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Und morgen in das kühle Grab

Und morgen in das kühle Grab

Titel: Und morgen in das kühle Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Lynn nur wenige Male
getroffen. Es geht mir weder darum, sie zu verteidigen,
noch darum, sie anzuklagen«, sagte ich. »Ich bin hier als
Journalistin, und ich möchte möglichst viel darüber in
Erfahrung bringen, wie Sie Nick Spencer wahrgenommen
haben.« Ich berichtete nach und nach, wie ich Nick
kennen gelernt hatte, und beschrieb ihnen meinen eigenen
Eindruck von ihm.
    Wir unterhielten uns über eine Stunde lang. Es war
offensichtlich, dass sie Nicholas Spencer gemocht hatten.
Die sechs Jahre, die er mit ihrer Tochter Janet verheiratet
war, waren sehr glücklich gewesen. Die Diagnose, dass sie
an Krebs erkrankt war, fiel genau in jene Zeit, als er seine
Firma in ein pharmazeutisches Forschungsunternehmen
umwandeln wollte.
    »Als Nick erkannte, dass Janet krank war und sie kaum
Chancen hatte, zu überleben, war er wie besessen von der
Idee, den Krebs zu besiegen«, sagte Susan Barlowe fast im
Flüsterton.
    Sie holte ihre Sonnenbrille aus der Tasche und
murmelte, dass die Sonne doch ziemlich grell sei. Ich
glaube, sie wollte nicht, dass ich die Tränen bemerkte,
gegen die sie ankämpfte. »Nicks Vater hatte versucht,
einen Impfstoff gegen Krebs zu finden«, fuhr sie fort.
»Davon haben Sie sicherlich gehört. Nick hatte
angefangen, den Nachlass seines Vaters zu studieren.
Inzwischen hatte er durch seine eigene Beschäftigung mit
der Mikrobiologie eine große Kompetenz erworben. Er
hatte erkannt, dass sein Vater der Entdeckung eines
Heilmittels ziemlich nahe gekommen war, und beschloss,
genügend Geld zu beschaffen, um Gen-stone zu gründen.«
»Haben Sie auch in das Unternehmen investiert?«
    »Ja.« Es war Reid Barlowe, der geantwortet hatte. »Und
ich würde es wieder tun. Was auch immer schief gelaufen
ist, auf keinen Fall hatte Nick die Absicht, uns oder andere
zu betrügen.«
»Hatten Sie nach dem Tod Ihrer Tochter weiterhin engen
Kontakt zu Nick?«
    »Aber ja. Wenn es gewisse Spannungen gegeben hat,
dann erst, nachdem er und Lynn geheiratet hatten.« Reid
Barlowes Lippen wurden schmal. »Ich bin absolut sicher,
dass Lynns äußerliche Ähnlichkeit mit Janet der
entscheidende Grund war, warum er sich zu ihr
hingezogen fühlte. Als er sie das erste Mal hierher
mitbrachte, war das für meine Frau und mich wie ein
Schlag ins Gesicht. Und für Jack war es auch nicht gut.«
»Jack war damals sechs Jahre alt?«
     
»Ja, und er hatte eine sehr genaue Erinnerung an seine
    Mutter. Nachdem Lynn und Nick geheiratet hatten und
Jack öfter bei uns zu Besuch war, zeigte er immer
größeren Widerwillen, nach Hause zurückzugehen.
Schließlich schlug Nick vor, dass er hier zur Schule gehen
sollte.«
»Warum hat Nick sich nicht einfach von Lynn
getrennt?«, fragte ich.
    »Ich denke, dass es über kurz oder lang dazu gekommen
wäre«, sagte Susan Barlowe, »aber alles, was mit dem
Impfstoff zusammenhing, nahm Nick so sehr gefangen,
dass er seine Eheprobleme hintanstellte. Eine Weile war er
in großer Sorge wegen Jack, aber nachdem Jack ständig
bei uns lebte und er glücklicher wirkte, konzentrierte sich
Nick wieder ganz auf Gen-stone.«
»Haben Sie je Vivian Powers kennen gelernt?«
    »Nein«, sagte Reid Barlowe. »Natürlich haben wir jetzt
über sie gelesen, aber Nick hat sie nie erwähnt.«
»Hat Nick je Andeutungen darüber gemacht, dass es ein
Problem bei Gen-stone gibt, welches über die Tatsache
hinausgeht, dass ein zunächst viel versprechender
Wirkstoff sich in den fortgeschrittenen Testphasen als
doch nicht so wirksam herausstellt?«
»Sicher ist, dass Nick seit einem Jahr in größeren
Schwierigkeiten steckte.« Reid Barlowe schaute seine
Frau an, und sie nickte. »Er gestand mir, dass er einen
Kredit auf seine Anteile an Gen-stone aufgenommen hatte,
weil er glaubte, dass weitere Forschung vonnöten sei.«
»Auf seine eigenen Anteile aufgenommen, nicht auf
Vermögen der Firma?«, fragte ich schnell.
»Ja. Wir leben in gesicherten finanziellen Verhältnissen,
Miss DeCarlo, und einen Monat, bevor sein Flugzeug
abstürzte, hat Nick mich um eine persönliche Anleihe
gebeten, damit die Forschungen fortgesetzt werden
könnten.«
»Haben Sie ihm das Geld gegeben?«
»Ja. Ich werde Ihnen nicht sagen, wie viel es war, aber
ich bin davon überzeugt: Sollte er wirklich so viel Geld in
der Firma unterschlagen haben, dann nur, um es für die
Forschung zu verwenden, und nicht, um es in die eigene
Tasche zu stecken.«
»Glauben Sie, dass er tot ist?«
»Ja, das

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