Und kein Ende (German Edition)
auf einen gemütlichen Fernsehabend. Vielleicht hätte ich nicht mit dem Sex anfangen dürfen. Sie musste ja sonst was von mir denken. Warum ich auch immer nur das eine im Kopf hatte. Es kam wie so oft. Oder besser gesagt: Mir ja - aber ihr dafür nicht. Der Film war gerade zu Ende und ich mich tiefer in die Decke einkuscheln wollte als sie unbedingt noch einmal zum Tanzen los wollte. Die ganze Zeit war sie unbeteiligt und jetzt wollte sie los. Es half nichts.
„Ich dachte Du schläfst heute Nacht bei mir. Meine Eltern haben nichts dagegen weil wir ja verlobt sind.“
„Nein, ich darf nicht. Meine Mutter will das nicht. Ich möchte tanzen gehen.“
Missmutig zog ich mich an. Ich hatte mich so auf unser Nest gefreut.
„Was willst Du daheim. Daheim sterben die Leute“ war ihre etwas mokante Antwort.
Mit Präservativen konnte ich nicht umgehen und ich war sowieso schon reichlich verunsichert, weil es mit dem Sex nicht so richtig klappte. Die Pille wollte sie nicht weil sie dick macht und Nebenwirkungen hat. Als verständnisvoller „Mann“ machte ich mich in Sachen Knaus-Ogino kundig. Rechnen konnte ich anscheinend ganz gut. Das hieß aber auch: Drei Wochen Enthaltung. Petting erlaubte sie nicht, da ihr es Schmerzen bereitete, wenn ich versuchte ihren Genitalbereich zu berühren. Anfang November muss ich mich verrechnet haben. Im Dezember blieb ihre Regel aus und am 27. Dezember war es sicher.
„Ich bin schwanger“ sagte sie mir vorwurfsvoll.
Mir wurde ganz schlecht. Ich ging heim zu meiner Mutter und sagte:
„Ich muss Dir etwas ganz schlimmes sagen: Ich werde Vater“
„Aber das ich doch nicht schlimm mein Junge. Dann heiratet ihr eben. Alt genug seid ihr ja. Du hast ja auch nur noch ein halbes Jahr zu lernen“ sie lachte richtig auf „Und ich dachte es wäre etwas ernsthaftes passiert“
Ich war richtig froh. Wie oft hatte ich im Herbst Anläufe unternommen um mit ihr eine eigene Wohnung zu haben und immer war sie ausgewichen. „Ich weiß gar nicht was meine Mutter ohne mich machen soll. Das hat doch auch noch Zeit mit dem Heiraten. Du willst alles immer so schnell. Ich weiß auch gar nicht ob ich überhaupt heiraten will.“
Jetzt gab es einen Grund. Wir würden zusammen ein Kind haben. Ich würde bestimmt ein liebevoller Vater sein. Meine Eltern besuchten ihre Eltern am nächsten Tag. Zwischen den Jahren hatten ja alle frei. Meine Eltern gratulierten ihr. ihre Eltern waren nach der Rede meiner Mutter auch etwas zuversichtlicher.
„Das ist doch kein Beinbruch. Wir waren doch auch mal jung“ sagte meine Mutter augenzwinkernd. Im Februar wird geheiratet. „Da sieht es auch noch keiner“ sagte meine Schwiegermutter in spe.
Sie hatte mir nie ein Jawort gegeben. Aber sie war halt schon immer etwas schüchtern und zurückhaltend wie ich mir immer einredete wenn ich die Tatsachen nicht gelten lassen wollte. Ich selber freute mich einfach nur.
Zu Silvester wollten wir dieses Ereignis diesmal aber richtig feiern. Ich plante kurzer Hand einen Ausflug nach Rothenburg. „Ist das auch richtig jetzt, wo sie doch schwanger ist“ äußerte sich meine Mutter besorgt.
„Wieso, was soll den groß passieren. Wir gehen schick essen und haben einen schönen Silvesterabend“ malte ich mir wir wie alles schon vorher in den schönsten Farben aus.
Als wir in Rothenburg ankamen regnet es. Ich hatte die Zimmer schon im Voraus bestellt, eigentlich sollte einem gemütlichen Abend nichts mehr im Wege stehen. Ich machte immer die fehlende eigene Wohnung für ihre sexuelle Unlust verantwortlich. Es ist ja auch nicht zumutbar ohne das richtige Umfeld und ständig in der Angst dabei überrascht zu werden sich lustvoll hinzugeben. Immer wenn wir dann unterwegs waren, dachte ich es wäre dann alles besser. Aber weit gefehlt. Wahrscheins war ich gerade dann auch immer zu offensichtlich ans Werk gegangen und es wurde wieder einmal ein enttäuschendes Erlebnis. So glaubte ich jedenfalls.
Sie hatte es über sich ergehen lassen und war in Gedanken bereits schon bei der Ausgestaltung des Abends.
„Ich möchte in eine Diskothek gehen“ forderte sie.
„Was, an Silvester?“ fragte ich ungläubig und betroffen nach.
„Ja, warum denn nicht. Meinst Du ich möchte wie ein altes Pärchen irgendwo sitzen und mich langweilen. Ich war mächtig enttäuscht, schon allein deswegen weil ich genau wusste, dass sie auch diesmal wieder ihren Kopf durchsetzen würde. Ich konnte es aber gerade so
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