herren dunkle Anzüge. Aber leider nicht alle sonst wären wir sofort aufgefallen. Sie tanzte wieder wild und ausgelassen, so als wollte sie allen Leuten imponieren und so kam es, dass wir die verschiedensten Pärchen anrempelten und zu guter letzt fast über das Büffet gefallen wären, das aber zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie leer gegessen war. Ich hatte Fleischsalat am Ärmel und sie fand das witzig. Ich schämte mich nur, aber ich zeigte das nicht und sagte auch nichts zu ihr.

 
    Schon seit meiner Kindheit war ich Auseinandersetzungen aus dem Weg gegangen. Ich war so erzogen worden immer nachzugeben und nicht zu widersprechen. Auch hatte ich Angst ein Streit könnte unsere Beziehung trüben. Später haben wir sehr viel gestritten und es hat unsere Beziehung nicht gestört. Sie hatte immer durchgesetzt was sie wollte und ich habe klein beigegeben. Und ich habe immer gute Mine zu bösen Spiel gemacht. Selbst dran Schuld.

 
    Im Februar bot mir mein Onkel seinen ausgedienten Opel Kadett Kombi zum Kauf an. Er war damals schon sechzehn Jahre alt und sollte noch fünfhundert Mark kosten. Das Geld für den Kauf hatte ich, aber mit der Unterhaltung des Wagens war ich mir nicht sicher. Zwar hatte ich den Wagen meines Vaters immer wieder betankt, aber ich musste keine Steuern und Versicherung bezahlen. Ich war mir unsicher ob ich mir das als Auszubildender im zweiten Lehrjahr leisten konnte.
    Da ich den Wagen meines Vaters immer nur mit ihr zusammen genutzt hatte und ich auch den „neuen“ Wagen eigentlich nur für unsere Unternehmungen kaufen wollte fragte ich sie einfach ob sie sich an der Unterhaltung beteiligen wollte. Auch sah ich diese Anschaffung als unsere erste gemeinsame Sache an und darauf war ich mächtig stolz. Sie war nicht begeistert und eigentlich war ich derjenige der am meisten dazu sprach.
    „Ja, ja das werden wir schon

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