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Und morgen in das kühle Grab

Und morgen in das kühle Grab

Titel: Und morgen in das kühle Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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vorbeigefahren sind, vielleicht nur zehn Minuten, bevor es
angezündet wurde, und diese Version nicht der Wahrheit
entspricht, dann könnte es passieren, dass sich noch
weitere Augenzeugen melden. Und dann sind Sie wirklich
dran.«
Rhoda hatte angefangen zu weinen. Er tätschelte ihr
Knie und sagte eine Weile gar nichts. Schließlich zuckte er
die Achseln. »Ich war dort«, sagte er mit schwerfälliger
Stimme. »Es war genau so, wie Sie vermutet haben,
Carley. Ich hatte nach der Arbeit ein paar Bier getrunken,
wie ich Ihnen erzählt habe, und ich hatte Kopfschmerzen
und fuhr in der Gegend herum. Ich hatte immer noch eine
Wut im Bauch, das gebe ich zu – eine wahnsinnige Wut.
Nicht wegen des Hauses, sondern weil der Impfstoff
nichts taugt. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr
wir gebetet haben, dass er rechtzeitig zur Verfügung
stehen würde für unsere Maggie.«
Rhoda verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. Marty legte
einen Arm um ihre Schultern.
»Haben Sie überhaupt am Haus angehalten?«, fragte ich.
»Ich habe nur kurz gehalten, das Fenster geöffnet und
auf das Haus und alles, wofür es stand, gespuckt. Dann bin
ich wieder nach Hause gefahren.«
Ich glaubte ihm. Ich hätte einen Eid geschworen, dass er
die Wahrheit sagte.
Ich beugte mich vor. »Marty, Sie waren dort nur ein paar
Minuten, bevor das Feuer ausbrach. Haben Sie
irgendjemanden gesehen, der aus dem Haus kam, oder
vielleicht ein anderes Auto, das vorbeigefahren ist? Wenn
dieser junge Kerl die Wahrheit sagt und Sie gesehen hat,
dann haben Sie ihn vielleicht auch gesehen?«
»Ein Auto ist aus der Gegenrichtung gekommen und an
mir vorbeigefahren. Das hätte der Bursche sein können.
Nach ungefähr anderthalb Meilen fuhr ein weiteres Auto
an mir vorbei in Richtung Haus.«
»Ist Ihnen irgendetwas daran aufgefallen?«
Er schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Ich glaube, dass
es ziemlich alt war, wegen der Form der Scheinwerfer,
aber das könnte ich nicht beschwören.«
»Haben Sie jemanden auf der Auffahrtsstraße zum Haus
gesehen?«
»Nein, aber wenn dieser Typ, der die E-Mails geschickt
hat, dort war, könnte er Recht haben. Ich erinnere mich,
dass da hinter dem Tor noch ein Wagen geparkt stand.«
»Sie haben dort einen Wagen gesehen?«
»Nur ganz kurz.« Er zuckte die Achseln. »Er fiel mir
auf, als ich angehalten habe und das Fenster herunterließ,
aber ich bin nur ein paar Sekunden stehen geblieben.«
»Marty, wie sah der Wagen aus?«
»Es war eine dunkle Limousine, viel mehr kann ich dazu
nicht sagen. Sie stand neben der Auffahrt, hinter dem
Pfeiler, auf der linken Seite des Tors.«
Ich kramte den Artikel, den ich aus dem Internet
heruntergeladen hatte, aus meiner Schultertasche und fand
ein Foto des Anwesens, das von der Straße aus
aufgenommen war. »Zeigen Sie mir, wo.«
Er beugte sich vor und studierte das Foto. »Schauen Sie,
hier stand der Wagen«, sagte er und deutete auf eine Stelle
gleich hinter dem Eingangstor.
Die Bildunterschrift lautete: »Ein mit Feldsteinen
gepflasterter Fußweg führt zu einem Teich.«
»Der Wagen muss auf diesem Weg gestanden haben.
Von der Straße aus wird er fast vollständig von dem
Pfeiler verdeckt«, sagte Marty.
»Wenn derjenige, der die E-Mails geschickt hat, einen
Mann auf der Auffahrtsstraße gesehen hat, dann könnte
das sein Auto gewesen sein«, sagte ich.
»Warum sollte er nicht bis zum Haus gefahren sein?«,
fragte Rhoda. »Warum hat er sein Auto dort abgestellt und
ist zu Fuß gelaufen?«
»Weil dieser Unbekannte nicht wollte, dass man das
Auto bemerkt«, sagte ich. »Marty, mir ist klar, dass Sie
darüber noch mit Ihrem Anwalt sprechen müssen, aber ich
habe die Berichte über den Brand sehr sorgfältig gelesen.
In keinem einzigen war die Rede von einem Auto, das am
Eingangstor geparkt stand, daher muss der Unbekannte
verschwunden sein, bevor die Feuerwehr eintraf.«
»Vielleicht war er derjenige, der das Feuer gelegt hat«,
sagte Rhoda mit einem Fünkchen Hoffnung in der
Stimme.
»Was hatte er sonst dort zu suchen, wenn er den Wagen
versteckt hat?«
»Es gibt eine Menge ungelöster Fragen«, sagte ich und
stand auf. »Die Polizei wird die E-Mails zurückverfolgen.
Das könnte einen Aufschub für Sie bedeuten, Marty. Sie
haben mir versprochen, mir mitzuteilen, wer es ist. Ich
werde mich demnächst wieder bei Ihnen melden.«
Als er sich ebenfalls erhob, stellte Marty die Frage, die
mir auch durch den Kopf gegangen war: »Hat
Mrs.

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