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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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erwarten können!«
    Dorina nickte. Sie wusste es. Alle wussten es.
    »Versuchen Sie es einfach weiter, okay?«
    »In Ordnung.«
    Tilling schickte eine kurze Antwortmail an Norman Potting und verließ das Büro. Er ging zu Fuß, der Weg zum Polizeirevier Nr. 15 war nicht weit. Dort arbeitete der einzige Polizeibeamte, der ihm womöglich helfen konnte. Sehr optimistisch war er allerdings nicht.

62
    GLENN BRANSON FÜHLTE sich trotz der chaotischen Nacht hellwach und aufgekratzt. Er stand vor dem Konferenzraum im Flur, in einer Hand eine Kaffeetasse, in der anderen ein Frühstückssandwich mit Ei, Speck und Würstchen.
    Bella Moy ging grinsend an ihm vorbei. »Guten Morgen, Mr Gesunde Ernährung!«
    Glenn murmelte mit vollem Mund eine Erwiderung.
    Dann klingelte Bellas Handy. Sie schaute aufs Display und trat beiseite.
    Kurz darauf kam Ray Packard von der High Tech Crime Unit, auf den Glenn gewartet hatte.
    »Ray, wie geht’s dir?«
    »Bin müde. Meine Frau hatte eine schlimme Nacht.«
    »Das tut mir leid.«
    »Jen ist Diabetikerin. Wir waren gestern beim Chinesen. Heute Morgen war ihr Blutzucker so hoch, dass der Wert nicht mehr angezeigt wurde.«
    »Diabetes ist Scheiße.«
    »Das ist der Mist bei den chinesischen Restaurants. Man weiß nie, was die ins Essen tun. Bei dir alles klar?«
    »Meine Frau leidet auch an einer Krankheit.«
    »Mensch, das tut mir aber leid.«
    »Ja, sie ist neuerdings allergisch gegen mich.«
    Packards Augen hinter den dicken Brillengläsern blitzten auf. Dann hob er den Finger. »Aha! Das kenne ich! Ich gebe dir die Nummer des besten Allergologen im ganzen Land!«
    Glenn lächelte. »Wenn du gesagt hättest, er sei der beste Scheidungsanwalt im Land, wäre ich interessiert. Hör mal, ich muss dir vor der Besprechung noch eine technische Frage stellen. Ganz auf die Schnelle.«
    »Schieß los. Scheidung? Echt schlimm.«
    »Nicht, wenn du meine Frau kennst. Aber egal, erzähl mir doch mal was über Handys.«
    Weitere Kollegen quetschten sich an ihnen vorbei. Guy Batchelor grüßte mit einem fröhlichen Guten Morgen, worauf Glenn mit seinem Sandwich winkte.
    »Glenn, du bist doch auch ein Cineast. Hast du mal Nicht auflegen! gesehen?«
    »Klar, mit Colin Farrell und Kiefer Sutherland. Was ist damit?«
    »Blödes Ende, oder?«
    »Ich fand’s okay.«
    Ray Packard war nicht nur einer der angesehensten Experten für Computerkriminalität, sondern auch der einzige Filminteressierte, den Glenn kannte.
    »Ich müsste etwas über Mobilfunkmasten wissen, Ray. Ist das dein Gebiet?«
    »Klar, da bin ich genau der Richtige! Worum geht es denn?«
    »Um einen Mann, der mit seinem Boot verschwunden ist. Er hatte sein Handy immer bei sich. Zuletzt wurde er am Freitagabend gesehen, als er den Hafen von Shoreham verließ. Ich glaube, dass wir anhand der Signale, die die Masten von seinem Handy empfangen haben, seine Richtung bestimmen könnten. Durch irgendeine Art von Triangulation. Ich weiß, dass es an Land machbar ist. Geht das auch auf See?«
    Wieder gingen Leute an ihnen vorbei.
    »Na ja, kommt drauf an, wie weit draußen man ist und um welche Art von Boot es sich handelt.«
    »Wie meinst du das?«
    Packard setzte zu einer ausführlichen Erklärung an, die er mit lebhaften Gesten unterstrich. Anscheinend gab es für ihn nichts Schöneres, als sein umfangreiches Wissen an den Mann zu bringen.
    »Ja, man kann zehn Seemeilen oder mehr vor der Küste noch im Empfangsbereich sein, aber es hängt von der Bauart des Bootes und der genauen Lage des Handys ab. Innerhalb einer Stahlwanne beispielsweise würde sich der Empfangsbereich drastisch reduzieren. Lag dieses bestimmte Handy an Deck oder wenigstens in einer Kabine mit Fenstern? Auch die Höhe der Masten könnte ein entscheidender Faktor sein.«
    Glenn versuchte, sich an seinen Besuch auf der Scoob-Eee zu erinnern. Es hatte eine kleine Kabine gegeben, zu der einige Stufen hinunterführten. Dort waren Toilette, Kochnische und Sitzbereich untergebracht. Er meinte sich zu erinnern, dass der Raum größtenteils unterhalb der Wasserlinie gelegen hatte. Wenn Jim Towers das Boot jedoch selbst gesteuert hatte, wäre er an Deck gewesen. Und wenn er auf See hinausgefahren war, hätte er einen ungehinderten Blick auf die Küste gehabt. Das erklärte er Packard.
    »Super! Weißt du, ob er jemanden angerufen hat?«
    »Seine Frau jedenfalls nicht. Keine Ahnung, ob er sich bei sonst jemandem gemeldet hat.«
    »Du musst die Protokolle der Mobilfunkfirmen einsehen. Das

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