Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und kein Ende (German Edition)

Und kein Ende (German Edition)

Titel: Und kein Ende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Permann
Vom Netzwerk:
schaffen“
    Mein Onkel vermittelte mich an einen Versicherungsmakler der mir der mir einen Vertrag mit achtzig Prozent anbot, aber nur unter der Bedingung, dass ich bei ihm eine private Unfallversicherung abschloss. „Das ist doch wichtig, dass man im Beruf abgesichert ist. Es braucht ja nur ein Unfall beim Antennenbau auf dem Dach passieren. Außerdem muss man auch an später denken.“ sagte der Makler. Das leuchtete mir ein und ich fühlte mich so richtig erwachsen. Nein ich fragte nicht mehr nach. Ich bezahlte die Autoversicherung und die Steuer und tankte regelmäßig. Als ich einmal kein Geld hatte und sie darauf ansprach gab sie mir missmutig zehn Mark und sagte: „Mehr hab’ ich nicht“
    Ich war’s wie immer zufrieden.
    Ich hatte das Auto schön hergerichtet. Die Kühlerhaube war rot, der Rest des Wagens weiß. Außerdem hatte ich einen Radio mit Kassettenteil auf einem Autofriedhof besorgt und wieder instand gesetzt. Darauf war ich stolz. An dem Wagen gab es immer was zu tun.

 
    Zwar unternahmen wir noch Ausflüge aber nicht mehr so oft wie im Vorjahr. Sie wollte eigentlich samstags immer tanzen gehen und sonntags war sie dann müde zu müde um eine große Tour zu unternehmen.

 
    Dann kam die besagte heimliche Verlobung nur um in den Urlaub zu fahren. Ich frage mich manchmal warum ich immer und immer wieder gedrängt hatte um sie zu erobern, obwohl sie immer und immer wieder mit fadenscheinigen Ausreden zurückzog. Komischer Weise war ich nie für Mädchen empfänglich die mir hinterherliefen. So hatte ich ja auch Charlotte für Jahre vergebens umworben. Nein ich wollte erobern und gewinnen. Wie ein Kavalier oder besser noch, ein edler Ritter. Ein Mädchens das mir schöne Augen machte war unter meiner Würde. Oder besser noch: „Was man leicht bekommen kann hat auch keinen Wert“ um bei den Worten bei meiner Mutter zu bleiben. Also, alles edle Motive. Wäre nicht alles so traurig gewesen könnte ich mich heute darüber totlachen.
    Zu dieser an sich schon blödsinnigen Geisteshaltung kam der Umstand,   dass ich ihren Eltern als zukünftiger Erbe der Firma „Radio Pranger“ nicht ganz so unrecht zu sein schien, obwohl ihre Mutter später einmal meiner Mutter gegenüber äußerte:
    „Mein Kind hätte damals ja auch noch warten können ob nicht noch vielleicht etwas Besseres kommt.“

 
    Dieser Urlaub mit erster gemeinsamen Wohnung hat mich animiert mein eigenes Zimmer für uns nun häuslicher zu gestalten. Ich zeichnete Pläne auf Millimeterpapier und präsentierte diese stolz. Neue Tapeten hatte ich auch ausgesucht. Ein farbenfrohes Blumenmuster.
    „Warum willst Du Dir so viel Arbeit machen? Dein Zimmer ist doch gut.“
    „Ich will es für uns gemütlicher herrichten“ ich ließ mich so wie immer einfach nicht davon abbringen.
    Zum tapezieren konnte ich sie gerade mal so überreden. Aber schon nach wenigen Bahnen fing sie an zu jammern und zu stöhnen. Es war ja auch keine leichte Arbeit. So nahm ich sie immer in Schutz, nur um mich nicht konsequenter Weise mit ihr auseinandersetzen zu müssen.

 
    Anstelle der Bettcouch hatte ich Matratzen gelegt die an der Kopf und Stirnseite von je einem Regal aus rot gebrannten Ziegelsteinen eingerahmt hatte. Die Tischbeine eines alten runden Holztisches gekürzt um so auf Höhe der Matratze zu kommen. Den Schreibtisch hatte ich über Eck gestellt und den Stuhl so, dass ich in den Raum hineinschauen konnte. Dort saß ich gern und arbeitet für die Ausbildung die ich vorzeitig abschließen wollte um endlich für ein Heim zu sorgen. Wir waren ja jetzt verlobt und die Hochzeit würde der nächste Schritt sein.
    „Da hast Du aber ein gemütliches Liebesnest gebaut“ wunderte meine Mutter „Jetzt wo ihr verlobt seid dürft ihr das auch haben. Aber so ein junges Mädchen will nicht nur in so einer verräucherten Bude sitzen. Ich kann sie schon gut verstehen wenn sie hinaus unter Menschen will. Ich war auch mal jung und weiß wie das ist immer eingesperrt zu sein. Seit fünfzehn Jahren bin ich hier schon als grüne Witwe gefangen. ihr „Männer“ habt ja für so etwas überhaupt kein Gespür“ meine Mutter wusste immer bescheid und ich nahm solche Ratschläge immer ernst. Nein ich wollte nicht intolerant sein. Ich werde bestimmt einmal ein guter Ehemann.

 
    Stolz präsentierte ich mein neues Zimmer. Ich hatte Getränke da und einen kleinen Happen zum Essen hergerichtet. Auch Knabberzeug hatte ich auf dem Tisch bereitgestellt. Ich freute mich

Weitere Kostenlose Bücher