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Und morgen in das kühle Grab

Und morgen in das kühle Grab

Titel: Und morgen in das kühle Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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war auffällig und hatte eine Menge Geld gekostet. Es
wäre leicht zu entdecken gewesen.
»Warte noch, Ned«, sagte Annie. »Ruh dich ein bisschen
aus. Es hat keine Eile.«
»Ich weiß«, flüsterte er.
Um drei Uhr, nachdem er einige Stunden lang immer
wieder kurz eingedöst war, beschloss er, nach draußen zu
gehen. In der Garage konnte man kaum herumlaufen, und
seine Beine und sein Hals fühlten sich steif an. Es gab eine
weitere Tür an der Seite der Garage, neben dem Wagen.
Er öffnete sie langsam und lauschte, ob irgendjemand
draußen zu hören war. Doch alles war ruhig. Niemand
schien sich auf diesem Teil des Grundstücks aufzuhalten.
Er könnte wetten, dass Lynn Spencer überhaupt noch nie
in dieser Ecke gewesen war. Dennoch nahm er das
Gewehr mit, falls es irgendwelche Schwierigkeiten geben
sollte.
Er lief an der Rückseite des Badehauses entlang bis zu
den Bäumen, die das Schwimmbecken vom Gästehaus
abschirmten. Jetzt, wo die frischen Blätter sich entfaltet
hatten, konnte man ihn vom Gästehaus aus nicht sehen,
selbst wenn jemand in seine Richtung geschaut hätte.
Er dagegen konnte das Haus beobachten, indem er durch
die Zweige spähte. Die Rollläden am Gästehaus waren
hochgezogen und die Fenster standen teilweise offen.
Spencers silbernes Kabrio parkte auf dem Zufahrtsweg.
Das Verdeck war geöffnet. Ned setzte sich im
Schneidersitz auf den Boden. Es war etwas feucht, aber
das machte ihm nichts aus.
Weil ihm Zeit nichts bedeutete, wusste er nicht, wie
lange er da gesessen hatte, als die Tür des Gästehauses
aufging und Lynn Spencer heraustrat. Ned beobachtete,
wie sie die Haustür zuzog und zum Auto lief. Sie trug
schwarze Hosen und eine schwarz-weiße Bluse. Es sah
aus, als ob sie sich feingemacht hätte. Vielleicht traf sie
sich mit jemandem auf einen Drink oder zum Essen. Sie
stieg in den Wagen und ließ den Motor an. Das Auto war
so leise, dass es kaum ein Geräusch machte, als es losfuhr
und an der Ruine des Herrenhauses entlangglitt.
Ned wartete drei oder vier Minuten, bis er sich sicher
sein konnte, dass sie weg war, dann schlich er schnell über
das offene Gelände zur Seitenfront des Hauses. Er ging
von Fenster zu Fenster. Alle Rollläden waren
hochgezogen, und soweit er es beurteilen konnte, war das
Haus leer. Er versuchte, eines der Fenster zu öffnen, aber
sie waren verriegelt. Wenn er hineinwollte, musste er
riskieren, durch eines der Fenster an der Vorderseite
einzusteigen, wo ihn jemand, der plötzlich auf dem
Zufahrtsweg auftauchte, sehen könnte.
Er nahm sich die Zeit, die Sohlen seiner Schuhe auf dem
Weg abzureiben, damit er keinen Dreck auf dem
Fenstersims oder im Haus hinterlassen würde. Dann, mit
einer schnellen Bewegung, schob er das linke vordere
Fenster hoch, lehnte das Gewehr gegen die Wand und
stemmte sich hoch. Als er ein Bein über den Sims
geschwungen hatte, griff er nach dem Gewehr und ließ
sich ins Haus gleiten. Dann schob er das Fenster wieder
bis auf einen Spalt zu.
Er vergewisserte sich, dass kein Dreck auf dem
Fensterbrett war und dass seine Schuhe keine Spuren auf
dem Fußboden oder den Teppichen hinterließen. Dann lief
er rasch durch das gesamte Haus. Die beiden
Schlafzimmer im oberen Stockwerk waren leer. Er war
sich nun ganz sicher, dass er allein war, aber ihm war
bewusst, dass er nicht darauf zählen konnte, dass Lynn
Spencer länger weg sein würde, auch wenn sie sich fein
angezogen hatte. Sie konnte sogar jeden Augenblick
wieder auftauchen, weil sie etwas vergessen hatte.
Er befand sich gerade in der Küche, als das scharfe
Klingelzeichen des Telefons ihn aufschreckte und sein
Gewehr umklammern ließ. Das Telefon läutete dreimal,
bevor der Anrufbeantworter ansprang. Ned öffnete und
schloss Schubladen, während er mithörte, wie das Gerät
die Nachricht aufzeichnete. Eine weibliche Stimme sagte:
»Lynn, ich bin’s, Carley. Ich möchte heute Abend mit
einem ersten Entwurf des Artikels anfangen, und dazu
wollte ich dich schnell etwas fragen. Ich probiere es später
nochmal. Falls ich dich nicht erreiche, sehen wir uns
morgen um drei in Bedford. Wenn du es dir anders
überlegst und früher nach New York zurückkommst, sag
überlegst und früher nach New York zurückkommst, sag

8420.«
Carley DeCarlo kommt morgen hierher, dachte Ned.
Deshalb also hatte Annie ihm gesagt, er solle abwarten
und sich heute ausruhen. Morgen würde alles vorbei sein.
»Danke, Annie«, sagte Ned. Er

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