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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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weiß, ich habe deinen Vater noch nicht kennengelernt, und in deiner Welt gelten bestimmte Regeln, aber – Cleo – willst du mich heiraten?«
    Es folgte ein langes, quälendes Schweigen, in dem sie ihn einfach nur mit undurchdringlicher Miene anschaute. Schließlich trank sie noch einen Schluck Champagner und sagte: »Roy, Liebster, das soll sich jetzt nicht« – sie zögerte – »komisch anhören, okay?«
    Er zuckte mit den Schultern, da er keine Ahnung hatte, was nun folgen würde.
    Sie drehte das Glas in der Hand. »Nur habe ich mir selbst geschworen, dass ich dich niemals nur deshalb heiraten würde, weil ich schwanger bin.« Sie sah ihn hilflos an wie ein Kind, das sich verirrt hat. »So ein Leben möchte ich nicht. Für uns beide nicht.«
    Das nun folgende Schweigen dauerte noch länger. Schließlich sagte er: »Dass du schwanger bist, hat gar nichts damit zu tun. Es ist nur eine wunderbare Zugabe. Ich liebe dich, Cleo. Du bist der schönste Mensch, der mir je begegnet ist. Du bist von innen und außen wunderschön. Ich liebe dich von ganzem Herzen und mit meiner ganzen Seele. Ich liebe dich bis ans Ende der Welt und wieder zurück. Und noch mehr. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen.«
    Cleo lächelte und nickte nachdenklich. »Nicht übel.« Dann machte sie eine auffordernde Geste. »Mehr.«
    »Ich liebe deine Nase. Ich liebe deine Augen. Ich liebe deinen Humor. Ich liebe es, wie du die Welt siehst. Ich liebe deinen Verstand. Ich liebe deine Menschenfreundlichkeit.«
    »Bin ich nicht auch eine tolle Nummer im Bett?«, fragte sie mit gespielter Enttäuschung.
    »Das auch.«
    Sie trank und stützte die Ellbogen auf den Tisch, wobei sie ihn über den Rand hinweg ansah. »Du bumst auch nicht so übel.«
    »Schlampe!«
    Sie rümpfte die Nase. »Geiles Stück.«
    »Du stehst doch drauf!«
    Sie richtete sich auf und sagte hochmütig: »Nein, überhaupt nicht. Ich mache es nur, um dir einen Gefallen zu tun.«
    Er grinste. »Das kaufe ich dir nicht ab.«
    *
     
    Während sie sich liebten, hockte Humphrey bellend und winselnd im Schlafzimmer, bis es ihm langweilig wurde und er sich zum Schlafen verkroch.
    Sie lagen eng umschlungen da. Cleo küsste Roy auf die Nase, dann auf jedes Auge und zuletzt auf den Mund. »Du bist ein unglaublich guter Liebhaber. So wunderbar selbstlos.«
    »Sind die anderen Männer selbstsüchtig?«
    Sie nickte grinsend. »Ja, ich spreche aus Erfahrung, nachdem ich Hunderte von Liebhabern – nicht verschlissen habe!«
    »Ich nehme es als Kompliment, da es offenkundig von einer Expertin stammt.«
    Sie knuffte und küsste ihn wieder. »Da ist noch etwas an dir, Detective Superintendent. Bei dir fühle ich mich sicher.«
    »Und ich fühle mich bei dir geil.«
    Sie ließ ihre Hände über seinen harten, muskulösen Körper wandern und hielt plötzlich inne. »Verdammt, willst du etwa noch mehr?«
    »War da was?«
    »Vor etwa fünf Minuten.«
    »Das muss Alzheimer im Frühstadium sein. Ich dachte, das eben sei nur das Vorspiel gewesen!«
    Sie grinste. »Du bist der schärfste Mann, der mir je über den Weg gelaufen ist!«
    »Du machst mich so scharf«, sagte er und küsste sie zart auf den Mund, die Schultern und auf jeden Zentimeter von Armen, Beinen, Knöcheln und Zehen. Dann liebten sie sich noch einmal.
    *
     
    Lange danach lag Cleo im flackernden Schein einer fast heruntergebrannten Kerze eng an ihn gekuschelt. Ihr Körper war schweißbedeckt. »Na gut, ich ergebe mich. Ich werde dich heiraten.«
    »Ehrlich?«
    »Ja. Das möchte ich mehr als alles auf der Welt. Aber ich glaube, es gibt da ein Problem.«
    »Welches denn?«
    »Du bist noch verheiratet.«
    »Ich habe vor kurzem alles in die Wege geleitet, um sie im Rahmen der Siebenjahresfrist für tot erklären zu lassen. Meine Schwester versucht schon lange, mich dazu zu überreden.«
    »Cleo Grace«, murmelte sie. »Das hört sich richtig nett an.«
    Sie küsste ihn noch einmal und schlief eng an ihn geschmiegt ein.

60
    GLENN BRANSON SASS am Steuer des schwarzen Hyundai und schaute unglücklich zu seinem Haus. Er war schon seit fünf Stunden hier.
    Die kleine Doppelhaushälfte aus den sechziger Jahren lag an einer steilen Straße in Saltdean. Hier fing sich der Wind, der von den Klippen herüberwehte, und ließ das ganze Auto erbeben, während der Regen aufs Dach prasselte.
    Tränen liefen ihm übers Gesicht. Er achtete nicht auf die eisige Kälte, auf seinen Hunger und die Tatsache, dass er pinkeln musste. Er schaute nur

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