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Und morgen in das kühle Grab

Und morgen in das kühle Grab

Titel: Und morgen in das kühle Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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machen,
weil er ein wichtiger Zeuge für die Brandstiftung sein
könnte. Wir haben einen Hinweis bekommen, dass die
Polizei in Bedford einen jungen Burschen festgenommen
hat, weil er unter Drogeneinfluss Auto gefahren ist. Seine
Familie hat einen Spitzenanwalt engagiert, der einen
Kuhhandel abschließen will. Sie bieten als Gegenleistung
eine Aussage dieses Burschen gegen Marty Bikorsky an.
Der Kerl behauptet, er sei am Dienstag zuvor gegen drei
Uhr morgens von einer Party nach Hause gefahren und am
Anwesen der Spencers vorbeigekommen. Er schwört, er
habe Bikorsky gesehen, der in seinem Van langsam das
Grundstück entlangfuhr.«
»Mein Gott, woher konnte er denn wissen, dass es Marty
Bikorskys Van war?«, protestierte ich.
»Weil der Bursche zuvor einen kleinen Blechschaden in
Mount Kisco gehabt hat und in der Werkstatt gelandet ist,
in der Marty arbeitet. Er sah Martys Wagen, und dabei
stach ihm dessen Nummernschild ins Auge. Er sprach
sogar mit ihm darüber. Das Nummernschild hat die
Buchstaben M.O.B. Bikorskys voller Name lautet Martin
Otis Bikorsky.«
»Warum hat er sich nicht schon früher gemeldet?«
»Bikorsky war bereits verhaftet. Der Bursche war zu der
Party ausgebüchst und hatte schon genug Ärger mit seinen
Eltern. Er beteuert, dass er sich gemeldet hätte, wenn der
falsche Verdächtige verhaftet worden wäre.«
»Das nenn ich vorbildliches staatsbürgerliches
Verhalten«, spottete ich, tatsächlich war ich aber ziemlich
bestürzt über das, was mir Don erzählt hatte. Ich entsann
mich, dass ich Marty gefragt hatte, ob er sich ins Auto
gesetzt hätte, als er nach draußen gegangen war, um zu
rauchen. Ich hatte den warnenden Blick seiner Frau
aufgefangen. Darum war es also gegangen? Ich konnte es
noch immer nicht glauben. War er vielleicht in der Gegend
herumgefahren, statt mit laufendem Motor bloß in seinem
Auto zu sitzen? Die Häuser in seinem Viertel standen sehr
nahe beieinander. Ein Motor, der mitten in der Nacht lief,
wäre vielleicht von einem Nachbarn, dessen Fenster offen
stand, bemerkt worden. Es wäre nur natürlich gewesen,
wenn Bikorsky, voller Wut und Kummer und mit einigen
Bieren intus, an dem wunderbaren Anwesen in Bedford
vorbeigefahren wäre, immer mit dem quälenden
Gedanken, dass er sein eigenes Haus verlieren würde. Und
dann hatte er möglicherweise die Nerven verloren.
Die E-Mails, die ich bekommen hatte, schienen diese
Version der Ereignisse zu bestätigen, was mich sehr
verwirrte.
Ich bemerkte, dass Don mich beobachtete. »Du denkst
wohl, dass es mit meiner Menschenkenntnis nicht zum
Besten steht?«, fragte ich.
»Nein, ich denke nur, dass sie offenbar bei diesem
Typen versagt. Nach allem, was du mir erzählt hast, hat
Marty Bikorsky an einem sehr harten Schicksal zu
knabbern. Wenn er tatsächlich ausgerastet ist und das
Haus angezündet hat, dann wird er ziemlich lange dafür
sitzen müssen, das kann ich dir garantieren. Es gibt zu
viele hohe Tiere in Bedford, die es nicht zulassen werden,
dass jemand so mir nichts, dir nichts eines ihrer Häuser
anzündet und dann mit einer leichten Strafe davonkommt.
Glaub mir, wenn er ein Geständnis ablegt, wird er auf
lange Sicht besser dran sein.«
»Ich hoffe, dass er das nicht tut«, sagte ich. »Ich bin
überzeugt, dass er unschuldig ist.«
Ich kehrte an meinen Schreibtisch zurück. Dort lag noch
das Exemplar der Post, in dem ich am Morgen gelesen
hatte. Ich blätterte zur Seite drei, auf der ein Artikel über
Spencers Auftauchen in der Schweiz und das
Verschwinden von Vivian Powers abgedruckt war. Ich
hatte bisher nur die ersten Absätze davon gelesen. Der
Rest bestand hauptsächlich aus einem Aufguss der Genstone-Geschichte, aber ich fand dort die Information, nach
der ich gesucht hatte: den Namen von Vivian Powers’
Eltern in Boston.
Allan Desmond, ihr Vater, hatte eine Erklärung
abgegeben: »Ich bin absolut überzeugt davon, dass meine
Tochter nicht verschwunden ist, um sich mit Nicholas
Spencer zu treffen. Sie hat in den letzten Wochen sehr oft
am Telefon mit ihrer Mutter, mit ihren Schwestern und mit
mir gesprochen. Sein Tod hatte sie sehr tief getroffen, und
sie hatte sich entschieden, zurück nach Boston zu ziehen.
Falls er noch am Leben ist, dann weiß sie nichts davon.
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass sie niemals mit
Absicht ihre Familie in solche Angst versetzt hätte. Was
auch immer mit ihr passiert ist, es geschah ohne ihre
Mitwirkung oder

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